Das Zeug zum Seriensieger

Nürburgring / Würzburg: Als Küchenmeister ist der Hornberger Axel Duffner Hitze gewohnt, allerdings bewegt sich in seiner Küche nahezu nichts im Renntempo.

Anders bei der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN)  am vergangenen Wochenende: Bei brütender Hitze raste Duffner seinem zweiten VLN-Klassensieg in Folge entgegen.

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Außen fast 40, innen fast 60 Grad! Unter extremen Temperaturen ging Axel Duffner (Hornberg) an den Start zum 5. Lauf zur Langstreckenmeisterschaft. Gemeinsam mit seinem Fahrerkollegen Karl Pflanz (Schorndorf) fährt er den zweiten Klassensieg in Folge ein. Von „Spaß ohne Ende“ erzählte Axel Duffner (Hornberg-Niederwasser  / Schwarzwald) nach einem mehr als „heißen“ Vierstundenrennen rund um die alt ehrwürdige Nürburg: Bei Lufttemperaturen nur knapp unter 40 °C und Fahrzeuginnentemperaturen von gut und gerne 60°C kann nur ein echter Vollblutracer von Spaß reden. Schon das Training zeigte, dass die Temperatur eine gehörige Rolle spielen sollte, denn um 08:00 Uhr herrschten schon mehr als 20°C in der sonst so kühlen Eifel. Gemeinsam mit seinem Fahrerkollegen Karl Pflanz (Schorndorf) ging Duffner mit dem von Götz Motorsport vorbereiteten Audi RS4R ins Training. Drei Runden drehte Duffner und erzielte mit einer Zeit von 9:19 Minuten die schnellste Zeit in der Klasse SP8T, in der das Duo an den Start geht. Während Duffner nahezu freie Fahrt hatte und sich nach dem Training sicher war, dass es mit dem gutvorbereiteten Audi noch deutlich schneller geht, hatte Pflanz weniger Glück. Bei seiner ersten Trainingsrunde brach ein Teil im Gelenk der Antriebswelle, die Mechaniker von Götz Motorsport tauschten zwar das Teil in Windeseile, doch beim Ablassen des Autos begann die pneumatische Hebeanlage ein seltsames Eigenleben zu entwickeln und ließ sich nicht mehr einfahren. Aber auch das bekamen die versierten Mechaniker vorm Start in den Griff, so dass der Audi pünktlich in der Startaufstellung auftauchte.  Heiße Füße Diesmal übernahm Pflanz den Start im Bi-Turbo Audi und konnte sich sofort Luftverschaffen und die Klassengegner der SP8T hinter sich lassen. Pflanz fuhr acht Runden, ehe er zum routine- und planmäßigen Stopp den V8-Audi in die Boxengasse steuerte. Während die Mechaniker den Tank befüllten und neue Reifen montierten, klemmte sich Duffner hinters Volant des bärenstarken Audi mit der Startnummer147. Unter dem Höchststand der Sonne begann der Hornberger Axel Duffner nun sein Rennen: Neun Runden, mehr als 220 Kilometer, legte er im Renntempo zurück. Während ihm die Hitze „oben rum“ nichts ausmachte, schließlich ist er solche Temperaturen von seinem Arbeitsplatz gewöhnt, bekam er langsam aber sicher warme Füße. Dennoch ließ er sich von den Temperaturen nicht beeindrucken und fuhr eine sprichwörtlich „heiße“ Sohle: Mit seiner Zeit von 9:23 Minuten setzte er die Bestmarke an diesem Wochenende im Audi. Runde für Runde kam der Götz-Audi weiter vom Verfolgerfeld weg, ehe Duffner im 18. Umlauf die Box ansteuerte, um seinem Fahrerkollegen den Wagen zu übergeben. Karl Pflanz blieb jedoch nur für vier Runden auf der Strecke – sein Startturn unter heißer Eifelsonne hatte seine Spuren hinterlassen. Also musste „Duffi“ wieder ran. Die Freude über den Einsatz währte jedoch nur eine Runde lang: An einigen Passagen der rund 25 Kilometer langen Rennstrecke entluden sich Hitzegewitter mit heftigen Regenfällen. Einige schwere Unfälle – alle jedoch ohne Personenschaden -veranlassten die Rennleitung zum Abbruch. Somit war gut zehn Minuten vor offiziellem Rennende also Feierabend für Axel Duffner und das Team Götz Motorsport. Mit insgesamt fünf Runden Vorsprung gewannen Duffner und Pflanz auf dem perfekt vorbereiteten Audi das Rennen in der Klasse SP8T. Für Duffner war es in der VLN der zweite Klassensieg in Folge. Rechnet man das Ergebnis des 24h-Rennens dazu, war es bereits Klassensieg Nr. 3!

Text und Fotos: Redaktionsbüro Meuren

Axel Duffner nach dem Rennen: „Ich bin Hitze gewohnt, aber nicht an den Füßen! Durch die Kardanwelle und den Auspuff wurde der Boden im Auto extrem heiß, das war das einzige, was mich wirklich belastet hat. Ich war während meiner Runden nahezu alleine unterwegs -abgesehen von vielen Ausfallautos am Streckenrad habe ich nur wenig Autos gesehen. Die Rundenzahl im ersten Turn war punktgenau richtig, wesentlich mehrhätte ich nicht mehr geschafft. Die Reifen aber auch nicht: Durch das hohe Motorgewicht auf der Vorderachse und die extremen Temperaturen haben die Reifen schneller abgebaut als üblich. Der Rennabbruch ging in Ordnung, bei den Monsum-artigen Regenfällen wäre jede Weiterfahrt ein hohes Risiko gewesen.  Für mich war es ein perfektes Rennen auf einem super vorbereiteten und abgestimmten Auto. Ich freue mich schon jetzt auf meinen nächsten Einsatz.“