Der Katastrophe knapp entkommen

Fahrwerksabstimmung und Teamstimmung harmonierten wie gewohnt beim erfolgsverwöhnten Team Götz Motorsport aus Beilstein. Nach etwa der Hälfte des 4h-Rennens erreichte der Puls bei Götz Motorsport ungeahnte Höhen: Axel Duffner hatte nach technischem Defekt Leitplankenkontakt. Doch auch jetzt passte die Harmonie und am Ende reichte es für Zieldurchfahrt und Klassensieg.    Mit einem geänderten Fahrwerks-Setup testeten die drei Fahrer des Team Götz Motorsport den Audi RS4 im freien Freitagstraining: Axel Duffner(Hornberg), Christian Kohlhaas (Andernach) und Walter Nawotka (Cuxhaven) waren jedoch alles andere als zufrieden mit der Einstellung. Kurzerhand ließ Teamchef Dieter Götz in der Nacht auf Samstag die Fahrwerkseinstellung auf den Stand des letzten Rennens 2010 zurück stellen. Im offiziellen Zeittraining am Samstag dann wieder zufriedene Gesichter. Der Audi war wieder der alte. Jeder der drei Piloten drehte zwei Runden auf der durch Nebel nassen Strecke. Die drei hielten sich zurück, fuhren mit 9:43 Minuten eine respektable Zeit, die für den 41.Gesamtrang und Platz eins in der Klasse genügte. Christian Kohlhaas war es, der eine freie Runde und eine am Ende des Trainings recht trockene Ideallinie erwischte.     Felge bringt Fahrer in Bedrängnis  Den Start durfte der Trainingsschnellste Kohlhaas fahren und sich für acht Runden auf dem Nürburgring und der Grand Prix-Strecke mit dem Wettbewerb messen. Seine Fahrt war für die Zaungäste eher unspektakulär, wenn auch nicht wirklich langsam. Die Rundenzeiten pendelten sich um 9:20 Minuten ein. Am Ende der achten Runde steuerte Kohlhaas die Box an und Axel Duffner übernahm den fast 500 PS starken Audi. Fünf Runden drehte Duffner, ehe ihn der Supergau ereilte:  Kurz vorm Ende der Runde, am Ende der Nordschleife im Streckenabschnitt „Hohenrain Schickane“ bremste der routinierte Rennfahrer wie gewohnt die Kurve an als der Wagen ohne Vorwarnung vorne rechts einknickte. Duffner rutschte in Richtung Leitplanke und konnte mit beherzter Lenkbewegung den Audi an die Planke anlehnen und so den Schaden minimieren. Während er langsam zum Stillstand kam, konnte er dem Vorderrad hinterher schauen. Denn das war abgerissen. Die Mechaniker schaffen ein neues Rad zu Duffner, der es montierte und sich in langsamer Fahrt in die Box schleppte. Nach kurzer Schadenkalkulation montierten die Mechaniker vorne rechts eine neue Bremsscheibe, spendierten dem Audi neue Räder und schickten Duffner erneut ins Rennen. Der Audi nahm wie gewohnt Fahrt auf und für weitere vier, völlig problemlose Runden saß Axel Duffner hinterm Lenkrad, ehe er den Wagen an Walter Nawotka übergab. Sieben Runden fuhr der schnelle Mann aus Cuxhaven und kämpfte sich Platz um Platz nach vorne. Am Ende seiner Fahrt musste er die Geschwindigkeit etwas drosseln, da sich die vordere rechte Fahrzeugecke mit Vibrationen zurück meldete. Für Götz Motorsport endete der Saisonauftakt zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring auf dem 69. Gesamtrang und auf Platz eins der Klasse SP8T, in der das Team mit dem Audi RS4 startet. Übrigens: Die schnellste Rennrunde im Team drehte Duffner mit einer Zeit von 9:13 Minuten.  Das nächste Rennen der Meisterschaft mit dem Team Götz Motorsport findet am 14. Mai 2011 statt.

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Stimmen nach dem Rennen  Dieter Götz, Teamchef  „Der Ausrutscher war ein klassischer, technischer Defekt, der jeden ereilen kann. Axel Duffner hat hervorragend reagiert und größere Schäden verhindert. Auch die Mechanikerleistung im Anschluss war erstklassig. Überhaupt hat das Team über das gesamte Wochenende hervorragend funktioniert und einen erstklassigen Job gemacht. Ein ebenso großes Lob geht an die Fahrer, die schnell und dennoch Material schonend unterwegs waren. Wir schicken die Felgezum Hersteller und lassen die Ursache analysieren. Die anderen Felgen schicken wir vorsorglich mit. Hätte es das Malheur mit der Felge nicht gegeben, wäre ein Platz zwischen 20 und 30 durchaus möglich gewesen. Dennoch bin ich mit Verlauf und  Ergebnis zufrieden.“ Axel Duffner, Fahrer „Im Training bin ich schön langsam um den Kurs gerollt, denn die Piste war nass, rutschig und extrem schwierig. Im Rennen habe ich es richtig laufenlassen – bis zum Bruch der Felge. Da standen mir kurzzeitig alle Haare zu Berge und ich habe trotz großem Geschick auch eine gehörige Portion Glück gehabt. Dennoch hat mir das Rennen richtig viel Spaß bereitet. Danke an Götz für das hervorragende Auto und das tolle Rennen.“

Christian Kohlhaas „Auch wenn ich Trainingsschnellster war, so richtig zufrieden war ich mit meinen Runden nicht – mehr war aber nicht möglich. Beim Start haben die Autos vor mir den Kontakt zur Spitzengruppe verloren, so dass ich mich erst durch die kleine Kampfgruppe arbeiten musste, um weiter nach vorne zu fahren.“