Schwarzwald-Slalom-Wochenende

BMW-Pilot Andre Scheer siegt in Schonach

Opel Kadett-Fahrer Sven Schill gewinnt in Freiamt

Slalom-Urgestein Klaus Kümmerle beendet Motorsportlaufbahn

Kurzer Bericht zur traditionellen Schwarzwälder Slalommeisterschaft mit dem Samstagslauf Trophy Schöne Aussicht in Schonach sowie dem 8. DM-Süd-Vorlauf beim MSRT Freiamt. 118 (!!!) Nennungen für Schonach auch ohne DM-Prädikat sprechen eine eindeutige Sprache der Fahrer, die Wetterprognosen im Internet bescheiden, Freitags dann die Aussage vom Getränke-Duffner sowie einem an der Strecke anliegenden Bauern: „Samstags bleibt es trocken, Regen kommt – wenn überhaupt – frühestens am späten Abend“. Das sollte sich dann auch bewahrheiten, Regen gab es kurz nach 04.00 Uhr morgens bis 05.30 Uhr, dann blieb es trocken, teilweise auch sonnig und warm, ideale Motorsportbedingungen. Viele Zuschauer, erstmals auch ein Sektstand mit drei flotten Mädels hinterm Tresen, wie immer ein grosses Speisen-, und Getränkeangebot, als Antrittsgeschenk ein WIHA-Werkzeug, Schöne-Aussicht-Schlüsselband und die leckere Schöne Aussicht-Brombeermarmelade, wie immer anstatt Pokalen die Tasche mit Schwarzwälder Spezialitäten sowie Wein, Bier, Sekt und für die Damen eine Blume aus Schokolade, trotz der angekündigten 110 Starter (Acht hatten abgesagt) entschlossen wir uns für drei Wertungsläufe, dazu gab es Taxifahrten (15 EURO Startgeld für einen guten Zweck) mit einem BMW M3 E 36 mit Jochen Vollmer am Volant sowie dem 142 PS Starken Suzuki Swift von Simon Bolten, der Vorsitzende des DMSB-Fachausschuß Slalom, Jens Müller war nebst Lebensgefährtin Anja Milewski angereist, um einmal die legendäre Schwarzwälder Slalomatmosphäre kennenzulernen …… zum Geschehen auf der Piste:

Patrick Spahr (Neckarwestheim) gewinnt im BMW 316 die G5, der amtierende Deutsche Slalommeister Daniel Dichter aus Bitburg im BMW 318 is überlegen die elf Starter starke G3. Dahinter fährt „Senior“ Norbert Gapp nach längerer Verletzungspause erstmals wieder Slalom und lenkt den 318 is auf Platz zwei – in allen drei Stints fehlerfrei. Hans Köhnle sichert sich im Porsche 911 Carrera die zusammengelegte G2/G1 vor Markenkonkurrent Dieter Traub im 997 GT3 4.0 – Gruppensieger ist Daniel Dichter.

Die F bis 1400ccm gewinnt Karl Ernst Bartel im Polo 86c vor Peter Magin im Polo 6N. Nico Schneider liefert drei fehlerfreie Rennläufe ab und gewinnt die F 2000ccm im Nissan Sunny GTi vor Herbert Schmitz im Opel Astra GSi. Die F-Überliter sowie den Gruppensieg F sichert sich trotz je einem Pin in Lauf zwei und drei Michael Lachner aus Oberriexingen im Porsche 911 Joos-Carrera. Fehlerfrei auf Platz zwei fährt Rainer Kaufmann im betagten Porsche 924.

14 Starter in der H bis 1300, wo sich in souveräner Manier Markus Spöri vom MSRT Freiamt ganz nach vorne fuhr. Im 204 PS starken Suzuki Swift Allradler donnert Spöri in 2.56.65 über die Ziellinie, da waren auch drei Strafsekunden für einen Pin in Lauf drei schon mitgezählt. Satte 13,8 Sekunden zurück auf Platz zwei Sven Koob im skurrilen Fiat X1/9 8V, dritter der Bad Rappenauer Junior Robin Kretschmar im Polo 86 C, der erstmals in Schonach am Start war und mit drei fehlerfreien, flotten Heats auf der fahrerisch anspruchsvollen Piste überzeugte . Bei den 1600tern hatte trotz zwei Hütchen Stefan Faulhaber im RISSE-C Kadett die Nase vorn, allerdings mit lediglich 54 hundertstel Sekunden Vorsprung vor Florian Arlt aus Lindau im gelben, giftigen Polo Lupo Cup, der drei fehlerfreie 1.01er Zeiten ablieferte. Dritter Thomas Claus im BMW 316, der den Fahrzeugeigentümer Frank Sperrfechter auf Platz vier verwies. Satte 26 Starter in der Königsklasse bis 2000ccm, die Top-Acht blieben in ihren Rennläufen alle unterhalb der magischen Ein-Minuten-Schallmauer. Neunter Amerika-Rückkehrer Gerold Schneider, der den C Kadett von Thorsten Bockstaller lenkte und drei Mal fehlerfrei blieb.

Achter Alexander Pleier, siebter Olaf Jäntsch, der Schonach-Gesamtsieger von 2013, sechster Sven Schill, fünfter Dennis Zeug, vierter Michael Götz – allesamt auf C Kadetten, allesamt mit einem Pin im Gepäck. Auch ein Hütchen hatte Ralph Noelle im BMW 320 is als dritter, Endzeit 2.54.72. 1,26 Sekunden schneller, ebenfalls mit einem Pylon wird Daniel Schill in der grünen C Kadett Limousine zweiter. Der Sieger im Gegensatz zu seinen sieben direkten Verfolgern als einziger fehlerfrei, zwar „nur“ die viertschnellste Gesamtzeit, aber halt ohne Strafsekunden und somit die Nase seines BMW 320 is ganz vorn, der Schwarzwälder Andre Scheer. Neben dem Klassensieger durfte Andre auch den Gesamtsieg feiern, tolle Leistung des jungen Mannes aus Ringsheim, der heuer schon einige tolle Ergebnisse in seinem bildschönen weißen Flitzer abgeliefert hat. Elf Starter in der H Überliter, in der Armin Dellkamm nach zweijähriger Abstinenz wieder in Schonach antrat und sofort gewann. Allerdings hatte der Fahrer aus Regen mit seinem BMW M3 DTM im Ziel gerade mal 29 hundertstel Sekunden Vorsprung auf Hans Martin Gass, der mit einem gigantischen dritten Stint im Audi A3 TFSI ganz nahe an den bayerischen BMW-Fahrer heranrückte. Dritter Axel Duffner im BMW M3, der wie immer als letztes Fahrzeug auf die Piste ging – schöner Erfolg für Oberorganisator und Chef vom Schonach-Slalom, der damit seine wochenlange Arbeit für die Trophy Schöne Aussicht krönte.

Die Freestyle bis 1600 und über 1600 zusammengelegt, die Pace bestimmten C Kadett Routiniers aus dem süddeutschen Raum. Sieger wurde Dietmar Keller in 3.00,44 vor Klas Kümmerle in 3.02.09. Podestplatz drei ging an den Schweizer Stefan Böhler im Renault GTE.

Sonntags dann der 34. ADAC-MSRT-Slalom Freiamt, neben dem DM-Prädikat auch wieder der Endlauf zum ADAC Slalompokal Südwest. Sage und Schreibe 158 Nennungen, 137 erschienen dann auf der Ergebnisliste, zu den BMW M3 Taxifahrten mit Jochen Vollmer konnte man auch einen heissen Ritt über die „Freiamter Nordschleife“ mit dem Ex-Rallye-Ass Nicki Schelle im Berg-Cup-Lancia von Bruno Aiello genießen, das Wetter allerdings bescheiden, teilweise heftigster Regen, die Zeiten vom Vorjahr konnten nicht gefahren werden. Auch in Freiamt drei Rennläufe, Patrick Spahr gewinnt erneut die G5, hier mit sieben Startern. Favorit Richard Raß nach dem Mainz-Finthen „Debakel“ erneut geschlagen, der Rosenheimer mit seinem BMW compact mit 34 Hundertstel Rückstand zweiter. Die G4 mit sechs Startern gewinnt Tobias Frings im Daihatsu Charade. Elf Starter in der G3, erneut Daniel Dichter vorn, allerdings mit Marcel Gapp im Nacken, der mit 1,68 Sekunden Rückstand zweiter wird. Schwarzwaldneuling Florian Bodin siegt im BMW 328 in der G2, allerdings nur, weil Papa Stefan Bodin in Lauf drei zu seiner superschnellen Zeit auch einem Pin mit ins Ziel brachte, die Differenz der beide 1,59 Sekunden. In der G1 hieß der Sieger wie am Vortag Hans Köhnle im Porsche 911 – überlegener Gruppensieger aber Florian Bodin aus Gießen.

In der F bis 1400ccm hat Martin Lösch im G-Lader-Polo die Nase vor Eric Hener im klassischen Polo 86c. Ralf Orth gewinnt mit hauchdünnem Vorsprung die F 2000ccm vor Torsten Kanis, die beiden BMW 320 is Piloten trennen nur 18 hundertstel Sekunden. Thomas Weber – Gesamtsieger beim Zotzenbacher Bergslalom – gewinnt die F Überliter und auch die Gruppe F mit seinem Mitsubishi Lancer EVO VIII.

In der H 1300ccm 15 Starter, wie am Samstag dominiert Markus Spöri, erneut auch ein Pin auf der Liste, trotzdem zehn Sekunden Vorsprung auf Sven Koob im Fiat X1/9. Überraschungsdritter Andreas Nübling aus Stuttgart im bildschönen, schlichten Audi 50. Dahinter die Junioren Felix Bürker aus Neckarsulm im Opel Corsa A Gt und Robin Kretschmar vom MSC Bad Rappenau im VW Polo 86c. Auch in der H 1600 derselbe Fahrer wie in Schonach in Front, Stefan Faulhaber im C Kadett am schnellsten, 4,26 Sekunden zurück als zweiter Frank Sperrfechter im BMW 316, dritter der Lindauer Florian Arlt im Lupo Cup. 25 Konkurrenten in der H 2000, die Königsklasse im Schwarzwald einfach „königlich“ Nur einer kreuzte die Ziellinie unter der magischen 50-Sekunden Schallmauer, und das gleich zweimal.

Einmal fehlerfrei, einmal mit zwei Pins im Gepäck, somit Platz sechs für Reinhard Nuber im BMW 320 WTCC. Fünfter der Freiamter Dennis Zeug, im C Kadett Coupe mit einem Hütchen. Vierter Vortagesgesamtsieger Andre Scheer auf BMW 320 is, ebenfalls mit einem Pylonenfehler. Dritter Ralph Noelle, der mit seinem BMW 320 is fehlerfrei blieb, Gesamtzeit 2.33.05 Gerade mal den Wimpernschlag von 9 hundertstel Sekunden schneller auf Platz zwei Michael Götz im Opel Kadett C Coupe, ebenfalls fehlerfrei. An der Sitze ebenfalls ein C Kadett, allerding die Limousinenvariante, vom AC Kaiserstuhl und dem Roadrunnerteam der Fahrer Sven Schill, der in 2.31.74 neben dem Klassensieg auch den Gruppensieg sowie den Gesamtsieg feiern durfte – tolle Vorstellung! Die H-überliter gewann Hans Martin Gass im Audi A3 deutlich vor Alexander Bärtel im C Kadett und Alexander Wirth im Opel Ascona B – hier waren 14 Akteure am Start.

In der Freestyle bis 1600ccm gewinnt Rolf Kaltenbach im Simca, die 14 Starter große FS über 1600 wie am Vortag Dietmar Keller vor Klaus Kümmerle mit ihren C Kadett Coupes vor dem Schweizer Stefan Böhler im Renault GTE. Als letzter Starter durfte Klaus Kümmerle auf die Piste, der mit dem „Heimrennen“ in Freiamt seine aktive Motorsportlaufbahn offiziell beendete, der ruhige, freundliche und immer gut aufgelegte Motorsportkamerad mit der berühmten Mützen wird fehlen. Von den Kameraden gab‘s zum Abschied eine spezielle Torte sowie einen Gutschein für „Relaxtage“ im Hotel schöne Aussicht – ich hoffe, man wird sich trotzdem bei diversen Slaloms sehen!?!?

Soviel auf die Schnelle vom Schwarzwälder Slalomwochenende, ich bin dann mal weg, Urlaub ist angesagt, diese Zeilen kommen direkt aus der Schönen Aussicht, es ist jetzt Montag, 00.45 Uhr, bis die Tage,

Grüssle vom Schonach-Rennleiter Wilfried Ruoff