7. Lauf der Automobilslalom-DM in der Region Süd auf dem Flugplatz Mainz-Finthen

Lars Heisel gewinnt Gigantenduell gegen Patrick Orth

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Klassen-, Gruppen-, und Gesamtsieger Lars Heisel im Opel Kadett C 16V

Mainz-Finthen scheint in der Slalomszene Kult zu sein, weit über 160 Nennungen, 129 Starter fanden sich dann auf der Nennungsbestätigung, 125 erschienen schlussendlich auf der Ergebnisliste. Zum DM-Süd-Prädikat gesellten sich auch der Rhein-Neckar-Pokal sowie der Main-Kinzig-Pokal – diese Starter sorgten dann auch für teils sehr volle Klassen und immense Zusatzpunkte für die DM-Piloten. Der Parcours seit vielen Jahren unverändert – damals von Hans Bauer „gebaut“ – eine sehr anspruchsvolle Fahrerstrecke, die Fahrwerken, Reifen und vor allem dem potenziellen Fahrzeuglenker alles abverlangt – und jeden Fehler heftig bestraft. Timekeeper Peter Uhlig mit einer schnellen Zeitnahme und Auswertung, der im Internet angebotene Live-Time-Stream genial, die Moderation in der Gruppe G machte Jochen Rheinwalt, in der Gruppe F übernahm Hans Bauer, beide dann im „Duett“ bei der Gruppe H – die Zuschauer wurden akustisch mit immens vielen Details und Wissenswertem versorgt. Eine sehr engagierte Truppe um Rennleiter Winfried Hener und Orgaleiter Wolfgang Walter, trocken und sonnig das Wetter, schon am Samstag ein übervolles Starterfeld beim DMSB-Slalom der über 1,5 Runden ging, das nützten viele DM-Fahrer als Training… und nun ab zum Geschehen auf der Piste Trotz Rhein- Neckar und Main-Kinzig Pokal keine G7 und keine G6 – die beiden Klassen gibt es aber im Norden, dort dagegen keine G1 – dagegen satte neun Starter in der G5, darunter mit Hans-Dieter Meckel und Patrick Spahr nur zwei feste DM-Süd-Piloten. Während sich Hans-Dieter mit seinem compact mit Rang sechs begnügen musste, konnte Patrick Spahr den Kampf um den Klassensieg  im 316er der E 30 Baureihe lange offenhalten, musste sich aber schlussendlich einem top-aufgelegten Routinier Manfred Bläsius im 316 compact geschlagen geben. Der hatte im Training noch heftig gepokert  – oder Reifen geschont? – war dann in beiden Stints eine halbe Sekunde vor Junior Spahr über die Ziellinie gerauscht. Auf drei (Edmund) und vier (Heiko) die Seiwerts, die ebenfalls in einem BMW 316 saßen.  Gerade mal drei Starter in der G4 wo Anton Benke mit einer überragenden Vorstellung im BMW 318 is Coupe der E36 Baureihe zeigte, weshalb er  auf Tabellenplatz vier der Süd-DM-Wertung steht. Zwei 102er Zeiten, Werner Pfleger mit seiner Toyota Corolla im Ziel bereits über zehn Sekunden zurück. Auch Michael Frank mit einer 104er und einer 105er Zeit deutlich zurück, zusätzlich mehrere Pins und somit als dritter Klassenschlusslicht, da hat in Mainz-Finthen überhaupt nichts gepasst. Die fahrerische Klasse des Walldürners Benke hier dagegen überdeutlich, mit seiner Endzeit wäre Anton in der G3 sogar auf Rang vier gelandet. In besagter G3 15 Slalomcracks, auf den ersten neun Rängen heckgetriebene BMW’s.

Platz zehn ging an Mazda MX5 Pilot Andreas Schwuttke aus Mainz, die „rote Laterne“; an „BMW-Flüsterer“ Norbert Gapp, der im zweiten Stint einen fulminanten Dreher ablieferte. An der Spitze ein heftiges Duell zwischen Marcel Gapp und Daniel Dichter. Nachdem die Gapp’s das Compact ti-Projekt nach immensen elektronischen Problemen vorerst beendeten und Marcel in Mainbullau im bewährten 318 is Daniel Dichter die erste Saisonniederlage bescherte, schlug der in Mainz zurück. Die magische 100 Sekunden-Marke konnte der Bitburger in beiden Stints als einziger unterbieten, im weißen 318 is eine perfekte fahrerische Vorstellung, Endzeit 199,70 Sekunden, Klassensieg mit 3,88 Sekunden vor Marco Schäfer. Denn Schäfer war mit seinem 318 is fehlerfrei geblieben, während sich Marcel Gapp beim Angriff auf Daniels Traumzeit im zweiten Heat einen Pin einhandelte. Somit der Fahrer der Scuderia Lindau „nur“ auf Rang drei, trotz des Hütchens. Lokalmatador Uwe Veith vierter, Hubbi Sowart fünfter, beide ebenfalls mit dem ersten 16-Ventiler der BMW E 30 Baureihe, den auch Sieger Daniel Dichter so traumhaft bewegt. In der G2 sieben Starter, seit dem AC Schweinfurter-DM-Debüt  mit Florian und Stefan Bodin zwei neue Gesichter, die wie die meisten hier ein BMW  328 Coupe steuern. Deren Karosse steht allerdings deutlich satter, sprich tiefer auf den 17-Zöllern (Mischbereifung, hinten breiter wie vorn) wie die der etablierten DM-Truppe,  das Fahrwerk sauber und gut abgestimmt, die fahrerische Leistung sehenswert, Dauerklassensieger Marco Clos musste sich mächtig strecken und im Ziel fehlten dem Fahrer aus Vilsbiburg in Bayern 17 hundertstel Sekunden auf Florian Bodin, der in beiden Stints die besagten Sekundenbruchteile schneller war.

Die Bodin‘s vom AMC Gießen jedenfalls eine Bereicherung für die DM-Szene. Thomas Schwab vom Racingteam Süd als dritter bereits deutlich zurück, auf den Sieger fehlten dem DM-Routinier  überraschender Weise satte 4,04 Sekunden. Weitere 1,4 Sekunden zurück als vierter Stefan Bodin. Auch die G1 profitierte von den zusätzlichen  Mainz-Finthen-Prädikaten, aus drei festen DM-Cracks wurden so sechs Starter. An der Spitze wurde es aufgrund eines geworfenen Pylons im zweiten Rennlauf mächtig eng. Den leistete sich Dauerklassensieger Roland Wallrab, der dadurch mit gerade mal 13 Hundertstel seinen BMW M3 CSL – mit einem gigantischen Ansauggeräusch beim Gasgeben – an der Spitze halten konnte, den siebten Sieg in der laufenden DM einfuhr und Tabellenplatz drei so verteidigte. Besagte 13 Hundertstel langsamer Hans Köhnle, der seinen betagten, aus der G2 hochbereiften BMW 325 der E 30 Baureihe schon im Training bis auf  sieben (!!) hundertstel an Roland Wallrabs Trainingszeit heran trieb. Im zweiten Rennlauf wurde Hans sechs Zehntel gegenüber Stint eins langsamer, das wohl der Ausschlag für den verpassten Sieg – Tochter Kira wieder mit von der Partie, die natürlich auch nicht langsam, das ging bei den enormen Belastungen wohl etwas aufs Reifenmaterial. Podestplatz drei erkämpfte sich Horst Scherzer, der im BMW M3 allerdings schon über drei Sekunden hinter Hans Köhnle die Ziellinie passierte. Nach Roland Wallrab’s Pylonenfehler hieß der Gruppensieger Florian Bodin.

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G2 Klassensieger-, und G-Gruppensieger Florian Bodin im BMW 328 Coupe

Zur „moderat“ verbesserten Gruppe F, acht Starter in der in der kleinsten Hubraumklasse bis 1400ccm, alles Fronttriebler, da hieß es bei den Mainz-Finthen erfahrenen Piloten „Haushalten“ mit den Reifen, vor allem bei den Doppelstartern. Alexander Geier trat im Clubauto des AC Schweinfurt an, nachdem sein Peugeot 205 GTI mit Motorschaden nicht einsatzfähig war, der DMSB-Mitarbeiter im Peugeot 106 fünfter. „Nur“ Rang vier für Karl Ernst Bartel, der einmal mehr im Training mit gigantischen Zeiten alles in Grund und Boden fuhr, in den Rennläufen dann aber von Heat zu Heat  im Polo 86C langsamer wurde – die Reifen?? Podestplatz drei nach einer tollen Vorstellung Katrin Kehl – die Schwester von Eric Hener – die sich das Polocockpit mit dem Bruder teilte. Beide im Training nur mit einem Soft-Roll-Out, Katrin – hat das Slalomfahren im Jugendkart perfekt gelernt und war im Jahr 2000 Deutsche Kartslalom Meisterin aller Verbände!!! – dann sehenswert schnell und sicher, sie gehört meiner Meinung nach permanent in die Slalom-DM, im zweiten Stint konnte sie sogar noch etwas zulegen und verpasste Platz zwei um lediglich 18 Hundertstel.

Die war DM-Neuling Daniel Rufle schneller, der mit seinem moderneren Polo 6N ebenfalls nur ein Trainings-Roll-Out ablieferte, dann aber zwei 102er Zeiten in den Asphalt brannte. Der Bad Säckinger auf einem guten Weg, eine eindeutige Bereicherung für die F8-DM-Szene. Nach Lauf eins lag Daniel noch auf Rang vier, seine 102.31 in Lauf zwei dann der Garant für Platz zwei. Ganz vorn bestätigte Lokalmatador Eric Hener seinen Ruf als „wohl der schnellste F8-Polo-Pilot Deutschlands“  –  101,93 und 101,91, bis auf einen Wimpernschlagbruchteil identisch, dabei ruhig und sicher, der lediglich 100-PS-Flitzer wurde einmal mehr am absoluten Limit bewegt, sehenswerte Vorstellung von Eric Hener, der mit seinem sechsten Sieg Tabellenplatz sieben festigte. Die F9 profitierte eindeutig von den zusätzlichen Prädikaten, satte zehn Starter, nur einer knackte sowohl im Training wie auch in den beiden Rennläufen die magische 100 Sekunden Marke.

Damit sicherte sich Marco Rauch vom MSC Schlierbachtal im Honda Civic  den Sieg mit 1.03 Sekunden Vorsprung auf Florian Hildebrandt, der ebenfalls einen „Frontkratzer“ steuert, aber keinen japanischen sondern den Wolfsburger Klassiker Golf GTi. Weitere fünf Zehntel zurück auf Platz drei Alexander Schramm, der mit seinem BMW 316 schon in Breisach und Bonndorf gewonnen hatte, zuletzt in Mainbullau aber heftig unter die Räder gekommen war. Mit 14 Akteuren die F10 – bis 2000ccm – erneut stark besetzt, der schnelle Torsten Kanis fehlte, dagegen griff Moderator Jochen Rheinwalt in’s Lenkrad seines Opel Astras und landete – ohne Live-Moderation aus dem Cockpit – auf Rang neun. Auf den Stockerlplätzen dominierten die heckgetriebenen BMW’s,  mit lediglich 27 hundertstel Sekunden Rückstand auf Rang drei konnte sich Nico Schneider im frontgetriebenen Nissan Sunny toll in Szene setzen. Sein vierter Platz mehr als verdient, der Walzbachtaler auf dem selektiven Parcours dank seines perfekten ersten Stints zehn hundertstel Sekunden vor dem fünftplatzierten Alexander Wolk im VW Golf II, der in Lauf zwei bis auf eine Hundertstel an Nicos Top-Zeit herankam. Dritter Daniel Zeitler vom MSC Sparneck, zweiter Lukas Restel vom KMC Kassel, beide mit BMW 318 is Modellen – wobei sich Lukas mit zwei 97er Zeiten deutliche fünf Sekunden von Daniel absetzen konnte.

Einer war trotzdem schneller, bei seinem fünften Einsatz im 200 PS starken BMW 320 is gewann Robert Firsching das fünfte Mal die F10, in Mainz mit 2,18 Sekunden Vorsprung. Der Vizechampion von 2012 nach sechs Klassensiegen – in Liedolsheim trat Robert ja im C-Kadett in der H-Überlitern an und sicherte sich dort die Regenschlacht – „nur“ auf dem neunten Tabellenplatz, wobei man wissen muss, dass Robert in Bonndorf pausiert hat und somit die 133 DM-Punkte sein Nettowert sind und er „bereinigt“ auf Tabellenrang drei liegt. Ralf Orth im BMW 320 is – der „geht“ richtig vorwärts – nur zehnter, toller erster Lauf mit drittschnellster Einzelzeit, dann vier Hütchen und der Absturz, davor hatte Ralf einen Riesentrip auf sich genommen, Samstag  von Bergweiler 570 Kilometer zum fünften Nord-Lauf nach Lüneburg, dort hinter Lars Bröker (im Honda Civic Type R)  zweiter geworden, anschließend gleich 525 Kilometer nach Mainz gefahren um hier den siebten Süd-Vorlauf zu absolvieren, eine Mammuttour!!  Nur sechs Piloten in der F-Überliter, da haben sich einige BMW M3 Cracks aus dieser Klasse verabschiedet, die sich nicht mehr von der Turbo-Allrad-Boliden-Fraktion  hoffnungslos herunterfahren lassen wollen. EVO 9-Neuling Kevin Böhnlein nach starkem Training mit einem Tor-, und einem Pollerfehler nur sechster und letzter, Peter Kalus im BMW 330 fünfter, Michael Lachner im brüllenden, luftgekühlten Porsche 911 Carrera vierter. Platz drei ging an Thomas Weber, der mit 94,72 die schnellste Trainingszeit in den Asphalt stanzte, die auch keiner mehr in Wertung erreichen konnte, auch Thomas selber nicht.

Der wurde mit seinem EVO 8 von Lauf zu Lauf langsamer, 192,82 Sekunden die Endzeit, aber ein deutlicher Schritt nach vorn beim Fahrer von den Motorsportfreunden Worms, der mit seinem Allradler schon die ganze Saison mit technischen Problemen kämpft. Genau anders herum präsentierte sich Rainer Krug, drei 96er-Zeiten auf der Ergebnisliste, übers Training und die beiden Rennläufe eine stetige Verbesserung, der M3-Sechszylinder läuft wieder bestens und scheint die erwartete Leistung endlich wieder zu haben, Rainer hochmotiviert und schnell, 192,52 Sekunden seine Endzeit. In beiden Stints jeweils eine Sekunde schneller dagegen der Klassen-, und Gruppensieger aus anfangs beschriebener Turbo-Allrad-Fraktion, kein Japaner sondern ein ca. 450 PS starker und 1500 Kg schwerer Audi TT RS aus dem Hohenester-Rennstall, den Jörg Kuhn pilotiert. Fünfter Klassensieg in der laufenden Saison, mit 135 Punkten Tabellenplatz acht, in Mainz-Finthen allerdings „nur“ auf Rang 12 der Gesamtwertung, das bestätigt eindeutig den Charakter der Fahrerstrecke, auf der es nicht unbedingt auf das letzte PS ankommt.

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Jörg Kuhn im Hohenester-Audi TT RS

Zur Gruppe H, die stark verbesserten Boliden, in der 1300ter Klasse satte 12 Starter, hier allerdings eine Drei-Klassen-Gesellschaft bezüglich der Zeiten. An der Spitze brannte der Fürther Motorenspezialist Sven Koob vom IMS Schlierbachtal ein gigantisches Feuerwerk ab. Im skurrilen Fiat X1/9 – Mittelmotor, Antrieb hinten – mit immensen Drehzahlen versehen, zwei tiefe 97er Rundenzeiten, Endsumme 194,39, überlegener Klassensieg, geniale Vorstellung. 6,06 Sekunden zurück der zweitplatzierte Andreas Schlemmer, dessen roter Fronttriebler ebenfalls aus dem italienischen Haus Fiat kommt, allerdings deutlich höher gebaut und mit ehemals fünf Sitzplätzen ausgestattet, eine 128er Berlinetta, Endzeit 200,45. Weitere 1,4 Sekunden zurück auf Platz drei Marco Kunz, der einen VW Polo in 201,84 durch die Pylonentore trieb. Platz drei hatte nach dem ersten Stint noch Stephan Abb inne, der im Schneider 8V-Polo allerdings im zweiten Lauf eine halbe Sekunde langsamer wurde und sich als vierter hinter Marco Kunz einreihen musste – das die „zweite“ Klasse. Rang fünf in 209,87 Sekunden, inclusive drei  Strafsekunden für einen Pylonenfehler, Sven Hoßfeld vom MSC Bad Rappenau, der ebenfalls einen Polo 86 C lenkt und vor kurzem Lebensgefährtin Jana zur Ehefrau machte – Glückwunsch dem frisch verheirateten Paar – Jana musste sich bei der starken Konkurrenz in Mainz mit Rang 12 begnügen.

Deren Clubkamerad Robin Kretschmar auch mit einem Polo 86c sechster, hier sollte fahrwerkstechnisch (kleiner Tipp: die Fahrwerksspezialisten Robert Keim und Hans Bauer waren vor Ort)  allerdings etwas geändert werden, der kleine Fronttriebler mit heftigen Karosseriebewegungen und großen Ausfederwegen. Auf Sieben ein Hecktriebler mit Frontmotor, Markus Grau im Ford Escort MK II. In der H 13 – bis 1600ccm – dagegen lediglich sieben Starter, und ein Überraschungssieger. Keiner aus der aktuellen DM-Szene, aber einer aus „alten Zeiten“, der damals schon horrend schnelle Stefan Faulhaber , der im Meinerzhagen Slalomluft geschnuppert hatte und in Mainz-Finthen im Risse C Kadett Coupe die momentan etablierten 1600ter-Piloten hinter sich ließ. Nach einer Trainingsbummelrunde in beiden Wertungsläufen Bestzeit, 95,16 und 95,26, Endzeit 190,42, tolle Vorstellung des Brühlers vom AMC Reilingen.

Auf zwei und vier Blaczej Stosik und Johannes Dambach, die mit ihrem etwas über 200 PS starken Nissan Micra auch 95er Zeiten abliefern konnten. Im Training ebenfalls sehr verhalten, nach jedem Lauf war zudem Räderwechsel angesagt, Johannes mit Ausrutscher und Pin in Lauf eins sowie einem weiteren Pin in Lauf zwei vierter. Fehlerfrei und lediglich siebeneinhalb Zehntel hinter „Faulie“ auf Platz zwei „Speedy“ Stosik, der die japanische „Knutschkugel“ gekonnt am Limit durch den Parcours zirkelte. Zwischen die beiden schob sich Frank Sperrfechter, dem in Lauf eins beim Einbiegen auf die Wendebetonplatte beim herunterschalten das Heck ausbrach und einen Pylon abschoss. Eine fehlerfreie 95,39 im 180 PS starken BMW 316is zeigen Potential von Fahrzeug und Fahrer, der Defektteufel heuer in der ersten 316er Saison heftig, beim Start zum Training musste Frank schon abbrechen, die Kupplung trennte nicht mehr. Dann die Königsklasse bis 2000ccm, „nur“ 14 Starter, viele Kadett Piloten aus dem wilden Süden fehlten, dagegen machte Patrick Orth einen Abstecher aus der Bergrennszene zurück zu seinen Slalomwurzeln. Das Duell Lars Heisel/Patrick Orth sehenswert, ein wahrer Krimi um Hundertstelsekunden, dahinter ging es genauso eng her allerdings zwei bis drei Sekunden langsamer pro Rennlauf.  Patrick legte im BMW 320 is 91,82 vor, Lars konterte im Böhm 16V C Kadett Coupe in 91,54, Patrick dann mit 91.12, Lars konnte erneut kontern, die Uhr von Peter Uhlig blieb bei sensationellen 90,87 stehen, spannender kann Slalomsport nicht sein, schlussendlich erneuter Klassen-, Gruppen-, und Gesamtsieg für den amtierenden Champion Lars Heisel.

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Patrick Orth im BMW 320 is

Podestplatz drei in 187,66 Sekunden ging an Reinhard Nuber im BMW 320 i WTCC aus dem Engstler-Rennstall, der Allgäuer aus Isny wie schon in Schlüsselfeld und Mainbullau schnell. Vierter Michael Götz im C Kadett Coupe, fünfter Sven Schill in einer Opel Kadett C Limousine, sechster Andree Scheer im BMW 320 und siebter Frank Most, ebenfalls auf BMW, der mit Dennis Nicklas nach der Liedolsheim-Havarie den BMW wieder am laufen hat. Die rote Laterne ging an Thorsten Bockstaller, der musste – durfte!!! – im BMW 320 is von Ralf Orth antreten, da dessen „Jaceline“ genannter C Kadett mit Zylinderkopfriss am Samstag verendet war, heute schon der dritte technische Ausfall des Schwarzwälders.  Zehn Starter in der H-Überliter, aber nur acht in Wertung, nachdem Artur und Alexandra Kost ihren BMW M3 mit Getriebe/Antriebsproblemen abstellen mussten, Totalunzufrieden Sebastian Dormann, der im Porsche 996 GT3 keine Linie fand, auf keine Zeiten kam und trotz Fahrwerksfeinjustierung zwischen den Rennläufen nur achter wurde.

Aufregung nach Aushang der Ergebnisliste, Mario Fuchs vorn, doch der hatte in Stint zwei, erste Runde zwei Schweitzer vor der Zielgasse einen Pin abgeschossen, was auch so mancher aufmerksame Zuschauer deutlich sah – Dank schriftlichem Streckenpostenprotokoll wurde der Pin „gefunden“, die neue Liste wies Mario nur noch als Drittplatzierten aus, die Zeiten des Grafschafters im Mitsubishi EVO 9 allerdings gigantisch. Sieben Zehntel schneller Hans Martin Gass, der im frontgetriebenen Audi A3 TFSI im Training mit Werner Euringer „spazieren“ fuhr, dann eine hohe 92er und eine tiefe 93er Zeit ablieferte und zweiter wurde. Mit neuen Reifen – es wurden wieder Dunlops montiert –  konnte Martin Schäfer wieder an alte Zeiten anknüpfen, Zwei 92er Fahrzeiten, Endzeit 185,37, Klassensieg und dritter Gesamtrang für den Fahrer vom Team Sperrfechter-Motorsport im BMW M3 mit sequentiellem Getriebe und annähernd 300 PS Leistung, Martin vom neuen/alten Einlenkverhalten begeistert, ich bin auf Walldürn gespannt.

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Martin Schäfer im Porsche GT3-Grün lackiertem BMW M3

Eine kleine, nicht DM-punkteberechtigte Freestyle mit drei Startern machte den Schluss, hier gewann Volker Sackreuther vom AMC Lorsch im BMW 325.

Daniel Dichter konnte seine Süd-Tabellenführung minimal ausbauen, 154 Punkte hat der Bitburger schon gesammelt. Lars Heisel liegt mit 147.8 Zählern auf Rang zwei, Roland Wallrab mit 146 Punkten auf Platz drei. Der achte und letzte Süd-Vorlauf  findet am  1. September in Walldürn statt, auch dort ein übervolles Starterfeld, Spannung ist angesagt, ich freue mich schon darauf.

Grüssle aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff