Spannende Schwarzwälder Slalommeisterschaft 2010 in Schonach und Freiamt

Armin Dellkamm gewinnt im BMW M3 die Trophy Schöne Aussicht…

Hans Peter Eller siegt im C Kadett beim MSRT Freiamt…

und der Schweizer Martin Betschen triumphiert im C Kadett als Schwarzwald-Slalommeister

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Auch ohne DM-Prädikat volles Haus beim Schwarzwälder-Slalomwochenende.

121 Nennungen zur Trophy Schöne Aussicht in Schonach,  sogar 132 bei ADAC-MSRT Slalom Freiamt. Das zeigt, dass im Süden die berühmt berüchtigten Bergslaloms mittlerweile Kult sind. Im Vorfeld zur 9. Trophy Schöne Aussicht einige Widrigkeiten infolge des großen Umbaus an der Langenwaldschanze, doch Axel Duffner und sein Team meisterten auch dies bravurös. Dazu leider wie vor zwei Jahren ganztägig heftigster Regen, Streckenposten und Helfer waren zu bedauern – den Fahrern ein ganz großes Lob, trotz schneller Zeiten und heftigsten Kämpfen im Zehntelsekundenbereich ist außer zwei kleinen Ausrutschern neben die Piste (ohne Einschlag !!!) nichts passiert, das spricht eindeutig für die Qualität und das Können der Slalomcracks. Die Fahrer-Tombola auch heuer wieder toll bestückt, die drei Hauptpreise waren ein Satz Alufelgen von ALU-Tec, ein Gutschein über Fahrwerksteile von KW sowie ein Gutschein über Felgen von BBS. Zwei Renntaxis  – vom Beilsteiner Götz-Motorsportteam mit dem Axel die VLN Langstreckenmeisterschaft auf der Nürburgring-Nordschleife bestreitet – standen bereit, eine Audi RS 4 Limousine mit 4,2 Liter Motor und 450 PS sowie ein RS 4 Kombi mit einem Biturbo mit über 500 PS Leistung wurden von Georg Berlandy und Stefan Kunze gelenkt, das 5-Euro-Startgeld geht je zur Hälfte an die Don-Clemente-Schule in Schonach sowie die Katharinenhöhe-Nachsorgeklinik in Schonach. Die Taxifahrten heiß begehrt, leider konnten nicht alle Interessenten chauffiert werden. Als Show-, und Pacecar fungierte ein aufgemotzter ALU-TEC-Ford Mustang GT mit riesigen Rädern und immens Leistung von der Drift-Challenge/Drift-Experience… Doch nun zum Geschehen auf der Slalompiste, der Kreisstraße von Schonach nach Schönwald: Die Gruppe G in Schonach am Samstag mit einem niederschmetternden Nennungseingang, nur neun Fahrer am Start. In der zusammengelegten G5/G3 gewann „Sohn“ Marcel Gapp vor „Vater“ Norbert Gapp im BMW 318 is. Die zusammengelegte G2/G1 sicherte sich Jannik Sanin im BMW 328 Coupe, Gruppensieger allerdings mit recht deutlichem Vorsprung Marcel Gapp. Auch in der moderat verbesserten F nur 17 Starter. Marc Herzog sicherte sich im Peugeot 106 die1400ter Klasse trotz eines Pins in Lauf zwei, hatte dadurch aber nur noch 79 Hundertstel Vorsprung auf Horst Leukel, der im VW Polo von Giessen angereist war. Auch der Zwei-Liter-Sieger hatte ein Hütchen im Schlepptau, Artur Kost im BMW 320 is trotzdem noch mit  3,49 Sekunden Vorsprung auf Matthias Straub aus Maikammer im BMW. In der H Überliter  alle fünf Fahrer mit Pylonen belastet, Florian Schubert im BMW M3 im Ziel deutlich vor Rainer Krug, den Gruppensieg sicherte sich aber Artur Kost. Die Freestyler werden immer mehr, heuer satte 34 Akteure, die meisten davon aus der Schweiz. Nun weiß auch ich, dass ich nicht zur Siegerehrung aufrufen soll, sondern zur Preisverteilung, die Schweizer Truppe immer gut gelaunt, bestens drauf, lustig, redegewandt und hoch motiviert, eine tolle Bereicherung der Deutschen Slalomszene ! Die kleine 1600ter Klasse mit nur vier Startern gewann Rolf Schmidt im Suzuki Swift RS aus Waltenschwil. In der imposanten FS über 1600ccm mit 30 Startern an der Spitze zwei Kadetten. Der Eidgenosse Martin Betschen im C Kadett Coupe trotz eines Pins in Lauf eins Klassen-, und Gruppensieger, bei 1.05.51 sowie 1.04.81 blieb die Uhr stehen, das reichte dann auch zum sechsten Gesamtrang. Und wenn Martin seinen Pin nicht gehabt hätte wäre der schnelle Schweizer Gesamtsieger in Schonach gewesen. Mit zwei 1.08er Zeiten zweiter im Überliter-Opel Kadett City, „Wahlschwede“ Gerold Schneider. Auf drei mit Tom Huwiler ein weiterer Schweizer, der einen BMW 318 is pilotiert. Vierter Norbert Langer vom MSRT Freiamt im Opel Kadett C, knapp dahinter auf fünf mit Dani Fauler en Schweizer mit einem frontgetriebenen VW Golf I. Die Gruppe H im Schwarzwald wie immer stark vertreten, bei den 1300tern Lokalmatador Markus Spöri im Allrad-Suzuki-Swift mit 1.04und 1.03 horrend schnell, aber auch kräftig pollernd unterwegs, somit „nur“ Klassenplatz zwei. Peter Priesner ließ es im VW Polo nach seinem Motorschaden in Oberderdingen ruhiger angehen, vor allem sicherer, denn bei dem Fahrer aus Ostfildern blieben alle Pins dort stehen, wo sie hingehören, somit der Klassensieg. Sechs Starter bei den 1600tern, Andreas Höpfl im Opel Corsa mit einem Pin in Lauf zwei behaftet trotzdem an der Spitze vor Sven Broxtermann aus Neunkirchen im VW Polo. Die Zwei-Liter Königsklasse trug ihren Namen zurecht, 24 Fahrzeuge am Start, 24 in Wertung. Die ersten sechs ohne Pylonenfehler, auf sieben mit zwei Pins in Lauf zwei, bei dem er eine heftige Attacke auf die Bestzeit fuhr, Hans Peter Eller. Ohne die sechs Strafsekunden hätte Hansi mit dem Ehre-Berg-Cup-Kadett den Klassensieg geholt. Sechster im C Kadett Coupe von der MSC Rhön, Günter Fertig. Nach einer recht kurzen Nacht und einer Energieleistung in Lauf zwei mit einer 1.06er Zeit von der Renngemeinschaft Oberberg – dem Nord-DM-Flugplatzslalom Meinerzhagen – Olaf Jäntsch, der mit Frau, Tochter und seinem roten C-Kadett einen Ausflug in den Schwarzwald machte.Auf vier, den dritten Podestrang knapp verpasst, Dennis Nicklas, der den „Bier“-BMW 320 zwar etwas langsamer als Frank Most den Berg hinauf lenkte, aber fehlerfrei und somit vier Plätze besser war als der eigentlich Regen mögende Frank. Besagten dritten Platz holte sich der Allgäuer Michael Achberger im Opel Kadett C Coupe in einer Gesamtzeit von 2.12.36. insgesamt 14 Hundertstel schneller, in Lauf zwei exakt dieselbe Zeit wie Michael Achberger in Lauf eins, Sven Schill vom AC Kaiserstuhl in der grünen Kadett C Limousine. Mit demselben Auto, aber dem Wimpernschlag von gerade mal zwei (!!!) Hundertstel schneller um die Pylonen gekurvt war Svens Bruder Daniel, der sonst meistens Sven den Vortritt lassen muss. In Schonach hatte Daniel die besseren Nerven oder das bessere Gespür bei der Nässe, zum Klassensieg kam der zweite Guppenplatz sowie Gesamtrang zwei. Denn die H-Überliter war in Schonach schnell, sehr schnell sogar, aber auch Pollerbehaftet. 13 Akteure, auf Rang vier der Starter, der die Trophy Schöne Aussicht seit Jahren  beschließt, Axel Duffner im 2,5 Liter C-Kadett mit zwei 1.07er Zeiten plus einem Hütchen. Zwei Pins in Lauf eins, zwei sensationelle 1.04er Zeiten, Platz die für „Slalom-Opa“ Klaus Kümmerle.  Das „Urgestein“ hätte ohne die Hütchen – und dass es ohne geht, hat er in Stint zwei eindrucksvoll bewiesen – im C Kadett Coupe Gesamtsieger werden können. Zwei sichere, tiefe 1.06er Zeiten ergaben für Martin Schäfer auf dem Kadett von „Duffi“ Platz zwei. Mit seiner 1.05.34 war Armin Dellkamm im ersten Heat unzufrieden, die 300 Ex-Schnitzer PS im BMW M3 der ersten Baureihe wurden heftigst im zweiten Stint vorangetrieben, die Uhr blieb bei sensationellen 1.03.70 stehen, dann kam aber ein Hütchen, das aber nichts am Endergebnis veränderte – Klassen-, Gruppen-, und Gesamtsieg für den Bayer aus Regen vom AMC Regen im Schonacher Samstags-Dauerregen. Und als besonderes Schmankerl bot das Zeitnahmeteam um Yasin Özer den Fahrern eine Speedmessung bei der Zieldurchfahrt:

Armin Dellkamm 132,63 km/h
Udo Rettenberger 128,57 km/h
Dennis Nicklas 128,57 km/h
Frank Most 127,91 km/h
Martin Schäfer 127,27 km/h
Martin Betschen 127,27 km/h
Klaus Kümmerle 126,63 km/h
Olaf Jäntsch 126,00 km/h
Sven Vöckt 125,37 km/h
Gerold Schneider 125,37 km/h

Sonntags bei  MSRT Freiamt dann am Morgen Sonnenschein, insgesamt 110 Starter. In der G3 drehte 318 is-Treter Norbert Gapp den Spieß um und gewann vor seinem Sohn Marcel. Auch in der G1/G2 der Vortageszweite heuer der schnellere, Dieter Traub im Porsche GT3 RS vor Jannik Sanin. Die F 1400 sicherte sich Ralf Wolf vor Robert Hübner, beide im Suzuki Swift. Vortagessieger Artur Kost auch in Freiamt der schnellste, allerdings nur knapp vor Carina Teuchert, die ebenfalls einen BMW lenkte. In der F-Überliter schlug Rainer Krug zurück, und zwar deutlich, Klassen und Gruppensieg vor Florian Schubert, Rainer mit zwei schnellen 53er Zeiten und einer sensationellen 52.89.In der 1600ter Freestyle tauchte ein bekannter Name auf, der gewann auch auf Anhieb die Klasse, Bernd Schöler im Simca Rallye 3 vom MSC Odenkirchen. Dahinter sicherte sich der Schweizer Martin Bächler im VW Lupo RS Platz zwei. Erneut 30 Starter in der großen Hubraum-FS, erneut ein eindeutiges Zeichen von Sieger Martin Betschen im Opel vor Gerold Schneider und Dani Fauler. Zum Start der Gruppe H kam der Regen, daraufhin alle Gruppe H Cracks auf nasser Piste mit Regenpneus unterwegs. Markus Spöri bei den 1300tern fehlerlos, eine 54er sowie zwei 53er Zeiten bei den Bedingungen waren grandios, der überlegenen Klassensieg vor Peter Priesner im VW Polo. Die 1600ter Klasse gewann wie am Samstag Peter Höpfl im Opel Corsa, heuer allerdings vor Jürgen Jellen im Honda Civic, der am Samstag ausgefallen war. In der Königsklasse Spannung und Dramatik, 27 Akteure, der Klassensieger trotz Regen auch der Gesamtsieger. Hans Peter Eller in 2.39.86 Sekunden Gesamtzeit unschlagbar, und das auf einem Auto, das ihm nicht einmal gehört. Mit dem Ehrle-8-Ventiler-Berg-Cup Kadett hetzte der Opfenbacher vehement und fehlerfrei die Freiamt-Piste hinauf, da kam keiner mit. 1,25 Sekunden langsamer Sven Schill, somit erneut Klassenplatz zwei, dazu Gruppenrang zwei und Gesamtrang drei. Nach den vielen Pylonenkontakten vom Samstag machte Reinhard Nuber in Freiamt alles richtig und drosch seinen 320 i E 46 vom Engstler-Team fehlerfrei die Piste hinauf zu Platz drei. In der H-Überliter hatte Vortagesgesamtsieger Armin Dellkamm Leitplankenkontakt hinten links, der Bayer somit ohne Wertung. Martin Schäfer dritter, Axel Duffner zweiter, Klaus Kümmerle Klassensieger – alle drei setzten auf die Coupe-version des legendären C-Kadett’s. Und da wäre noch der Gesamtzweite zu vermelden, das  war in 2.40.07 Rainer Krug vom Racingteam Süd im BMW M3.In Addition der beiden Tage gewann Martin Betschen die Schwarzwald-Slalom Meisterschaft 2010 vor Sven Schill und Gerold Schneider. Die Mannschaftswertung sicherte sich das Racingteam Süd vor den „jungen Wilden“ und der Power-Flower-Truppe aus der Schweiz. Soviel vom Schwarzwald-Slalom-Wochenende, bereits am nächsten Wochenende werden die DM-Endläufe auf dem Flugplatz Meschede im Hochsauerland ausgefahren – Spannung ist garantiert wenn der Süden auf den Norden trifft, ich freue mich schon darauf!!

Grüssle aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff