4. Lauf zur Slalom-DM in der Region Süd beim SportsCarClub Stuttgart auf der Stuttgarter ADAC-Verkehrsübungsanlage Solitude

Beeindruckende Gesamtsiegervorstellung von Lars Heisel

Nachdem mich anscheinend viele in Bonndorf vermisst haben, hier der Grund, in Heilbronn fand der 4. City-Triathlon statt, da gibt es eine „Volksdistanz“, = 500 Meter im Neckar schwimmen, dann 25 Kilometer Radfahren, dann noch 5000 Meter laufen, das Ganze für 60,- Euro Startgeld bei extrem frühzeitigem Nennen, ich hatte dann 1.40.01 Stunden Wettpkampffeeling, das Resultat war Rang 133 unter 189 Herren, und ja, es hat immens Spaß gemacht !!!! Doch nun zum 4. DM-Lauf in der region Süd, 112 gültige Nennungen auf der bei vielen DM-Fahrern ungeliebten Solitude durch den Rhein-Neckar-Pokal und die Württembergische Slalommeisterschaft, 111 am Start,  das Wetter perfekt, viele Zuschauer, immens viele Pylonenfehler,  gelungene Streckenführung bis auf die Passage von der „oberen“ Wende bis zum Ziel (die 250 Meter waren  – meiner  persönlichen Meinung nach – Clubslalom), ansonsten alles stimmig, toller Motorsport in den Klassen und Gruppen, einige überraschungs-ergebnisse-,sieger-,platzierte, Moderation von Jochen Rheinwalt, der zwischen seinem Mikrofonjob auch noch im Opel Astra zwischen den Pylonen wedelte, die Lautsprecheranlage bedarf dringend einer Sanierung es war im Zuschauerbereich rund um das Verpflegungszelt so gut wie nichts zu verstehen,  der amtierende Champion Lars Heisel scheint nun so richtig in Fahrt zu kommen, nach der tollen Vorstellung beim Bonndorfer-Bergslalom auf der Solitude erneut eine äußerst beeindruckende Demonstration zwischen den Pylonen vom „Wahlbayer“ mit seinem perfekt abgestimmten Böhm 16V C Kadett Coupe…

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In Stuttgart eine Klasse für sich – Gesamtsieger Lars Heisel im Böhm C Kadett Coupe

Zum Geschehen in den Klassen, mit vier Piloten startete die G5, darunter mit dem jungen Patrick Spahr nur ein Fahrer, der sich der DM verschrieben hat. Seinen Ausrutscher von Offenbach im BMW 316 E 30 hat der Junior wohl noch nicht ganz weggesteckt, die Zeiten verhalten, zusätzlich ein Hütchen in Lauf zwei, somit Platz drei. Schnellster nach Stint eins Gerald Wörthwein, der den Umstieg vom Polo auf den heckgetriebenen BMW compact mittlerweile sehr gut bewerkstelligt hat. Auch ohne mechanische Sperre – auf der Solitude eigentlich Pflicht,  da wäre der BMW mit Sicherheit noch ein Sekündchen pro Lauf schneller gewesen – war Gerald im 1,9 Liter mit 105 PS schnell, im zweiten Stint allerdings mit einem Pin behaftet und somit nur zweiter. Profitiert davon hat Marcel Wolf, der zweite „junge Wilde“ aus dem Süden, der mit einem BMW 316 E30 unterwegs ist, oft bei Clubsportveranstaltungen, von einer kompletten DM-Saison war der BMW-Crack noch nicht zu überzeugen. Auch der Ilsfelder (bei Heilbronn) nicht so schnell wie gewohnt – da war wohl der Crash vom März-Slalom an gleicher Stelle noch im Kopf – Rückstand auf den compact nach Lauf eins aber nur 26 Hundertstel, taktisch klug nahm Marcel dann im zweiten Lauf Dampf heraus und fuhr den Sieg ein.

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Marcel Wolf im seriennahen BMW 316

Fünf Starter in der G4, jede Menge Pins, nur der drittplatzierte Bernhard Dirk im Opel Corsa B war fehlerfrei. Bonndorfsieger Michael Frank im drehmomentgewaltigen Dieselpolo nach Lauf eins mit 2.31 Sekunden Rückstand auf den Führenden sehr unzufrieden, der Angriff erbrachte das Gegenteil der Erwartungen, eine um 24 Hundertstel langsamere Laufzeit und zudem zwei Hütchen, ergo Platz zwei. Der Breisach-, und Liedolsheimsieger Anton Benke triumphierte auch in Stuttgart, hier trotz zweier Pins in Stint zwei mit 6,07 Sekunden vor Michael Frank. Sein BMW 318 is Coupe, das auf 17-Zöllern steht, hat der Walldürner sehenswert schnell und sicher durch den Parcours gezirkelt.

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Anton Behnke im BMW 318 is Coupe

Satte 15 Starter in der G3, ein Mazda MX 5 (Andreas Schwuttke aus Mainz) gegen 14 BMW’s, die sich auf drei Modellevarianten verteilten. Sieg Nummer vier im vierten DM-Lauf und Ausbau der Süd-Tabellenführung für Daniel Dichter, der Bitburger immens schnell, bereits in Lauf eins die Bestzeit von 1.34.53, dahinter zwei Fahrer mit 1.35er Zeiten, der nächste mit 1.37, die Unterschiede hier enorm. Im weißen 318 is erzielte Daniel dann noch eine 1.35.07, Endzeit 3.09.60, damit hatte der schnelle BMW-Pilot 1,56 Sekunden Vorsprung auf Timo Maier, der ebenfalls einen 318 is lenkt. Maier vom ACV Göge, der keine komplette DM-Saison absolviert, war der einzige, der mit zwei 1.35er Zeiten unterwegs war, denn der drittplatzierte Patrick Clos musste nach der zweitschnellsten Zeit in Lauf eins (1.35.40) mit einer 1.36.25 in Stint zwei vorlieb nehmen, der frischgebackene Vater aus dem bayerischen Velden im BMW 323 Coupe der E 36 Baureihe mit 17-Zöllern unterwegs. Vierter „Gaststarter“ Klaus Emig auf dem BMW 318 is von Matthias Eck – hier zeigte sich, was fehlerfreie Stints in vollen Klassen bewirken können, Emig ohne Hütchenkontakt in 3.16.61 vierter, Eck mit neun Strafsekunden in 3.25.12  Zehnter, nettozeitenmässig wäre das der vierte Rang gewesen. Auf fünf lief das dritte BMW-Modell dieser Klasse ein, ein 318 ti compact, am Volant mit herrlichen Dreiradeinlagen Marcel Gapp, der 1,9 Liter 16V funktioniert auch im vierten DM-Lauf noch nicht so, wie sich das Vater und Sohn von  der Scuderia Lindau vorstellen, zudem passte die Hinterachs-übersetzung überhaupt nicht zum SCCS-Parcours. Marcel zudem mit einem Pin in Lauf zwei, Papa Norbert hatte gleich vier auf der Liste, somit lediglich elfter. Auf Position sechs Hans-Hubert Sowart, zwei solide 1.37er Zeiten im 2013 neu designten 318 is, Hubbi konnte aber in Lauf zwei nicht zulegen und musste sich mit 37 Hundertstel Marcel Gapp geschlagen geben.

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Patrick Clos im BMW 323 Coupe

Sechs Akteure in der G2, auf den Podestplätzen BMW-Coupes der E36 Baureihe mit 2.8 Liter Sechszylinder und 193 Pferdestärken, dahinter lief als vierter Fahrwerksspezialist Robert Keim ein, der in Stuttgart wieder einmal seinen G40 Polo ausführte, mit den BMW’s aber nicht mithalten konnte. In beiden Stints markierte Marco Clos die Bestzeit, in 3.07.27 hatte der Vilsbiburger schlussendlich 1,14 Sekunden Vorsprung auf den Tegernbacher Hermann Wutz. Mit einem Pin in Lauf zwei musste Thomas Schwab mit Rang drei vorlieb nehmen, aber auch ohne die drei Strafsekunden wäre kein Vorbeikommen am Zweitplatzierten möglich gewesen.

In der G1 konnten sich Roland Wallrab und Hans Köhnle bei drei weiteren Konkurrenten – die nicht um die DM fahren – bedanken, dass es DM-Punkte gab. Die beiden BMW-Treter mit ihren extrem unterschiedlichen Sportgeräten deutlich vor dem Rest des Feldes. Hans Köhnle im hochbereiften älteren BMW 325 der E 30 Baureihe mit zwei 1.34er Zeiten in 3.09.25 zweiter. Roland Wallrab markierte in beiden Stints Klassen-, und Gruppenbestzeit, zur genialen 1.31.93 von Lauf zwei gesellte sich aber ein Hütchen, somit eine Gesamtzeit von 3.07.53, die zwar den klaren Klassensieg darstellte, aber den Gruppensieg hat der Gersfelder mit seinem BMW M3 CSL  E46 „vergeigt“ , die Soundwertung aber gewonnen, denn das Ansauggeräusch des Leichtbau-Sechszylinders ist einfach genial. Zurück zum Gruppensieg, den durfte Marco Clos feiern, zwar etwas langsamer als Roland Wallrab, aber dafür fehlerfrei und somit ganz vorne.

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Marco Clos im BMW 328 Coupe

Zur Gruppe F, beginnend mit den 1400tern, hier waren fünf Cracks am Start. Einmal mehr bestach Eric Hener im VW Polo Coupe 86c mit einem perfekten Fahrstil, in 3.12.50 stellte der Fahrer vom MSC Alzey seinen kleinen Fronttriebler auf den obersten Podestplatz. Nach dem ersten Lauf war Eric noch als zweiter geführt worden, Dauerkonkurrent Karl-Ernst Bartel war im roten Polo nämlich 16 Hundertstel schneller um die Solitude gebrettert. Doch nachdem Hener im zweiten Stint sechs Zehntel schneller wurde, musste auch Bartel angreifen, die Attacke endete nur minimalst schneller, dazu gesellten sich zwei Hütchen, Endzeit 3.18.64, Rang zwei. Auf drei kam DM-Neueinsteiger Daniel Rufle aus Bad Säckingen im mattgrauen Polo 6N. Der hatte mit Schaltproblemen zu kämpfen, zusätzlich ein Hütchen, Gesamtzeit 3.22.07.

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DM-Neuling Daniel Rufle im VW Polo 6N

Nur drei Akteure in der F 1600,  die Brüder Marcel und Alexander Schramm aus Knetzgau bestimmten im BMW 316 die Pace, Marcel gewann mit exakt zwei Sekunden vor Alexander. Deutlich abgeschlagen der Honda von Dr. Tuning Michael Schied, die Zeiten irgendwie unterirdisch, die G5 war flotter unterwegs, da passt was überhaupt nicht.

Tolles Starterfeld dann in der F 2000, 15 Akteure, und an der Spitze endlich jemand, der dem Dauersieger Robert Firsching ordentlich Paroli bot. Nach dem ersten Lauf lag Torsten Kanis im BMW 320 mit gerade mal drei Hundertstel Vorsprung an der Spitze. Der Altleininger im ehemaligen G3 BMW mit kürzerer Hinterachse und lediglich 175 PS ( ehemaliger Rallyemotor)  schnell, im zweiten Stint konnte er allerdings nicht mehr zulegen, wurde um 12 Hundertstel langsamer und somit zweiter, eine geniale Vorstellung würde ich sagen. Robert Firsching in Zugzwang nach Lauf eins, der Burgebrachter, der in Liedolsheim kurzzeitig in der H-Überliter mit einem C-Kadett Coupe aufgetaucht  war – und gewonnen hatte – wieder zurück im BMW 320 is mit riesigen 17-Zöllern. Auf 1.33.33 folgte unter immensem Druck eine geniale 1.33.01, perfekte Vorstellung, Slalomsport vom feinsten,  Klassensieg mit 38 Hundertstel vor Torsten Kanis, zudem Gruppenrang zwei! Der drittplatzierte schon 3.05 Sekunden hinter Torsten Kanis zurück, Reinhard Mücke, der wie Robert Firsching einen 320 is lenkt, der allerding mit 15-Zöllern bestückt ist. Mit einem weiteren 320 is wedelte Ralf Orth zu Position vier – nach einem tollen zweiten Heat mit lediglich einer einzigen Hundertstelsekunde Rückstand auf Podestplatz drei, spanneder kann Slalomsport nicht sein!  Die vier schnellsten alle ohne Pylonenkontakt, davon hatte der fünfte einen, der aber an der Position nichts ändern konnte, Lukas Restel vom KMC Kassel im BMW 318 is wäre an Ralf Orth nicht vorbeigekommen. Dahinter zwei „Nicht-BMW’s“, Michael Zellner stellte seinen Mazda MX5 auf Rang sechs, Fronttrieblerspezialist Alexander Wolk seinen VW Golf II auf Rang sieben.

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Dritter Sieg für Robert Firsching im BMW 320 is

Nun wurden die Ansaug-, Motoren-, und Auspuffgeräusche deutlich lauter, die F-Überliter rollte mit neun Konkurrenten an den Start. Im Gegensatz  zur vorherigen Saison deutlich aggressiver der Ton von Michael Lachner’s Porsche 911, der Oberriexinger mit einem Pin siebter. Ebenfalls mit einem Hütchen behaftet Helmut Pflieger im schlichten Ur-M3 als sechster. Fünfter Jörg Kuhn, der als einziger in beiden Läufen mit einer 1.30 auf der Uhr die Ziellinie kreuzte – allerdings gesellten sich dazu drei Pylonenfehler, der Fünfzylinder Audi TT RS entfaltet seine immense Leistung am unaufdringlichsten aus Sicht der Turbo-Allradler. Konkurrent Thomas Weber kam als vierte ins Ziel, der Wormser, dessen EVO VIII das heißeste Ansauggeräusch der Turbofraktion produziert, donnerte in Stint eins wie Jörg Kuhn mit einer 1.30 durchs Ziel, hatte aber ebenso zwei Pins im Schlepptau. Seine 1.32.14 im zweiten Lauf dann fehlerfrei. Die Podestplätze gingen an Piloten ohne Pylonenkontakt, dritter der Schorndorfer  Peter Kalus, der meist bei Clubsportslaloms aktiv ist, im BMW 330i, Endzeit 3.07.74.  Extrem spannend machten es Routinier Rainer Krug und Youngster Kevin Böhnlein beim Kampf um den Klassen-, und Gruppensieg. Rainer startete drei Positionen hinter Kevin, war im ersten Lauf mit seinem BMW M3 am Limit unterwegs, nur den Wimpernschlag von zwei Hundertstelsekunden langsamer, griff im zweiten Lauf trotzdem voll an, konnte aber nicht mehr zulegen sondern verlor ein paar Zehntelsekunden, Platz zwei in 3.06.82. Kevin Böhnlein war aus dem ersten Lauf „lediglich“ mit einer 1.33.08 zurückgekommen, da die Turboallradler Kuhn und Weber aber je zwei Pins zu ihren gigantischen 1.30er Zeiten zuaddiert bekamen, die derzeitige Klassenführung.

Schmierende Vorderreifen ließen eh nicht mehr zu, wie der Junior vermeldete, der taktisch klug in Bezug auf die Konkurrenten Kuhn und Weber reagierte. Seine fehlerfreie 1.33.00 im zweiten Stint war dann die Garantie für den Klassen-, und Gruppensieg, nach Bonndorf der zweite Triumph in Folge, der erst 20jährige Knetzgauer kommt mit dem schweren „Geschoss“ bereits bestens zurecht, alle Achtung!

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Kevin Böhnlein im deutlich über 400 PS starken EVO IX

Zu den heißen Boliden der Gruppe H, Dank des RNP die 1300ter Klasse mit elf Startern bestens besetzt, an der Spitze lagen drei Piloten eng beieinander, dann zog sich das Feld heftigst auseinander  – von schnellen 1.39. 25 bis hin zu 1.59.91 – und wieder jede Menge abgeschossene Pylonen. Der einzige, der mit zwei 139er Zeiten den Parcours umrundete, war Sven Hoßfeld vom MSC Bad Rappenau. Dass der Polo-Pilot aber „nur“ auf Platz drei landete, anstatt zu siegen lag an einem der besagten Hütchenfehler, den sich Sven in Lauf eins (- seiner langsameren Fahrzeit!) leistete. Stephan Abb hatte mit seinem Schneider-8V-Polo (das wohl stärkste Auto im Feld ?!?) im ersten Stint in 1.39.25 die schnellste Zeit in den Asphalt gestanzt,

wurde in Lauf zwei aber um exakt zwei Sekunden langsamer und musste sich deshalb mit Rang zwei begnügen. Mit 1.06 Sekunden Vorsprung sicherte sich Marco Kunz – ebenfalls mit einem VW Polo 86c – den Klassensieg. Dem Schindharder vom ADAC Pfalz genügten 1.40.09 und 1.39.35 zum Gewinnen, sauberer, sicherer Fahrstil ohne Ecken und Kanten, das sah gut aus. Ein Hecktriebler – der Ford Escort MKII von Markus und Jürgen Grau – war auch im großen Fronttrieblerfeld, den hätte ich auf der Solitude auf dem Podest erwartet, musste sich aber mit Pylonenfehlern  und Zeiten zwischen 1.41 und 1.44 mit den Plätzen sechs und zehn begnügen.

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Marco Kunz im VW Polo 86c

Acht Starter in der H 1600, sieben mit Pylonenfehlern, der einzige, der fehlerfrei blieb, hatte zwischen Lauf eins und zwei satte 10,37 Sekunden Differenz. Frank Sperrfechter – der Slalom-DM-Champion von 2011 – seit dem zweiten DM-Lauf heuer im neu aufgebauten BMW 316 is unterwegs, kam aus Stint eins mit der Bestzeit von 1.33.28 zurück. Sah alles sehr gut aus, Frank konnte eigenen Aussagen zufolge noch zulegen, Reifen, Übersetzung und Fahrwerksabstimmung passten optimal zum Solitudeparcours, die Zwischenzeit nach einer Runde in Stint zwei bestens, dann der Wendebogen 250 Meter vor dem Ziel, Schalthebel gebrochen, kein Gang drin, der rote BMW rollte immer langsamer ohne Vortrieb bis ins Ziel, 1.34.65 – ergab Platz vier.

Georg Plank im allradgetriebenen  Daihatsu Charade mit zwei Pins und zwei 1.35er Zeiten fünfter, den hätte ich deutlich weiter vorn erwartet. Rang drei ging an Blaczej Stosik im Nissan Micra, der sich in Lauf eins gleich zwei Hütchen leistete. Platz zwei erkämpfte in sehenswerter Manier das kleinste Auto mit dem kürzesten Radstand im Feld zusammen mit Pilot Florian Arlt aus Lindau. An der gelben Cup-Lupo-Vorderachse zerren an die 200 PS, die der Minichberger-Motor abgibt. Florian wie immer mit der Devise „volles Rohr“, im Training bestimmt an die zehn Pins, in ersten Rennlauf dann noch einer, seine fehlerfreie 1.33.89 in Lauf zwei allererste Sahne, tolle Vorstellung vom 24jährigen Nachwuchsracer. Auch Johannes Dambach erlaubte sich ein Hütchen in Lauf eins, dazu eine 1.34.19, beim zweiten Heat drehte der Nissan Micra Pilot dann auf, bei sagenhaften 1.32.70 blieb die Uhr stehen, fehlerfrei, Endzeit 3.09.89, Klassensieg für „Speedy“ Dambach mit einer Rennsemmel, die gegenüber dem Vorjahr mehr Drehmoment auf die Vorderachse wuchtet, und auch sonst „gigantisch“ vorwärts geht.

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Johannes Dambach im Nissan Micra

„Nur“ 15 Starter in der H 2000, viele schnelle Namen mit C-Kadetten vor allem aus der Schwarzwaldregion sowie einige schnelle BMW-Treter aus der Mitte Deutschlands fehlten in Stuttgart. Die Zeiten auf dem 2050-Meter-Kurs extrem weit auseinander,  die Differenz von der Schnellsten zur Langsamsten betrug satte 23,36 Sekunden. Nur zwei Piloten knackten die magische 1.30er Grenze, Andree Scheer vom MSRT Freiamt  war der eine, der mit seinem bildschönen weißen BMW 320 is allerdings in jedem Lauf pollerte, und deshalb mit 15 Strafsekunden nur auf Position acht einlief. Ebenfalls fünf  Pylonenkontakte hatte Reinhard Nuber im BMW 320i WTCC  zu verzeichnen, Platz zehn. Markus Rittinger im C Kadett Coupe in fehlerfreien 3.10.72 siebter, Markenkonkurrent Dieter Osswald mit einem Pin in 3.10.57 sechster.

Der junge Freiamter Dennis Zeug der ebenfalls einen C Kadett lenkt, fünfter, zwei Pins in Lauf eins ergaben einer 3.09.54. Die Top-Vier alle ohne Pylonenkontakt in den Wertungsläufen, besagten vierten Rang gelang dem einzigen Fronttriebler im Feld, Martin Larva im VW Polo G40, der unaufdringlich und leise mit sauberem Fahrstil den Kurs umrundete, Endzeit 3.08.10. Was die beiden Top-Zeiten an der Spitze der F 2000 (Robert Firsching und Torsten Kanis) bedeuteten, sah man nun in der H 2000. Der Kampf um die Podestplätze war eigentlich ein Zweikampf um die Plätze zwei und drei, denn der Sieger fuhr in einer „anderen Welt“. Christian Engesser aus überlingen im C Kadett Coupe wedelte mit zwei soliden 1.32er Zeiten in 3.04.59 auf Rang drei, Michael Götz aus Königsfeld mit einem Auto desselben Typs aber mit deutlich mehr Leistung in 3.02.76 auf Platz zwei.

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Michael Götz im C Kadett

An der Spitze der Klasse bot der amtierende Champion Lars Heisel eine „Ein-Mann-Show“ mit seinem weißen C Kadett. Im Training wurde ausgelotet was geht, dabei jede Menge Pins, dann eine 1.28.61, fehlerfrei, weit weg vom Rest des Feldes. Das war Lars aber noch nicht gut genug, zum Start von Lauf zwei wurden nagelneue Slicks montiert, mit denen der Langenbacher „Wahlbayer“ eine gigantische 1.27.42 in den Asphalt brannte. Nach der genialen Bonndorf-Vorstellung auch in Stuttgart eine Machtdemonstration von Lars Heisel, der sich damit auf Rang vier der aktuellen Süd-DM-Tabelle vorschob.

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Im Training flogen auch bei Lars Heisel beim Limit ausloten die Pylonen.

In der H-Überliter acht Starter, darunter auch Sebastian Dormann, den die DM-Slalom-Interessierten noch mit seinem Porsche Caymann aus der G1 vom Vorjahr in Erinnerung haben. Heuer pilotiert er einen Porsche 996 GT3 Cup in der Gruppe H, den der Baiersdorfer noch nicht ganz „versteht“ wie er selbst sagt.

Die 1.32.30 vom zweiten Stint sehr flott, allerdings einige Hütchen und somit Platz sechs. Auf vier Werner Euringer mit zwei Pylonenfehlern und einer Endzeit von 3.09.98, dritter der Fahrzeugbesitzer des Audi A3 TFSI, mit dem sich Werner das Cockpit teilt, Hans Martin Gass. Der war neben Andree Scheer und Lars Heisel der dritte Akteur, der unter der magischen 1.30 blieb, allerding mit einem Pin in Lauf eins, und dann gleich zwei in Stint zwei, somit eine Endzeit von 3.09.17, ohne Hütchenkontakt wären die reinen Fahrzeiten für einen überlegenen Sieg gut gewesen, auch mit einem Pin hätte Hans-Martin ganz oben stehen können. In 3.07.75 trieb Alexander Bärtel seine blaue Kadett C Limousine zu Platz zwei, fehlerfreie Stints waren hier der Schlüssel zum Erfolg.

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Martin Schäfer im Porsche GT3-grün lackierten BMW M3

Die Gunst der Stunde nutzte Martin Schäfer, der in Bonndorf aufgrund eines Pylonenfehlers den Sieg an Hans-Martin Gass abgeben musste. Im bildschönen, grünen Ur-M3 wedelte Martin im ersten Rennlauf in 1.31.63 durch die Pylonen, sah die fallenden Pins von Konkurrent Gass und konnte so im zweiten Heat Geschwindigkeit und Risiko herausnehmen, 1.33.05 reichten für eine Endzeit von 3.04.68 und den wichtigen Klassensieg.

Nach Lauf vier steht Daniel Dichter mit 90 Punkten an der Spitze der Süd-Tabelle, Roland Wallrab folgt mit 83 Zählern, Anton Behnke mit 81,2, Lars Heisel mit 80,4, Marco Clos mit 79,8… vergessen darf man den 18. Robert Firsching nicht, der mit lediglich drei Ergebnissen schon 66 Punkte gesammelt hat. In zwei Wochen geht es zum fünften Lauf der Region Süd zum Fahrsicherheitszentrum Schlüsselfeld, die Schweinfurter haben dort DM-Premiere, so mancher war im Frühjahr beim „normalen“ DMSB-Slalom schon mal zum Testen vor Ort,  ich freue mich schon, bis dahin,

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Tabellenführer Daniel Dichter im BMW 318 is

 

Grüssle aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff