Ohne PS aber mit einer einzigen „Menschenstärke“ beim Schwimmen, Radfahren und laufen für das Racingteam Schöne Aussicht.

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Erste Disziplin schwimmen:

Während am 22. Juni beim 42. Zurich-ADAC-24-Stunden-Rennen in der Eifel 165 Autos und knapp 600 Piloten – darunter auch Axel Duffner und Hans Martin Gass – mit zigtausend PS Leistung um den Nürburgring und die legendäre Nordschleife donnerten, gleichzeitig bei den DMSB-Slaloms in Liedolsheim und in Argental viele „Pylonentänzer“ ihre Slalomboliden durch Tore, Schweizer und Gassen zirkelten, fand in Heilbronn die 5. Auflage des Citytriathlons statt. Erst schwimmen, dann Fahrradfahren und dann noch laufen – ohne irgendwelche Hilfen, einzig und allein mit Muskelkraft und / oder Menschenstärke. Drei Kategorien werden da ausgetragen, die Halbdistanz (2000 Meter schwimmen/ 70 Kilometer radeln/ 15.000 Meter laufen) die Olympische Distanz (1500 Meter schwimmen/40 Kilometer radeln/10.000 Meter laufen) sowie die Volksdistanz (500 Meter schwimmen/25 Kilometer radeln/5.000 Meter laufen).

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Schwimmen geschafft!

Die 1650 Startplätze seit Wochen ausgebucht (Startgeld zwischen 65,- und 185,- Euro je nach Distanz und Vornennung) am Start alles was in Deutschland in der Triathlonszene Rang und Namen hat. Geschwommen wird in einem Seitenarm des Neckars, die erste Hälfte der Strecke gegen die Strömung, dann mit der Strömung. Es gehen immer 150 bis 180 Athleten gleichzeitig an den Start, die Zeit läuft bis ins Ziel gnadenlos weiter, das bedeutet nach dem schwimmen zum Fahrrad rennen, Neoprenanzug ausziehen, Schuhe und Strümpfe anziehen, Helm aufsetzten, Rad zur Startline der Radstrecke schieben, aufsitzen, losradeln – es geht raus aus Heilbronn auf eine sehr anspruchsvolle Strecke mit einigen Höhen. Wieder zurück das Fahrrad am selben Platz abstellen, Helm ab, eventuell andere Schuhe anziehen, zur Startlinie der Laufstrecke – auch in der Innenstadt mit einer Schleife an den Stadtrand – rennen, und dann die jeweilige Distanz abspulen, der Zieleinlauf mitten in Heilbronn auf dem Marktplatz vor toller Kulisse mit tausenden Zuschauern und Stimmung hoch drei und einem gigantischen Moderator, der stundenlang erst beim Start, dann in der Wechselzone sowie im Ziel pausenlos moderierte/kommentierte und für eine Megastimmung sorgte – Gänsehautfeeling inbegriffen!!!

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Disziplin zwei: „radeln“:

Für mich war es der fünfte Einsatz beim „Heim“-Triathlon, wie immer nur auf der Volksdistanz. Am schlimmsten ist für mich das Schwimmen mit 150 „Gegnerinnen und Gegnern“ Vor, hinter und neben mir Arme, Beine, Körper, Wellen, erst nach der Wendeboje komme ich Jahr für Jahr in meinen Rhythmus, im Neckar bin ich auch jedes Jahr rund drei Minuten langsamer wie im Freibad beim Training. Raus aus dem Wasser, knapp 800 Meter zum Fahrrad laufen, da ich keinen Neoprenanzug besitze schwimme ich seit je her klassisch und muss mich auch nicht aus der „Gummihaut“ schälen. Ein Problem sind die Strümpfe bei noch feuchten Füssen/Beinen, Schuhe an, Brille aufsetzten, Helm ebenfalls, Startnummer auf den Rücken, das Rad an die Startlinie schieben, los geht’s. Heuer war ich beim Schwimmen 30 Sekunden langsamer als im letzten Jahr, beim Fahrradfahren lief’s dagegen deutlich besser. Fahrrad wieder zum Standplatz schieben, Startnummer vom Rücken auf den Bauch ziehen, 700 Meter zum Start der Laufstrecke laufen/gehen/rennen. Habe da aber schnell gemerkt, dass die letzten Kilometer auf dem Rad vielleicht etwas zu schnell waren, denn das laufen (-rennen!!) nach dem radeln fiel anfangs deutlich schwerer wie im Training – wobei auch die Profitriathleten sagen, dass der Umstieg vom Rad zum Laufen das schwierigste wäre. Die Uhr läuft ab dem Startschuss immer permanent weiter, das heißt auch, dass die Zeiten zwischen den drei Disziplinen zur Gesamtzeit zählen.

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Kurz nach dem Start auf der Laufstrecke:

Viele Zuschauer in der Wechselzone zwischen Schwimmstart/Schwimmausstieg/ Fahrradstart/Fahrradziel und Laufstart klatschten auch bei den letzten noch, durch die Anordnung der verschiedenen Disziplinen mitten in Heilbronn ist eine tolle Stimmung vorprogrammiert. Das Laufen ging dann ganz gut, die letzten paar Hundert Meter ins Ziel wir man von den Zuschauern geradezu getragen, der Moderator nennt bei der Zielüberquerung meist auch Namen und Team, und da heuer vor mir einige Sekunden keiner war, konnten alle hören, dass „Wilfried“ vom „Racingteam Schöne Aussicht“ im Schwarzwald soeben zum fünften Mal das „Finishershirt“ des

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Endlich – nach 1.38.37 Stunden im Ziel Sparkassencitytriathlon Heilbronn powerd by Audibekommen wird. Im Ziel wurde ich mit 1.38.37 Stunden gemessen – mein bisher beste Zeit, versuche ich doch schon seit Jahren unter die 1.40 zu kommen. Der Sieger auf der Volksdistanz war in 1.07.51 Stunden im Ziel, für mich bedeutete die 1.38.37 Platz 109 in der Kategorie Männer Gesamt (179 Teilnehmer) sowie Rang 11 in meiner Altersklasse – 2015 vielleicht auf ein Neues?!?! Ich kann das Abenteuer/die Herausforderung Triathlon jedem nur wärmstens empfehlen, trotz immenser körperlicher Anstrengung macht’s auch jede Menge Spaß und das Feeling nach der Zielüberquerung ist immens genial. Noch etwas zu den Siegprämien, Pokale gibt es hier nicht, wie es sich für eine Weinregion gehört aber toller Winzersekt für die jeweils besten drei jeder Altersklasse bei den Damen und Herren, und die Gesamtsiegerin und der Gesamtsieger der Halbdistanz bekommen für ein Jahr einen Audi A6 Quattro Avant zur freien Verfügung, Steuer und Versicherung sind bezahlt, nur das tanken dürfen sie selbst übernehmen.

Wer mehr wissen will: www.citytriathlon-heilbronn.de

Grüssle aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff