Rallye rund um Losheim

am 16.07.2016
87 gestartete Fahrzeuge/13 in unserer Klasse

Gerechnete Zeiten sind einfach schlecht!

Nach dem Rallyesprint in Helfenstein wurde der Astra wie immer komplett durchgecheckt, was dann auch eine abgerissene Getriebehalterung zum Vorschein brachte.
Mit repariertem Astra und   Sportreifen ging’s am Samstagmorgen um 4:00 Uhr ab nach Losheim am See. Unterwegs Tanja eingesammelt und um 7:45 Uhr bei herrlichem Sommerwetter angekommen.
Doku- und Technische Abnahme schnell erledigt und um 9:00 Uhr waren wir schon auf der Strecke zum Abfahren.

WP 1 war eine Sprintprüfung mit wahrscheinlichem Sprung, den wir mit „maybe springt“ im Bordbucht notierten.
WP 2 war eine sauschnelle WP mit versteckten Kurven und sehr schnellem Schotterstück.
WP 3 war wieder eine Sprintprüfung, auf der sich Schotter- und Landstraßenstücke abwechselten. Alles dabei was man für eine tolle Rallye braucht.
Wir starteten pünktlich in die erste Schleife. Es war warm und trocken, dadurch hatten die Reifen sofort Grip und wir ließen es richtig fliegen. Tanja ließ – in weiser Voraussicht – das „maybe“ aus dem Aufschrieb einfach weg, da klar war, dass wir bei dieser Geschwindigkeit auf jeden Fall springen! Die WP lief super, bis ich kurz vor dem Ziel in einer „links 2, 90°“ den Bremspunkt verpasste und den Rückwärtsgang brauchte – grrrr – Das Manöver kostete uns mal gute 5 Sekunden…
Ab zu WP 2. Hier standen wir erstmal 40 Minuten, da sich ein Subaru überschlagen hatte. Kurz nachdem es endlich weiter ging, fand ein Golf eine wunderbar unübersichtliche Stelle, die er für einen Ausflug in den Graben nutzte. Danach wurde die WP neutralisiert, da die Bergungen zu viel Zeit in Anspruch nahmen.
Auf WP 3 gab es ein ähnliches Problem. Ein Ford Cossi hatte sich nach einem Einschlag seiner sämtlichen und wohl nicht mehr benötigten Teile entledigt, die nun gleichmäßig auf der gesamten
Strecke verteilt lagen. Auch diese WP wurde neutralisiert und wir wurden durchgewunken in die Reifenwechsel-Zone mit dem Unterschied zu WP 2, dass wir hier keine Zeit auf der Bordkarte eingetragen bekamen.
Damit war das Chaos perfekt, da jetzt keiner mehr wusste wer, wo und wann angekommen war, bzw. wieder zu fahren hatte!
Nach ca. 1 Stunde ging’s dann endlich weiter zu WP 4, die wir super sauber und rund gefahren sind, ohne weitere Ausrutscher und wir konnten uns zu WP 1 um 6,4 Sekunden verbessern.
WP 5 das Power-Stück mit Schotter lief rund und wir waren mit unserer gefahrenen Zeit auch ganz zufrieden.
WP 6 lief mittelprächtig, bis ich wieder kurz vor dem Ziel eine „rechts 2“ verpasste und einen kleinen Ausflug in die Wiese hatte.

Gegen 20:00 Uhr fuhren wir ins Parc Ferme. Umziehen, Essen und Benzingespräche, bis gegen 21:30 Uhr der 1. Aushang kam. Nach in Augenscheinnahme des Aushanges sprangen gleich geschätzte 30 Teilnehmer zur Rennleitung und als gegen 22:30 Uhr dann der 2. Aushang kam, ging das gleiche Theater wieder von vorne los. Ich beschloss mich etwas hinzulegen und vorzuschlafen da klar war, dass es sich noch einige Zeit hinziehen würde und uns die lange Heimfahrt noch bevorstand.
Um 0:30 Uhr wurde das Parc Ferme geöffnet obwohl noch keine Siegerehrung gewesen war!!!
Auf diese verzichteten wir dann auch dankend – aufladen und ab nach Hause. Um 4:38 Uhr fuhr ich zu Hause auf den Hof – 25 Stunden – das ist Rekord!

Am Sonntagmittag nach dem Frühstück erst mal gemütlich abgeladen und dann mal nach dem Ergebnis geschaut:
Für WP 2 und WP 3 (die annullierten WP’s) bekamen alle die diese WP’s nicht mehr fahren durften gerechnete Zeiten. Hierzu wurden wohl die gefahrenen Zeiten von WP 5 + 6 als Grundlage
genommen und jedem ein paar Sekunden dazu gerechnet. Warum jedem unterschiedlich viel dazu gerechnet wurde und warum, wem wieviel – ist mir schleierhaft und absolut nicht nachvollziehbar!!
Ausgewürfelt, Wasserstand, Promille von den Zeitnehmern…???
Der Eindruck, dass hier die saarländischen Rallyefahrer bevorzugt wurden, lässt sich einfach nicht ignorieren.
Doppeltes Pech für uns, da wir in der 6. WP auch noch unseren Ausrutscher in die Wiese hatten und demzufolge in WP 3 eine entsprechend schlechte Zeit gerechnet bekamen.  Aber das lässt sich jetzt nun mal nicht mehr ändern, obwohl es eigentlich schade ist, da es 3 wirklich hammergeile WP’s waren.
Wir landeten letztlich auf dem 5. Platz in der Klasse und auf dem 28. Platz im Gesamten. Das ist hinsichtlich unserer Ausflüge ins Gelände auch ganz ok, aber mit fair gerechneten Zeiten, oder ohne annullierte WP‘s wäre mehr drin gewesen.

Danke an alle Freunde und Sponsoren
Vollmer Motorsport
Rallyeteam Vollmer/Schlicht
Jochen Vollmer