Schwarzwälder Automobilslalommeisterschaft in Schonach und Freiamt

gleichzeitig DM-Ersatzlauf sowie achter und letzter DM-Vorlauf der Region Süd

Michael Götz gewinnt in Schonach

Reinhard Nuber siegt in Freiamt

Klaus Kümmerle ist Schwarzwaldmeister

Es war ein interessantes Wochenende, Nieselregen, heftiger Regen, Nebel, Wind, Sonne, Kaiserwetter, riesige Starterfelder, viele Zuschauer, spannender Motorsport im Zehntel-, und Hundertstelsekundenbereich, aktuelle Fotos in diesem Bericht gibt es nicht – meine Tätigkeit als Rennleiter hatte Vorrang – dafür jede Menge toller Bilder von BIG T, seiner Dagi sowie Videos von seinen Söhnen und diverser anderer Fotographen im EVO-Forum sowie auf diversen Homepages – www.bigt-racing.de –  als „Schmankerl“ und „Schwarzwaldspezialservice“ bekommen alle Starter in nächster Zeit eine DVD mit Videos und Bildern über das Schwarzwald-Slalom-Wochenende geschenkt!

Samstag, 22. September, „Duffi“ und seine treuesten Helfer sind – nach einem sehr langen und arbeitsintensiven Freitag – bereits wieder um 05.00 Uhr an der Slalomstrecke, Straße sperren, Umleitung einrichten, alles richten was noch zum Ablauf benötigt wird. Ab 05.30 Uhr Regen, mal mehr und mal weniger heftig, aus der Region Nord war der permanente DM-Spoko Burkhard Scheunert angereist, um das Schwarzwald-Slalom-Wochenende kennenzulernen, 140 gültige Nennungen lagen vor, aber auch 15 Absagen, darunter auch die eine oder andere „sehr dubiose“. Einige DM-Piloten scheuten zudem das Risiko und verzichteten auf einen Nennung in Schonach, da tags darauf in Freiamt die letzten Süd-Vorlaufpunkte vergeben wurden. Mehrere Ausritte neben die Piste sorgten für einige Unterbrechungen, zweimal wurde das Blech heftigst kaltverformt, Personenschäden gab es glücklicherweise keine. Als Antrittspräsent gab es heuer vom Schonacher Edelwerkzeughersteller  WIHA  einen Mini-Bit-Schraubendrehersatz sowie eine Pflaumenmarmelade aus der Hotelküche der Schönen Aussicht, wie immer keine Pokale sondern Schwarzwälder Spezialitäten als Preise, alle teilnehmenden Damen bekamen einen speziellen High-Heel-Pumps aus feinster Schokolade, das Renntaxi war erneut der 450 PS starke Audi RS 4 von Götz-Motorsport mit Stefan Kunze am Volant…

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Schwarzwaldslalommeister Klaus Kümmerle im Überliter C Kadett Coupe

Zum Start, heuer zeitlich perfekt, exakt um 08.30 Uhr rückte die G5 aus. Junior Patrick Spahr im E 30 316er BMW „düpierte“ die Routiniers, der Neckarwestheimer (bei Heilbronn) gewann trotz eines Pins vor Michael Rampp im Golf III. Nur zwei G4-Fahrer, die mussten sich deshalb mit der G3 messen und hinten anstellen. Vorne brannten Marcel Gapp und Daniel Dichter ein Zeitenfeuerwerk ab, mit besserem und schnellerem Ende für den Bitburger. Trotz eines Pins in Lauf zwei der Sieg für Daniel vor „Papa“ Norbert Gapp, der in beiden Stints fehlerlos blieb. „Sohn“ Marcel kam mit einem Pin pro Lauf zurück, somit dritter, knapp dahinter mit Bernd Peters Daniel Dichters Mitstreiter auf dem weißen BMW 318 is, wie Papa Gapp fehlerlos. Gleich vier Pylonenfehler hatte Marco Clos aus der G2 auf der Liste, mit dreien hätte der Vilsbiburger noch gewonnen, so stand sein BMW 328 Coupe auf Platz zwei. An der Spitze – mit einem Pylonenfehler – Lokalmatador Udo Rettenberger aus St. Georgen, der heuer den Mercedes SLK von Martin Schäfer lenkt, übrigens der erste Klassensieg von Udo im roten Schwabenpfeil. Acht Akteure in der G1, hier lies Roland Wallrab nichts anbrennen, überlegener Sieg im BMW M3 CLS trotz eines Pins mit acht Sekunden Vorsprung auf Anton Ganser. Der Allgäuer seit dieser Saison nicht mehr im E 36 M3 unterwegs sondern in einem BMW Z4 Coupe. Auf Rang drei Hans Köhnle, auf vier Kira Köhnle, beide mit jeweils sechs Strafsekunden. Die Gruppenwertung sicherte sich Roland Wallrab vor Daniel Dichter und Norbert Gapp, alle drei bekamen als Trophäe ein (Porsche)-Modellauto im Massstab 1:43.

Die Gruppe F relativ schwach besetzt, bezogen auf die Starterzahl. Drei Fahrer in der 1400ter Klasse, Karl-Ernst Barthel als einziger strafpunktfrei, überdies in jedem Lauf am schnellsten und somit Sieger vor Eric Hener, beide in 86 C-Polos.  In der F 2000 viele Pylonenfehler, schlussendlich stand mit Nico Schneider eine Überraschung auf dem obersten Podestplatz. Der Fronttrieblerpilot des ADAC Nordbaden lenkte seinen Nissan Sunny in zwei 1.08er Zeiten zum Sieg. 1,6 Sekunden zurück Ralf Orth im BMW 320is, dahinter auf drei mit Herbert Schmitz im Opel Astra ein weiterer „Frontkratzer“. Lilo Krug kam im zweiten Lauf von der Piste ab, ihr roter 318 is kollidierte mit einem hölzernen Telefonmasten, der dabei komplett abriss – Rainer Krug muss/darf  nun schnellstens den frontal kaltverformten BMW wieder in Form bringen. In der F-Überliter konnte Thomas Weber den Allradvorteil seines EVO VIII voll ausspielen, trotz sechs Strafsekunden der Sieg mit 3,28 Sekunden Vorsprung auf Michael Lachner im Porsche 911, Rainer Krug nach Lilos Unfall natürlich mental etwas „von der Rolle“, somit dritter im BMW M3. Das Gruppenergebnis mit einer gewaltigen Überraschung, der zweite Platz von Karl-Ernst Barthel, der sich zwischen Thomas Weber und Michael Lachner schob – alle drei wurden mit flüssigen Spezialitäten in großen Flaschen belohnt.

In der Gruppe Freestyle heuer eine geänderte Hubraumeinteilung, die „kleine“ Klasse bis 1800ccm mit 10 genannten Fahrern gewann Philip Egli aus Zürich im VW Scirocco vor den beiden MSRT Freiamtracern Rolf Kaltenbach im Simca-Chrysler und Dieter Gerber im legendären NSU TT. Kurios, dass Andreas Reich im NSU TT aufgrund fehlender Radschrauben im Training auf regennasser Piste mit Slicks antrat, ins Ziel kam, aber dann mit optimalen Regenreifen bestückt – der Papa hatte die fehlenden Schrauben geliefert –  im zweiten Heat von der Piste rodelte und per Abschlepper zurück kam ?!? Satte 22 Starter in der FS über 1800ccm, über das Dach rollte sich Jochen Löffel im VW Golf ab, ansonsten ein heftiger Schlagabtausch zwischen Schweizern und Schwarzwälder Slalompiloten. Tom Huwiler aus dem schweizerischen Altwis im BMW E30 fünfter, zwei Pins kosteten Tom den rechnerisch möglichen dritten Platz. Hubert Langer vierter, dessen Bruder Norbert dritter, die beiden Fahrer vom MSRT Freiamt auf ihrem bekannten Kadett C Coupe unterwegs, der schnellere Hubert aufgrund eines Pins hinter Norbert platziert. Zwei 1.04er Zeiten ergaben eine Endzeit von 2.11.96 weil im ersten Heat ein Hütchen im Weg stand, Platz zwei deshalb für „Senior“ Klaus Kümmerle, der Pin kostete aber eine bessere Platzierung. Denn der Gewinner hatte auch einen im Gepäck, Martin Betschen aus Tuttwil , wie Klaus Kümmerle und die Langer-Brüder auf einem Opel Kadett C Coupe unterwegs, war nettozeitenmäßig 69 Hundertstel schneller als Klaus. Der Schweizer demonstrierte einmal mehr sein enormes Fahrkönnen, die fehlerfreie 1.03.09 auf der teilweise noch sehr nassen Piste genial.

Mittlerweile kein Regen mehr, die Streck im Wald trotzdem „patsch-nass“, heißere Motorengeräusche der Gruppe H, Markus Spöri donnerte an diesem Wochenende nicht in Santa Agatha beim Berg-Cup ohne Pylonen den Berg hinauf, sondern in Schonach zwischen den Pylonen, und wie!  Zwei geniale 1.03er Zeiten, dazu gesellten sich drei Pins, Klassensieg mit satten zehn (10!) Sekunden Vorsprung vor Marco Kunz im Polo, der fehlerfrei war. Dritter der rote Fiat 128 Berlinetta vom Rosenheimer Andreas Schlemmer. Auffällig die kurzfristig per rotem Schild eingeführte „DRS-Zone“, die auf der Slalomstrecke ausgeschildert war – wer jetzt wissen will warum, hier die Erklärung: an Markus Spöris zweigeteiltem Heckflügel ist der obere Teil beweglich, ähnlich dem Formel 1 Flügel, die Flügelstellung kann Markus während der Fahrt verstellen, Axel hat trotz aller Hektik und Anspannung im Vorfeld besagte „DRS-Zone“ eingerichtet, der Flügel konnte somit auf „Durchzug“ und eine erweiterte Höchstgeschwindigkeit am  204 PS starken Allradsuzuki  aktiviert werden… so sind sie halt, die Schwarzwälder!  Neun Piloten in der H 1600, nur einer blieb fehlerfrei, Alexander Kern im Golf. „Sunny“ aus Viernheim dadurch dritter, davor die beiden Nissan Micra-Treter aus der DM. Johannes Dambach mit drei Hütchen zweiter, Blazej Stosik mit einem Pin Sieger – der hat im ersten Lauf mit einer fehlerfreien 1.01.56 eine gigantische Zeit vorgelegt, die dann keiner mehr fehlerfrei unterbieten konnte. Beide das erste Mal im Schwarzwald und dafür schon höllisch schnell. Jennifer Eschler im Ford Focus ST deutlich vor Thomas Ahles in demselben Flitzer, der Unterschleißheimer mit einem fulminanten Dreher, dem Ford hat die Aktion nichts anhaben können. Die Königsklasse bis 2000ccm mit 21 Akteuren gut besetzt, Lars Heisel konzentrierte sich auf Freiamt und fehlte, doch auch ohne den schnellen DM-Fahrer wurde Motorsport vom Feinsten in Schonach geboten. Lokalmatador Andre Scheer im bildschönen BMW 320 is völlig von der Rolle, insgesamt 30 (!!!) Strafsekunden durch zehn Pylonenfehler ergaben Platz 20. Michael Hübner  von der Renngemeinschaft Oberberg angereist, im Ford Escort RS auf Platz 15, dessen Clubkamerad Olaf Jäntsch im C-Kadett von Uwe Wenzel unterwegs – Olaf hat den brüllenden 16-V-Motor in Uwes Boliden gemacht – auf Platz 14. Reinhard Nuber knackte im BMW 320 WTCC zweimal die magische Minutengrenze, drei Pins, Platz elf. Zehnter Ralph Noelle aus Elsfleth im BMW 320 is, ebenfalls mit drei Pins im Gepäck, aber 0,6 Sekunden schneller als Reinhardt.  BIG T trieb seinen Opel Kadett C mit einem Pylonenfehler zu Rang neun, Junior Dennis Zeug aus Freiamt im C-Kadett achter, auch der mit einem Hütchen. Roland Abel auf Platz sieben, Michael Achberger sechster, die beiden Kadett C Coupepiloten fehlerfrei. Die Top-Fünf alle unter der Ein-Minuten-Schallgrenze pro Lauf, alle eng beieinander, aber nur die beiden vordersten ohne Fehler. Daniel Schill mit einem Hütchen in Lauf eins auf Platz fünf, Uwe Wenzel 48 Hundertstel schneller, ebenfalls ein Hütchen, folglich vierter, das Podest um 31 Hundertstel verpasst. Die war der noch amtierende Deutsche Meister Frank Sperrfechter im 8-Ventiler-C-Kadett schneller, auch der Heilbronner mit einem Pylonenfehler in Lauf eins. Sven Schill mit zwei fehlerfreien 59er Zeiten in der grünen C Kadett Limousine in 1.59.54 zweiter. Bei 58.40 und 58.30 blieb die Uhr für Michael Götz stehen, die Pins lies der Königsfelder auch alle stehen, Endzeit 1.56.70 erzielt im – nach Michaels eigenen Angaben – 190 PS starken C-Kadett Coupe mit klassischem Achtventilertriebwerk. Der Sieg Lohn eines enormen Anlaufes, Michael schon seit der letzten Saison immer wieder ganz vorne mit dabei, leider auch immer mal wieder mit Pins oder dem einen oder anderen schlechterem Rennlauf, in Schonach der lang ersehnte Sieg.

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Gesamtsieger Michael Götz im Opel Kadett C Klassiker

Das Podest der Klasse dann auch das Gesamtsiegerpodest, denn die H-Überliter konnte bei diesen Zeiten nicht mithalten. Zwölf Akteure, Mitfavorit Hans Martin Gass etwas von der Rolle, zwei Pins und Rang elf im Audi A3TFSI. Mitstreiter Werner Euringer in beiden Stints deutlich schneller, aber ein Hütchen und somit Platz sieben. Sechster Martin Schäfer im BMW M3 mit zwei Pylonen, ohne die wäre Platz zwei möglich gewesen. Podestrang drei ging an Junior Marc Schittenhelm im BMW 320 is, das Fahrzeug wir ansonsten hauptsächlich bei Clubslaloms in der Gruppe F eingesetzt, der Gäufeldener fehlerfrei in 2.06.42. Satte 2,41 Sekunden schneller Axel Duffner, der als letzter Starter über die Linie donnerte, zwei fehlerfreie Zeiten, die Uhr blieb für den Porsche GT3-Grünen BMW M3 bei 2.04.01 stehen, Axel bestätigte die Bezeichnung „schnellster Küchenchef  Deutschlands“ eindrucksvoll, bei seinen Stints konnte „Duffi“ den Lohn für die wochenlange Mühe um die Slalomtrophy Schöne Aussicht einfahren. Aber da wäre auch noch der oberste Podestplatz, zweimal kratzte der Opel Kadett C von Alexander Bärtl an der magischen ein-Minuten-Grenze, schlussendlich reichten fehlerfreie 2.01.23 für den sicheren Klassensieg des Remchingers, den sicherlich wenige – inclusive meiner Wenigkeit – auf der Rechnung um den Sieg hatten, Glückwunsch an Alexander, tolle Leistung.

Bei der Zieldurchfahrt hatte die Zeitnahmetruppe um Yasin Özer eine Geschwindigkeitsmessung durchgeführt, hier die schnellsten „Raser“ auf der Kreisstrasse K 5157 (Martin Schäfer  und Hans Martin Gass 167.182 km/h, Thomas Weber 165.644, Axel Duffner und Reinhard Nuber 160.714, Olaf Jäntsch 159.292, Uwe Wenzel und Ralph Noelle 158.823, Werner Euringer und Roland Abel 158.357, Frank Sperrfechter 157.894, Sven Schill und Andre Scheer 157.434 km/h.

Soviel von der Trophy Schöne Aussicht in Schonach, das Wetter mittlerweile bestens, die Nacht kalt und sternenklar, sonntags in Freiamt dann wie schon so oft „Kaiserwetter“ beim achten und letzten Vorlauf der Slalom-DM in der Region Süd, 150 gültige Nennungen, aber auch hier viele Absagen, schlussendlich standen 131 am Start. Richard Raß griff in der G5 wieder ins Lenkrad, die „Verhältnisse“ an der Spitze wie in der gesamten Saison, der Rosenheimer im BMW compact in allen drei Läufen der Schnellste, bei fünf Startern 20,8 DM Punkte, somit fährt Richard als Süd-Fünfter zu den Endläufen. Wolfgang Spahr im BMW 316 zweiter mit bereits deutlichen acht Sekunden Rückstand auf „überflieger“ Raß, Michael Rampp im VW Golf III kostete ein Hütchen Platz zwei, der Uhldinger landete auf Rang drei. Drei DM-Cracks mehr in Freiamt in der G4, hier kostete ein Pin in Lauf drei Claus Mahle im Manta den Sieg, der Bad Wurzacher somit zweiter. Den Sieg erbte Schwarzwald-neuling Anton Benke im BMW 318 is mit drei fehlerfreien Läufen, starke dritte Karina Mahle im Manta. Das Duell Dichter gegen Gapp ging in Freiamt in seinen nächste Runde, der Bitburger in allen drei Sessions der schnellere, 2.42.24 Minuten Endzeit sind eine Macht, Daniel damit über drei Sekunden schneller wie im Jahr 2011, eine beeindruckende Vorstellung. Marcel Gapp mit einem Pin zweiter, aber auch ohne das Hütchen hätte sich der Lindauer hinter Daniel einreihen. Auch auf Rang drei ein BMW 318 is, der Lörracher Felix Zimmermann. Besagten dritten Platz verpasste Norbert Gapp bereits im ersten Heat, als er die Zielspurgasse abmähte, es erfolgte der Absturz ans Ende der Klasse. Durch den Sieg kam Daniel Dichter auf 151.6 DM-Punkte und fährt als Süd-Dritter zu den Endläufen. In der G2 konnte niemand Daniel Dichters Zeiten erreichen, ein geworfenes Hütchen in Lauf zwei kostete Marco Clos den Sieg, der Vilsbiburger somit zweiter, Marco reist als Süd-Achter mit 140,4 Punkten zu den Endläufen. Rang drei ging an Schonachsieger Udo Rettenberger, der erst im letzten Stint im Mercedes SLK an die Zeiten des Siegers herankam. In jedem Lauf minimal langsamer als Marco Clos, aber fehlerfrei, Gesamtzeit 2.43.54, Klassensieg für Thomas Schwab vom Racingteam Süd auf BMW 328 Coupe. Elf Starter in der G1 versprachen jede Menge DM-Punkte, das konnte Topfavorit Roland Wallrab dann aber doch nicht nutzen. Nach Klassen-, und Gruppenbestzeit in Lauf eins wurden härtere Gummis aufgezogen, die Uhr blieb vier Hundertstel später stehen, dazu gesellten sich sechs Strafsekunden. Lauf drei dann perfekt, 52.10, Gruppenbestzeit, aber schlussendlich Platz zwei im BMW M3 CLS. Mit 142.8 Punkten fährt Roland als Süd-Sechster nach Berlin. Von dessen zwei Pylonenfehlern profitierte der Allgäuer Anton Ganser. Drei solide und vor allem fehlerfreie 54er Zeiten im dunkelblaumetallicfarbenen BMW Z4 Coupe ergaben 2.43.02 Minuten Endzeit und Platz eins. Auch auf den zwei Plätzen hinter Roland Wallrab liefen BMW’s ein. Das Duell Vater gegen Tochter Köhnle war ein Wimpernschlagkrimi, Kira hatte mit vier (!!) Hundertstelsekunden nach drei Rennläufen über je 1410 Metern die Nase vorn, die Karlsruherin krönte ihre tolle Leistung im betagten Sechszylinder BMW 325 E 30 mit Platz drei – Tags zuvor in Schonach hatte Kira schon die Damenwertung gewonnen. Hinter dem vierten Hans Köhnle donnerte – im wahrsten Sinne des Wortes – Dieter Traum im Porsche GT3 R 4.0 als fünfter über die Ziellinie, der Neu-Ulmer verpasste durch zwei Pylonenfehler den rechnerisch möglichen zweiten Klassenplatz, tolle Vorstellung im schwer zu händelnden Zuffenhausener Supersportwagen. In Sachen Gruppenwertung dann nochmals Erstaunen, Daniel Dichter war der Schnellste. Das Tüpfelchen auf dem i für den Bitburger dann am Abend, nachdem die Schwarzwälder Slalommeisterschaft ausgewertet worden war – Punktevergabe analog zur DRSM – stand Daniel als Gesamtdritter auf der Liste.

Martin und Herbert Lösch verstärkten die F 1400 in Freiamt, Junior Martin durfte sich im G-Lader-Polo dann über den Sieg freuen. Der Lampertheimer lief 1,03 Sekunden vor Eric Hener ein. Der drittplatzierte Peter Magin sowie der viertplatzierte Karl-Ernst Barthel hätten beide gewinnen können, aber beide waren jeweils mit einem Hütchen behaftet. Auch in Freiamt musste die F 1600 mit der F 2000 starten, Robert Firsching war mittlerweile der neunte Fahrer aus der DM, der nach dem Schonach-Start-Verzicht in Freiamt um die Hütchen kurvte, der BMW 320 is Pilot wie schon die gesamte Saison über ohne „echten“ Gegner, schnelle Zeiten, 2.40.65 bedeuteten den überlegenen Sieg vor Fronttrieblerpilot Herbert Schmitz im Opel Astra GSi. Auf drei der Vortagessieger Nico schneider im Nissan Sunny, alle drei komplett fehlerfrei. Durch seinen achten DM-Sieg sammelte Robert Firsching 154,8 Punkte und reist als Süd-Zweiter zu den Endläufen, einer sollte nach Freiamt noch an ihm vorbeiziehen. In der F-Überliter griffen die DM-Fahrer zehn und elf ein, trotzdem nur sechs Akteure. Auf dem Podest ging es eng, sehr eng zu. DM-Neuling Kevin Böhnlein erstmals im Schwarzwald, der Knetzgauer im BMW M3 E 46 mit seiner Abschiedsvorstellung, der BMW ist verkauft, in der nächsten Saison wird der junge Mann einen japanischen Turbo-Allradler um die Pylonen scheuchen. Drei 51er Zeiten ergaben 2.34.98 Sekunden und Rang drei. Gerade mal 34 Hundertstel schneller war Routinier Thomas Weber im EVO VIII als zweiter. Erst ein Husarenritt in Stint drei brachte für Jörg Kuhn den Sieg. Nach Lauf zwei war der Neustädter noch wenige Hundertstel hinter Thomas Weber gelegen, einen geniale 50.79 im deutlich über 400 PS starken Audi TT RS sorgten dann für die Siegerendzeit von 2.33.86 – natürlich war Jörg damit auch Gruppensieger und darf als Süd-Vierter mit 148 Punkten nach Berlin zu den DM-Endläufen.

In Freiamt keine DRS-Zone, trotzdem fegte Markus Spöri in der H 1300 erneut deutlich vorneweg. In allen drei Heats blieb der Freiämter Lokalmatador unter der magischen Ein-Minuten-Schallmauer, dreimal innerhalb einer halben Sekunde, dreimal fehlerfrei, mit bis zu 10 000 Umdrehungen pro Minute trieb Markus seinen schwarzen Allradzwerg den Berg hinauf, 2.28.88 ergaben schlussendlich auch Gesamtrang vier. Der Klassenzweite knapp 14 Sekunden zurück, Andreas Schlemmer im Fiat 128, weitere knapp sieben Sekunden zurück der drittplatzierte Marco Kurz im VW Polo. Wie in Schonach neun Akteure in der H 1600 in Freiamt, die beiden Führenden von Schonach mussten aber jeweils einen Platz nach hinten rücken. An der Spitze mit drei fehlerfreien Stints der Sendener ( bei Ulm ) Andreas Michalke im Opel Corsa BMI. Im Opel deutlich weniger Leistung und auch kein sequentielles Getriebe, dafür eine saubere Linie, im letzten Lauf wurde es für Andreas noch einmal eng, 55,43 zeigte die Uhr an, sein schlechtester Lauf, Endzeit 2.43.79. Nur 67 Hundertstel zurück Blazej Stosik der von Lauf zu Lauf schneller wurde, in Stint zwei ein Hütchen abschoss, um dann in 53.22 fehlerfrei seine Bestzeit in Lauf drei zu fahren. Der über 200 PS starke Nissan Micra liegt gut, hängt gut am Gas, das hat gepasst. Blazej’s Mitstreiter Johannes Dambach nur  21 Hundertstel zurück, Gesamtzeit 2.44.67, Platz drei, der junge Mann mit zwei 52er Zeiten deutlich schneller, allerdings im ersten Stint gleich zwei Pins und somit Rang drei. Während Blazej Neuling im Schwarzwald war, hatte Johannes schon ein Freiamterlebnis, 2011 in einem G4 Suzuki Swift – Erfahrungsvorsprung?  Dann die heiß erwartete Königsklasse, satte 22 Starter, Lars Heisel war der zwölfte DM-Pilot, der Schonach ausgelassen hatte und nun punkten wollte und musste. Es war ein megaspannender Kampf, der Sieg wurde durch eine einzige Zehntelsekunde nach drei mal 1410 Metern entschieden, die ersten zwölf dieser Superklasse waren fehlerfrei. Der 2011er Gesamtsieger Alexander Hin saß in Uwe Wenzel’s Kadett als dritter Pilot – Vielmann-Kadett war zu vernehmen – Platz 18 nach 12 Strafsekunden. Fahrzeugeigner Uwe mit drei Hütchen auf Platz dreizehn, auch fehlerfrei wäre der Schwarzwälder „nur“ siebter geworden trotz umgebauter (kürzerer) Hinterachse nach dem Schöne Aussicht Slalom. Ralph Noelle, letztes Jahr dritter, heuer auf Rang neun, in keinem Lauf kam der Elsflether im BMW 320 is unter die magische 50-Sekunden-Grenze. Auch Michael Achberger aus Hergatz im Allgäu unzufrieden, minimal schneller wie im vergangenen Jahr aber heuer nur Platz acht im Opel Kadett C mit 2.34.35 Minuten. Nachwuchspilot Dennis Zeug von der Freiamttruppe eine Position besser, auch der lenkt einen C Kadett, Endzeit 2.33.73. Die Brüder Daniel und Sven Schill mit ihrer C Kadett Limousine auf den Plätzen sechs und fünf, Sven der schnellere, der zweimal die 50-Sekunden-Marke knackte. In allen drei Läufen 49er Zeiten legte Frank Sperrfechter auf, trotzdem verpasste der amtierende Deutsche Meister das Podest um eine halbe Sekunde, Endzeit 2.29.02. Den dritten Podestplatz erkämpfte sich der Vortagesgesamtsieger Michael Götz. Im letzten Jahr zeigte die Uhr noch 2.35.58 inclusive eines Hütchens, heuer trieb der Königsfelder sein Kadett Coupe in 2.28.48 über die Ziellinie. Auch auf Platz zwei ein  C Kadett Coupe, das weiße mit dem heißen 16V-Böhm-Triebwerk. Nach Siegen in Mainbullau, Mainz-Finthen und Walldürn musste sich Lars Heisel in Freiamt geschlagen geben. Im Training noch verhalten, der erste Wertungslauf in 49.51, da waren zwei schneller, zwei weitere ganz nah dran. Reifen wurden gewechselt, 49.06, Bestzeit in Lauf zwei, dann 49.04, Bestzeit in Lauf drei, die Addition ergab 2.27.61 – der Rückstand auf den Sieger eine einzige Zehntelsekunde. Den alles entscheidenden Vorsprung hatte sich Reinhard Nuber im ersten Stint mit einer gigantischen 48.85 herausgefahren, aus Zielsicht „allerletzte Rille“. Danach im BMW 320 WTCC Lauf für Lauf minimal langsamer geworden, Endzeit 2.27.51 im ersten Stint alles was ging an Risiko eingepackt, das letzte aus den Pneus herausgequetscht, perfekte Vorstellung von Reinhard Nuber, der wie im letzten Jahr in der Königsklasse triumphierte, heuer aber um satte 2,31 Sekunden schneller war – „soundmässig“ kann dem BMW-Sechszylinder ebenfalls kein Motor das Wasser reichen.

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Freiamtgesamtsieger Reinhard Nuber im BMW 320 WTCC

24,2 DM-Punkte gingen auf das Konto des Isnyers, das Racingteam Süd sammelte 67,2 Team-Punkte, das beste Saisonergebnis der Truppe Nuber/Gass/Krug/Schwab. Für Lars Heisel gab es als zweiter 21 DM-Punkte, der Freisinger dadurch mit 161,2 Zählern Süd-Tabellenführer und neben Robert Firsching und Daniel Dichter der wohl heißeste Anwärter auf den Titel bei den Endläufen. Dessen  neugegründetes DM-Team Scuderia Süd (Heisel/Firsching/Wallrab/Lösch) reist mit dem Top-Punktekonto von 457,2 Zählern als Top-Favoritenteam nach Berlin. Ach ja, das H 2000ccm-Podest war wie am Vortag auch in Freiamt das Gesamtsiegerpodest! Bliebe noch die H-überliter, zehn Starter, Hans-Martin Gass rückte das Vortagesgeschehen – aus seiner Sicht – wieder zurecht, zwei sehr tiefe 50er Zeiten, dazwischen eine 49.34, Endzeit 2.29.56 und somit der oberste Podestplatz für den Audi A3 TFSI-Piloten aus Kösching. Eine 49er Zeit zum Auftakt brannte Martin Schäfer im BMW M3 in den Freiamtasphalt, allerdings mit Pin, im Ziel 2.32.86, Platz zwei, auch ohne Hütchen wäre der frontgetriebene Audi vor dem heckgetriebenen BMW gestanden. Samstagssieger Alexander Bärtel musste sich im C Kadett mit Platz drei begnügen, der Abstand zu Martin Schäfer schon deutliche 4,72 Sekunden. Vierter Werner Euringer im Audi, fünfter Axel Duffner im BMW – bis auf „Einzeltäter“ Martin Schäfer blieb die komplette Klasse strafpunktfrei!  Hans Martin Gass fährt als Süd-Siebter mit 142,6 Punkten zu den Endläufern, Martin Schäfer hat als Zehnter 137 Punkte gesammelt.

Zur Gruppe Freestyle, starke 28 Starter, in der 1800ter-Klasse musste sich Samstagssieger Philip Egli im VW Scirocco mit Platz zwei begnügen, Lokalmatador Dieter Gerber aus Freiamt war trotz eines Pins zwei Sekunden schneller, die sogenannte „Freiämter Nordschleife“ kennt der NSU-Treter halt wie im Schlaf. Platz drei ging ebenfalls in die Schweiz, Roger Noser im VW Polo war der Glückliche. 18 Starter in der FS über 1800ccm, und da drehte Klaus Kümmerle den Spieß herum. Der Schwarzwälder kratzte im Überliter C Kadett drei Mal an der 50-Sekunden-Marke und wedelte schlussendlich in 2.31.74 durchs Ziel, Klassen-, und Gruppensieg, zusätzlich Schwarzwälder Slalommeister 2012, punktgleich mit Martin Betschen, der den Titel aufgrund seiner zwei Pins vom Freiamtslalom verloren hat. Auch ohne die beiden Pylonenfehler hätte es für den schnellen Schweizer Kadettpiloten nicht zu Sieg gereicht, Klaus Kümmerle war hier einfach den berühmten Tick pro Lauf besser gewesen. Auf den tollen dritten Platz in dieser starken Klasse schob sich Tom Huwiler, der im E 30 BMW fehlerfrei blieb und damit Norbert Langer im C Kadett auf Rang vier verdrängte.

Soviel vom Schwarzwälder Slalomwochenende, jetzt freue ich mich auf eine kleine Pause und dann auf die hoffentlich schneefreie, sonnige,  und  spannende Endläufe in Berlin. Zum Abschluss ein Foto vom  – ganz entspannten  – Oberorganisator Axel Duffner, der sich am Montag endlich einmal zurücklehnen konnte.

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Grüssle aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff