5. Lauf der Slalom DM, Region Süd beim AC Schweinfurt auf dem Fahrsicherheitszentrum des ADAC Nordbayern in Schlüsselfeld

Dritter Gesamtsieg in Folge – Lars Heisel bestimmt erneut die Pace

Neuer DM-Veranstalter, neue DM-Strecke, (die viel Lob von sehr vielen Fahrern bekam), 127 Namen auf der Nennliste, tolles Wetter (für die Reifen, in erster Linie den vorne links, war‘s schon fast zu heiß), eine sehr motivierte Veranstaltertruppe mit immens vielen fleißigen Helfern… von meiner Sicht aus ein ganz herzliches Dankeschön an Rennleiter Jürgen Dees und alle Beteiligten des AC Schweinfurt für das überaus gelungene DM-Debüt im Süden …. der im Vorfeld mehrfach „ausgetretene“ Kritikpunkt „fehlender dritter Wertungslauf“ ist von Jürgen ja per Statement zur Genüge  erklärt und mit einem Verzehrgutschein berichtigt worden, für die Zukunft könnte ich mir  (wie auch vom einen oder anderen langjährigen DM-Routinier angedacht) ein „Schlüsselfeld-Slalomwochenende“ vorstellen, Samstags ein DMSB-Slalom mit zwei Wertungsläufen und regionalen Prädikaten und Sonntags ein auf 100 oder 110 Starter begrenzter DM-Lauf mit drei Wertungsläufen – das wäre auf jeden Fall eine Bereicherung für die Slalom-DM in der Region Süd und ein „volles Haus“ ist dem AC Schweinfurt nach der tollen Vorstellung auf der Schlüsselfelder Berg-, und Talpiste sicherlich garantiert!!!

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Gesamtsieger Lars Heisel im Böhm 16V C Kadett Coupe

Zurück zum 5. DM-Lauf, Samstag hatte der AC Schweinfurt  zur Trainings-, und Einstellfahrt geladen, im Frühjahr bereits einen DMSB-Slalom an gleicher Stelle ausgetragen. Der Parcours auf einer „kleinen Berg-, und Tal-Rennstrecke“ mit Kurbs und Kiesbettbereichen, zwei Runden pro Wertungslauf,  rechts herum, viele Fahrer nutzten eines oder gar beide Angebote um am 14. Juli besonders gut durch die Pylonentore zu kommen. Wie schon gesagt, 127 Namen auf der Nennliste, auf der Gesamtergebnisliste tauchten dann 118 auf. Wie immer keine G6 im Süden, eine G5 mit drei Startern gab es nur weil zwei Lokalmatadore des AC Schweinfurt mit ihrem BMW 316 DM-Luft schnuppern wollten.

Somit ein leichter Sieg für Patrick Spahr aus Neckarwestheim im BMW 316 – dessen Endzeit von 2.48.68 hätte auch zu Platz zwei in der G4 gereicht, der Junior also sehr flott unterwegs. Fronttriebler gegen  Hecktriebler in der G4, der heckgetriebene BMW 318 is von Anton Benke zum vierten Mal in dieser Saison auf dem obersten Podestplatz – im Training war der Walldürner noch etwas „ungestüm“ ins Kiesbett gerauscht, in Stint eins erlaubte er sich einen Pylonenfehler, schlussendlich aufgrund zweier schneller 1.22er Fahrzeiten trotzdem 1,39 Sekunden Vorsprung vor Michael Frank im VW Polo Diesel, der sich nur knapp gegen „Hubbi“ Sowart im Toyota Corolla von Werner Pfleger durchsetzen konnte.

Satte 15 Starter und damit jede Menge DM-Zusatzpunkte für die Platzierten in der G3, die zwölf BMW’s auf den Rängen eins bis zwölf, dahinter der Rallye-Corsa der bayerischen Polzmacher-Truppe. Fahrer aus der Region – die ansonsten nicht bei DM-Läufen antreten – hatten meines Erachtens leichte Streckenkenntnisvorteile, an der Spitze wurde immens hart gefightet. Patrick Clos hatte im ersten Stint mit seinem 323 E 36 Coupe in 1.21.05 die Bestzeit in den Asphalt gestanzt, der Trainingsschnellste Daniel Dichter folgte im 318 is E 30 mit 1.21.33, weitere 17 hundertstel Sekunden zurück Reiner Hergenhan. Patrick Clos – Startnummer 20 – feilte im zweiten Stint weitere 12 Hundertstel weg, Daniel – Starter Nr. 22 – war in Zugzwang. Der Bitburger löste seine Aufgabe perfekt, zwei traumhafte Runden, Endzeit 1.19.80, fünfter Klassensieg in der laufenden DM-Saison, weitere 22,8 Punkte auf dem Konto, Ausbau der Führung in der Süd-Tabelle, perfekte, sehenswerte  Vorstellung des 26jährigen.

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Daniel Dichter im 136 PS starken BMW 318 is

Patrick Clos mit lediglich 71 Hundertstel Rückstand zweiter, Reiner Hergenhan vom MSC Röhn dritter, der hatte mit seinem 318 is  1,22 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Weitere 57 Hundertstel zurück Thomas Scharl aufgrund der Postleitzahl auch ein regionaler Slalomcrack, ebenfalls mit einem 318 is, Thomas einer von fünf Fahren, die unter der 1.22 pro Rennlauf blieben. Marcel und Norbert Gapp hatten mit ihrem 318 ti erneut Elektronik-Probleme, diesmal „muckte“ das ABS, das dann zwischen den Läufen per Laptop wieder funktionstüchtig gemacht werden konnte. Marcel im ersten Lauf mit einem Hütchen, Lauf zwei für den Fahrer der Scuderia Lindau dann in 1.21.46 wenigstens einigermaßen zufriedenstellend, schlussendlich Rang sieben. Auf acht positionierte sich Robert Keim, der in Schlüsselfeld mit seinem 318 is antrat.

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Marcel Gapp im BMW 318 ti

Sechs Starter in der G2, und da ist seit Wochen Marco Clos das Maß der Dinge, so auch wieder in Schlüsselfeld, wo es allerdings am Ende für den Vilsbiburger recht eng wurde. Bestzeit in 1.18.01 in Lauf eins vor Hermann Wutz in 1.18.58 und Florian Bodin in 1.18.67 sowie Thomas Schwab in 1.18.98 – alle vier mit 193 PS starken BMW Coupes der E 36 Baureihe mit 2,8 Liter-Reihensechszylindern unter der Haube.

Die Spannung stieg zum Start des zweiten Laufes, Hermann Wutz steigerte sich um fünf Hundertstel und wurde dritter, Marco Clos verlor 13 Hundertstel und wurde erster – vierter DM-Sieg in dieser Saison. Zwischen die beiden schob sich Florian Bodin, der im zweiten Stint mit einer sensationellen 1.17.81 zurückkam, der Fahrer vom AMC Gießen horrend schnell. Neun Starter in der G1, da hatten Roland Wallrab und Hans Köhnle immens Glück, denn zu den einzigen beiden DM-Piloten gesellten sich sieben lokale Slalomcracks, ohne die hätte es keine DM-Punkte gegeben. Zwei Lady’s unter den Slalomcracks, die nicht langsam. Sabrina Schwarz im BMW M3 mit zwei Hütchen achte, Inge Scherzer, ebenfalls in einem M3 unterwegs, fünfte, die Fahrerin aus Schnaittach zauberte im zweiten Stint eine 1.19.01 in den Schlüsselfeldasphalt. Routinier Hans Köhnle musste sich im betagten 325er BMW E30 mit Podestplatz drei begnügen, Endzeit 2.36.17, ausschlaggebend der langsamere erste Lauf des Leinzellers. Rang zwei für Inge Scherzers Ehemann Horst, der dank eines tollen ersten Stints die Nase seines gelben M3’s vor Hans Köhnle halten konnte – mit der Minimaldifferenz von 18 hundertstel Sekunden.

Horst Scherzer in der lokalen Slalomszene kein Unbekannter, der Fahrer reiste als Gesamtführender des Franken-Slalompokals an und bestätigte mit 3.35.99 Sekunden Gesamtfahrzeit sein Können zwischen den Pylonentoren. An die brachiale Urgewalt von 360 PS in der BMW M3 E 46 CLS-Variante von Roland Wallrab kam aber erneut kein Fahrer auch nur annähernd heran. Zwei fast identische Zeiten, 1.15.57 und .15.50 sprechen eine deutliche Sprache, Roland Wallrab perfekt mit dem nicht unproblematisch zu fahrenden Boliden unterwegs, nach Lauf eins aber schon kritische Blicke bezüglich des linken Vorderreifens, der BMW wiegt ja bekanntlich satte 1390 Kilogramm. Roland’s Endzeit von 2.32.07 bedeuteten auch den überlegenen Gruppensieg  sowie – nachdem die Gesamtsiegerliste gedruckt war – auch Gesamtrang zehn.

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Inge und Horst Scherzer im BMW M3

Zur Gruppe F, dank der Zugehörigkeit des AC Schweinfurt zum Nordbayerischen ADAC und diverser Meisterschaften eine mit elf Startern gut gefüllte Klasse F bis 1400ccm, übrigens lauter Fronttriebler. Einige Piloten stellten ihr Können schon beim Rennslalomauftakt 2013 in Eggenfelden unter Beweis, in Schlüsselfeld stand aber ein Fahrer vom MSC Alzey an der Spitze. Eric Hener bestätigte seinen derzeitigen Lauf in der DM mit seinem Polo 86c, ein gewohntes Bild, sehr sauberere, runder Fahrstil, dadurch in beiden Läufen jeweils die schnellste Zeit, wobei Lauf zwei um 11 Hundertstel langsamer war als Lauf eins.

Dasselbe Bild bei der Konkurrenz, bis auf drei Ausnahmen wurden alle im zweiten Lauf langsamer – die extremen Temperaturen waren Gift für die angetriebenen Reifen auf der Vorderachse. Platz zwei ging an Wolfgang Orth aus Bischofsmais, der mit seinem extrem hochdrehenden Peugeot 106 wie schon in Eggenfelden auffiel, Tribut an die extrem geforderten Vorderreifen war der um 1,05 Sekunden langsamere zweite Lauf. Christian und Stefan Brandelmeier im Polo 6N auf den Plätzen drei und vier, dahinter Eric Heners DM-Dauerkonkurrent Karl-Ernst Bartel. Der Gerstettener hatte auf Eric im ersten Lauf nur 22 Hundertstel Rückstand, griff an und handelte sich einen Pin ein, zudem knapp eine halbe Sekunde langsamer im Lolo 86c. DM-Neuling Daniel Rufle im Polo 6N – grau glänzend mit neuem Design – sechster, der Abstand zum Klassensieger aber hier schon über vier Sekunden, der Bad Säckinger in kleinen Schritten aber auf dem richtigen Weg.

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Wolfgang Orth im Peugeot 106

In der 1600ter Klasse sechs Piloten, der bis dato auf Rang sechs in der Süd-Tabelle geführte Alexander Schramm vom ADAC Nordbayern musste sich im BMW 316 harter Konkurrenz stellen und mit Platz drei begnügen, Bruder Marcel mit Rang vier. Zwei Fronttriebler waren auf der Berg-, und Talpiste schneller, Lokalmatador Timo Weiß im Peugeot 205 GTi zweiter Endzeit 2.41.31, und überlegen an der Spitze Ronny Rometsch der spektakulär einen Opel Corsa A um den Kurs hetzte, in beiden Läufen die 1.20 deutlich geknackt, Endzeit 2.37.62 – was schlussendlich den achten (!) Platz in der Gruppe F-Tabelle bedeutete.

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Ronny Rometsch im Opel Corsa A

Tolles Feld in der F 2000, 14 Cracks, elf Hecktriebler gegen drei Fronttriebler. Schnellster der drei Frontkratzer war Alexander Wolk, der seinen VW Golf II in 2.41.33 auf Klassenplatz acht steuerte. Zwischen Platz fünf und Podestplatz zwei lagen immer nur minimale Zeitdifferenzen, alle Piloten auf BMW’s der E 30 Baureihe unterwegs. Fünfter Lukas Restel vom KMC Kassel in 2.38.45, vierter Reinhard Mücke in 2.37.64, Torsten Kanis, in Stuttgart zweiter hinter Robert Firsching musste sich in Schlüsselfeld mit Platz drei begnügen. Nach Lauf eins war der Altleininger noch als zweiter geführt worden, konnte aber nicht zulegen sondern wurde in Lauf zwei um sechs Zehntelsekunden langsamer. Fahrwerk und Gewicht am ehemaligen G3 BMW 318 is fast stimmig, leistungsmäßig stehen aber immer noch „nur 170 PS“ auf dem Papier. Der Motor vom zweiten deutlich agressiver, 1.18.48 in Lauf eins, dann 1.18.45 in Lauf zwei, fahrwerkstechnisch und optisch ein stimmiges Bild, der Fahrer routiniert und mit viel Drang nach vorn, in Schlüsselfeld hat‘s optimal für Ralf Orth gepasst, Platz zwei in 2.37.09, gleichzeitig Gruppenrang sechs – schönes Ergebnis für Ralf, der das Auto selbst aufgebaut hat.

An der Spitze gab‘ s aber nichts rütteln, Lokalmatador Robert Firsching in einer anderen Welt, der kennt jeden Meter vom Schlüsselfeldparcours aus dem FF, 1.16.95 sowie 1.16.78,  im – ich schätze mal knapp über 200 PS starken – BMW 320 is, in 2.33.73 der überlegenen Klassensieg sowie Gruppenrang drei, beim vierten DM-Auftritt der vierte Klassensieg, tolle Vorstellung vom Fahrer der Scuderia Süd.

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Ralf Orth im BMW 320 is

In der F-Überliter nur fünf Piloten, alle mit mächtig Leistung, drei Turbo-Allradler mit „übermächtigem Dampf“ gegen zwei Hecktriebler. Thomas Weber im EVO VIII in Lauf eins mit Hütchen, dann war alles oder nichts angesagt, Ergebnis zwei weitere Pins und Rang fünf. Michael Lachner im Porsche 911 Carrera mit zwei 1.18er Zeiten fehlerfrei vierter, Rainer Krug im BMW M3 in 2.33.84 dritter.

Youngster Kevin Böhnlein im EVO IX mit einer hohen 1.14er und einer tiefen 1.15er Zeit zweiter, Endzeit 2.30.08. Der Klassen-, und Gruppensieger hieß Jörg Kuhn, der schon im Frühjahr an derselben Stelle den Gesamtsieg im Audi TT RS herausgefahren hatte. Ebenso holte sich Kuhn eine Woche zuvor beim DMSB-Bergslalom in Sulzthal den Gesamtsieg, galt also beim AC Schweinfuhrt als Favorit. Der Rolle wurde Jörg gerecht, dezent in den Kehren und Ecken, mörderisch vorwärtsdrängend ab dem Kurvenausgang, der Neustädter weiß den schweren Fünfzylinder-Audi optimal am Limit zu bewegen, die Uhr blieb bei 1.13.84 sowie bei 1.13.87 stehen, Endzeit 2.27.71, Klassen-, und Gruppensieger sowie schlussendlich Gesamtrang drei.

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Jörg Kuhn im Hohenester Audi TT RS

Zur stark verbesserten Gruppe H, fünf Starter bei den 1300tern, einen möglichen zweiten Platz verpasste Bernd Schöler vom MSC Odenkirchen im Simca Rallye3 nachdem sich der Antrieb am Heckmotorklassiker im zweiten Lauf bei der Bergaufpassage Richtung Ziel verabschiedete und Bernd antriebslos im Zeitlupentempo über die Linie rollte, somit Platz vier. „Senior“ Erich Weghorn im Opel Corsa A dritter, um die Spitze wurde heftig gestritten.

Der Rosenheimer Andreas Schlemmer in seinem Fiat Berlinetta nach Stint eins noch mit einer Zehntelsekunde vorn, konnte sich zwar um 22 Hundertstel steigern, was aber schlussendlich nicht reichte. Stefan Abb setzte die ca. 150 Pferdchen vom Polo 8V optimal ein, 1.19.20 in Lauf eins, dann ein perfekter zweiter Heat, die Uhr bleibt bei 1,17.87 stehen, erster Klassensieg 2013 für den Odenwälder aus Amorbach.

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Stefan Abb im VW Polo 8V

Zu den „üblichen“ acht Süd-DM-Piloten der H 1600 gesellte sich beim AC Schweinfurt der Berliner Christian Müller – der die etablierten Südler kräftig forderte und schlussendlich über diese triumphierte. Optimaler kann man Reifen nicht vermarkten, der auf Hoosier-Pneus rollende Peugeot  205 GTi in beiden Stints mit einer Bestzeit auf dem 1600-Meter-Kurs unterwegs, da hat rundum alles gepasst. 1.16.64 und die Steigerung auf 1.16.39, für Christian Müller hat sich die Anreise gelohnt, tolle Vorstellung, nur ein einziger Pilot der neun H-1600-Starter konnte noch einen 1.16er Zeit erzielen.

Das war ein weiterer Frontkratzer, nämlich Blazej Stosik im Nissan Micra, der die 1.17 in seinem zweiten Stint unterbot. Dessen Mitstreiter im PS-gewaltigen Micra, Johannes Dambach donnerte in beiden Rennläufen zeitgleich über die Ziellinie, jeweils 1.17.09 wurden markiert, somit Platz drei. Auf den Rängen vier und fünf das „BMW-Projekt“ von Frank Sperrfechter und Thomas Claus, in Schweinfurt hielt der Schalthebel am 316 is der E 30 Baureihe, für Frank wurden 2.35.99 notieret, für Thomas 2.42.72. Dagegen   geht  bei Georg Plank und seinem Daihatsu Charade 4×4 irgendwie nichts so richtig vorwärts, der Rosenheimer kämpft, aber die Zeiten im kleinen giftigen Allradler nicht wirklich schnell, Platz sieben in Schlüsselfeld.

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Christian Müller im Peugeot 205 GTi

„Nur“ 17 Starter in der Königsklasse bis 2000ccm, auch beim fünften Süd-DM-Lauf fehlten viele schnelle Akteure aus dem Schwarzwald, der in Liedolsheim verunfallte BMW von Frank Most und Dennis Nicklas immer noch nicht einsatzbereit, Frank Sperrfechter in die H 1600 abgewandert, Patrick Orth an den Berg  – an der Spitze seit Bonndorf nicht neues, Lars Heisel sehr dominant, schnell und sicher, dahinter wird um jeden Platz immens gefightet.

Der Schlüsselfeld-Rundkurs scheint Lars Heisel Spaß gemacht zu haben, breites Grinsen nach der Zieldurchfahrt, seine beiden 1.12er Zeiten konnte kein anderer Pilot auch nur annähernd erreichen. Reifen wechseln zum zweiten Stint wie in Stuttgart war trotz der starken Sonneneinstrahlung –  Asphalttemperatur über 50 Grad – nicht nötig, Endzeit 2.25.82, der Ex-Bielefelder und jetzige Langenbacher  wedelt momentan in einer anderen Welt mit seinem 16V-Böhm-C Kadett um die Pylonen. Starker Auftritt nach dem Stuttgart-Debakel für den mehrfachen Slalomchampion Reinhard Nuber. Zwei fehlerfreie 1.14er Zeiten im BMW 320 WTCC ergaben eine 2.29.08, Klassenplatz  zwei, Gesamtrang fünf. Der Klang des Sechszylinder auf dem Bergab-, Bergaufparcours genial, da klingt keiner der eingesetzten Motoren auch nur annähernd so gut.

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Reinhard Nuber im BMW 320 WTCC

Auf Klassenplatz drei mit Günter Fertig ein weiterer Kadett C Pilot, der allerdings nur sporadisch in der DM antritt, Endzeit 2.30.33. Weitere 1,33 Sekunden zurück auf vier Robert Stangl aus Nittenau im schlichten C Kadett Coupe. Als einziger der Top-Neun mit Pin behaftet war Michael Götz, der im Opel Kadett C Coupe auf Rang fünf einlief.

Überraschung auf Position sechs, kein Kadett, kein BMW, sondern ein VW Polo G 40 mit mächtigem Heckflügel, Christian Graßmann Senior in 2.36.51. Nur zwei Zehntel langsamer als siebter Christian Engesser, ein weiteres Zehntel zurück auf acht – für mich eine weitere Überraschung – Michael Scheuerer vom AMC Deuerling auf einem Alfa Romeo 147 GTA Cup. Thorsten Bockstaller aus dem Schwarzwald musste sich auf’s fotografieren konzentrieren, der Ausflug zum fahren im Opel Kadett C Coupe endete auf Rang elf – Sohnemann Michi feierte an diesem Sonntag seinen 13 Geburtstag beim DM Slalom des AC Schweinfurt.

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BigT – Thorsten Bockstaller – unzählige tolle Fotos auf  BigT-Racing.de

Dank vieler lokaler Slalomcracks die H-Überliter mit 12 Startern besetzt, auf den Top-Fünf aber nur aktive DM-Slalompiloten. Als sechster konnte sich Lokalmatador Helmut Weikert vom AC Schweinfurt im BMW 320 is in die Ergebnisliste eintragen.  Alexander Bärtel mit seiner Opel Kadett C Limousine fünfter in 2.34.26, deutlich schneller aber dennoch unzufrieden Martin Schäfer  im BMW M3 als vierter in 2.30.42, angepeilt waren hohe 1.13er oder tiefe 1.14er Zeiten, der Fahrer vom Racingteam Schöne Aussicht aber mit keinem einzigen optimalem Lauf.

Auf Podestplatz drei, 37 Hundertstel schneller als Martin Schäfer, katapultierte sich dank eines tollen zweiten Stints in 1.14.57 Werner Euringer. Nach einigen Läufen mit Pylonenkontakt in der letzten Zeit in Schlüsselfeld zwei fehlerfreie Rennläufe im frontgetriebenen Audi A3 TFSI, dessen Cockpit sich Werner mit Hans-Martin Gass teilt. Dem Köschinger gelang in Lauf eins eine tolle 1.13.48, dann war Bangen angesagt, zwei schnelle Fahrer auf einem PS-, und drehmomentstarken Fronttriebler, abbauende Reifen, die Uhr blieb bei 1.14.21 stehen, Klassensieg und Gesamtrang zwei in 2.27.69, gerade mal zwei Hundertstel Sekunden schneller als Jörg Kuhn im Audi TT RS.

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Werner Euringer und Hans Martin Gass im Audi A3 TFSI

Zwischen die beiden Audi A3 Piloten Gass und Euringer schob sich Sebastian Dormann. Der hatten nach Stuttgart diverse Umbauten am Fahrwerk des Porsche 996 GT3 vorgenommen, die in Schlüsselfeld positive Wirkung zeigten. Trotzdem sagt der Teamchef von SD-Racing selbst, dass es noch ein weiter Weg wäre, die Möglichkeiten des Porsche voll auszuschöpfen, schließlich ist der Flitzer aus Zuffenhausen für die Rundstrecke konzipiert worden. Sebastian ist auf jeden Fall auf einem guten Weg, optisch waren seine Stints gut, die Endzeit von 2.28.58 war dann auch der vierte Gesamtrang.

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Sebastian Dormann im Porsche 996 GT3

Eine FS gab es auch, zwei Akteure, Porsche RSR-Pilot Guido Lamberts gewann vor Bertold Scholz im Opel Kadett C.

Soviel von der DM-Premiere beim AC Schweinfurt, schön war’s, heiß war’s, stimmig war’s, tollen Motorsport gab’s, ich hoffe, es wird nächstes Jahr eine erneute DM-Veranstaltung geben,

 

Grüssle aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff