Slalom-DM-Endläufe in Worms 2011

Endläufe zur Deutschen Automobil Slalommeisterschaft auf dem Flugplatz Worms

…. der Heilbronner Frank Sperrfechter gewinnt im klassischen 8-Ventiler-C Kadett Coupe seinen Ersten DM-Titel

….  das SD-Racing-Motorsportteam sichert sich nach einem dramatischen Finale mit den Fahrern Weber/Keller/Kuhn/Wallrab den Teamtitel.

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der Deutsche Slalommeister 2011, Frank Sperrfechter

Ein riesiges Starterfeld mit 130 Akteuren (weitere über 50 Startwillige mussten aus Zeitgründen leider abgelehnt werden) – toller, spannender und ereignisreicher Motorsport in allen Klassen – optimales Rennwetter – eine schnelle, fahrerisch anspruchsvolle Strecke – perfekte Zeitnahme und Auswertung von Peter Uhlig, genannt „die Uhr“ – gekonnte, spannende, emotionsgeladene und fachliche Moderation von Hans Bauer direkt von der Strecke unterstützt von den Co-Moderatoren Jochen Rheinwalt und meiner Wenigkeit – anstatt Pokalen Weinpräsente aus der Pfalz – gemeinsame Siegerehrung am ersten Tag im Hangar – prima Verpflegung mit großem Speise-, und Getränkeangebot – alles was Rang und Namen in der Slalomszene hat, war vor Ort – der Fachausschuss Slalom inclusive den Fachberatern Burkhard Scheunert (als DMSB-Sportkommissar) und Eckehard Wolter (um eine Süd-DM-Endlaufveranstaltung live zu erleben), die permanenten Sport-, und technischen Kommissare, Dietmar Lenz vom DMSB, DMSB-Automobilsportkoordinator Alexander Geier als Fahrer, und, und, und.     Den „Machern“ des Endlaufwochenendes – hier stellvertretend Hans Bauer, Heinrich Eckstein, Herbert und Martin Lösch genannt – sowie allen Helfern vor und hinter den Kulissen ein ganz  herzliches Dankeschön, es war eine rundum gelungene, perfekte Veranstaltung !

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Frank Sperrfechter im Opel Kadett C Coupe auf dem Weg zum DM-Titel

Ich denke, Hans Bauer wird es sich nicht nehmen lassen, wie im letzten Jahr Klasse für Klasse im EWO-Forum zu berichten. Deshalb hier nur ein kurzer Abriss vom Geschehen. Frank Sperrfechter war mit zwei Punkten Vorsprung nach Worms gereist, fünf Vorlaufsiege in der Süd- Königsklasse der Gruppe H mit meist über 20 Startern sprachen für den Heilbronner eine eindeutige Sprache. Der bis dahin noch amtierende Meister Dirk Schäfertöns musste leider aus gesundheitlichen Gründen seine Endlaufteilnahme und dem daraus resultierenden Kampf gegen Frank Sperrfechter absagen.  Von hier aus „gute Besserung“ nach Detmold an Dirk Schäfertöns, der mit einem Gesamtsieg beim letzten DM-Vorlauf im Norden nochmals für Furore gesorgt hatte.  Beide setzen übrigens auf die klassische 8-Ventiler-Zylinderkopfvariante in ihren

C-Kadett-Coupes. Unter immensem Druck – vor allem durch den pfeilschnellen Ralph Noelle im BMW 320 is und Vorjahresgesamtsieger Reinhard Nuber im BMW 320 WTCC gewann Frank Sperrfechter am ersten Finaltag die Klassen-, und Gruppenwertung und sicherte sich Gesamtrang zwei. Der Gesamtsieg ging allerdings in die moderat verbesserte Gruppe F. Da donnerte Lars Bröker im 400 PS starken, turbobefeuerten, allradgetriebenen Mitsubishi EVO X in zwei Fabelzeiten durch die Pylonentore. Aufgrund der Ergebnisse der direkten DM-Konkurrenz hätte am zweiten Tag auch ein vierter Klassenplatz zum DM-Gewinn für Sperrfechter gereicht. Nach genialer Trainingszeit zeigte der Heilbronner dann allerdings erstmals Nerven, wedelte zwei Sekunden langsamer durch die Pylonentore um dann im allerletzten Stint noch einmal Gas zu geben. Klassenplatz zwei hinter einem toll auftrumpfenden Reinhard Nuber im BMW 320 i WTCC, 194.8 Gesamtpunkte und somit mit 4.8 Punkten Vorsprung Deutscher Automobil Slalommeister 2011. Die Gruppenwertung gewann Sonntags Hans Martin Gass im Audi A3 TFSI, die Gesamtwertung ging wie am Vortag in die Gruppe F – hier allerdings an Jörg Kuhn im Hohenester Audi TT RS mit dem bollernden Fünfzylinder-Turboaggregat, nachdem sich Lars Bröker durch einen Pylonenfehler im zweiten Stint um den Doppelsieg gebracht hatte.

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Rainer Schilling im BMW 318 is

Rainer Schilling, als Gesamtzweiter mit sechs Vorlaufsiegen im Norden angereist, blieb nach zwei zweiten Plätzen in der mit 24 (!) Startern extrem stark besetzten G3 der DM-Vizetitel. Der Copilot des Bornheimers, Martin Jargon  war am ersten Tag 38 Hundertstel schneller gewesen als der Favorit, am zweiten Tag zelebrierte der Bitburger Daniel Dichter mit der schnellsten Einzelzeit auf seinem weißen BMW 318 is einen Traumlauf und war schlussendlich 18 hundertstel Sekunden vor Rainer Schilling, der wie die meisten G3 Piloten in einem 136 PS starken BMW 318 is saß.

Roland Wallrab, kam mit sieben Vorlaufsiegen in der G1 zu den Endläufen. Auch hier zelebrierte der Gersfelder im  herrlich klingenden BMW M3 CSL (die Leichtbauvariante) Slalomsport vom Feinsten. Überlegener Sieg an beiden Tagen, allerdings fehlten im Gegensatz zur G3 von Rainer Schilling oder der H 2000 von Frank Sperrfechter massiv Starter in der G1, somit extrem wenig Zusatzpunkte. Insgesamt 186,4 DM-Zähler und somit Gesamtrang drei.

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Roland Wallrab im BMW M3 CSL

Als Gesamtdritter war Guido Keller aus Wolfratshausen in Bayern angereist, wie Roland Wallrab mit sieben Vorlaufsiegen. Guidos Flitzer ein zur Saison 2011 neu aufgebauter BMW compact, ein bildschönes Fahrzeug. Bereits beim letzten Vorlauf in Schonach hatte Mario Fuchs nettozeitenmässig die Nase vorn gehabt, ein Pylonenfehler verhinderte dort allerdings seinen Sieg. Auch bei beiden Endläufen konnte der Grafschafter im allradgetriebenen, kleinen und giftigen Daihatsu Charade  schneller durch die Pylonen wedeln und fuhr einen Doppelsieg heraus. Guido Keller zweimal zweiter, dadurch 183 Gesamtpunkte und DM-Rang vier für den bis dahin amtierenden Vizemeister.

Christian Laumann, nach den Vorläufen Gesamtelfter, schob sich mit einem zweiten und einem dritten Platz in der 1600ter Klasse der Gruppe F mit 181,2 Punkten auf Rang fünf vor. Das Fahrzeug, ein BMW 316 teilt sich der Weinheimer mit Klaus Königsberg. Doppelklassensieger der vor wenigen Wochen zum Deutschen Rennslalommeister gekürte Mike Röder aus Fürth, wie Christian Laumann ein Mitglied bei den Motorsportfreunden Worms, und auch das Fahrzeug ist ein BMW 316, der heuer allerdings mit einem 16-V-Zylinderkopf bestückt ist.

Der Rosenheimer Richard Raß im BMW compact aus der G5 am ersten Finaltag mit einem Poller behaftet und somit nicht wie rechnerisch möglich Klassensieger sondern nur vierter der insgesamt 13 G5-Akteure. Gewonnen hat Roberto Olivieri, auch Favorit Michael Bendenmit einem Pin behaftet und deshalb zweiter – beide in demselben Auto, dem Ex-Peter Schild BMW 316. Am zweiten Finaltag – exakt wie vor einem Jahr auf dem Flugplatz Meschede – geigte Richard Raß befreit auf, gewann vor VW Golf Pilot Björn Toppel und Michael Benden, der erneut an einem Pylon scheiterte und erneut Platz eins dadurch verpasste.

Richard Raß  mit  180,2 Punkten somit Gesamtsechster, Michael Benden mit 173,6 Punkten Gesamtneunter.

Als Gesamtsiebter war der Nachwuchsfahrer Jan Hoffmann aus Olsberg aus der Region Nord angereist, der sich mit Rene Zuncke aus Schmallenberg ein VW Polo Cockpit teilt. Überlegene Bestzeit in Lauf eins am Samstag, dann ein Getriebeschaden in Stint zwei, nur Klassenplatz vier. Über Nacht stellte Robert Keim einen Polo aus seinem „Fuhrpark“ den beiden Youngsternen zur Verfügung, Jan Hoffmann mit dem ihm ungewohnten Fahrzeug zu Platz drei, in Addition der beiden Tage somit Gesamtrang sieben für den schnellen Polopiloten. Doppelklassensieg in der G6 für Thomas Kramwinkel, der in den Vorläufen noch keinen einzigen Sieg erringen konnte, auch Doppelzweiter Daniel Bielenberg feierte beim Wormser DM-Finale im VW Polo seine beiden besten Saisonergebnisse – beide Junioren aus Velbert vom ADAC Nordrhein auf einem VW Polo 86c.

Hinter Jan Hoffmann schob sich Marco Clos aus dem bayerischen Vilsbiburg auf Gesamtrang acht der Slalom-DM 2011. Im 193 PS starken BMW 328 Coupe der Klasse G2 gewann Clos an beiden Tagen die Klasse vor Tomas Schwab und Jannik Sanin, die ebenfalls das Sechszylinder Coupe aus dem Hause BMW lenkten.

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Das SD-Racing-Motorsportteam

In der TEAMWERTUNG wurde es spannender als spannend. Das SD-Racing Motorsportteam als führendes Team angereist, musste nach dem ersten Finaltag den DM-Azubis-Nordrhein den Vortritt lassen. Doch die bis dato amtierenden SD’ler schugen am Sonntag zurück, heimsten minimal mehr Punkte ein und setzten sich schlussendlich mit 540,4 Punkten als alte und neue Teammeister fest. Aus Thomas Weber/Mitsubishi EVO VIII, Roland Wallrab/BMW M3 CSL, Guido Keller/BMW compact und Jörg Kuhn/Audi TT RS  besteht der DM-Teammeister 2011. Die DM-Azubis-Nordrhein sammelten 538 Punkte mit den Fahrern Michael Benden/BMW 316, Roberto Olivieri/BMW 316, Martin Jargon/BMW 318 is sowie Rainer Schilling/BMW 318 is – ich möchte mal sagen, ein nicht ganz optimal aufgestelltes Team, denn mit jeweils zwei Fahrern in ein und derselben Klasse auf einem ein und demselben Fahrzeug, da nimmt jedes Mal der eine dem anderen wichtige Punkte weg. Auf Gesamtrang drei lief das Racingteam Süd ein, bestehend aus Hans Martin Gass/Audi A3 TFSI, Rainer Krug/BMWM3, Reinhard Nuber/BMW 320 WTCC und Thomas Schwab/BMW 328 Coupe.

Soviel für den Moment vom DM-Finale in Worms, zum Anschluss noch ein Foto vom neuen Deutschen Meister, der ja auch eine eigene Mannschaft in der Slalom-Team-DM hat. Die Damen vom Motorsportteam Sperrfechter tragen hier ihren „Teamchef“ Frank Sperrfechter auf Händen.

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Grüssle aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff