Überraschungen beim Auftakt zur Deutschen Rennslalom Meisterschaft 2011 auf dem Flugplatz Eggenfelden

Gesamtsiegergegensätze – Jörg Kuhn im hochmodernen Audi TT RS am Samstag und Gerold Schneider im betagten Opel Kadett C City am Sonntag

Viele Überraschungen in den Klassen, Divisionen und der Gesamtwertung beim Auftaktwochenende zur diesjährigen Deutschen Rennslalom Meisterschaft im niederbayerischen Eggenfelden. Im Vorfeld wurde die Starterzahl auf 110 begrenzt, schon lange vor Nennschluss vermeldete Oberorganisator Werner Fuchs „volles Haus“ – viele Startwillige mussten abgewiesen werden, viele Erklärungen waren notwendig. Da der in der DRSM-Szene bestens bekannte „Otto“ von der Eggenfelder Flugplatzslalomseite heuer gar nicht zur Verfügung stand blieb fast die gesamte Vorbereitung an Werner Fuchs hängen, ihm und seiner Truppe vom KC Eggenfelden und der MSG Hutthurm ein ganz herzliches Dankeschön für die Vorbereitung und Durchführung des DRSM-Auftaktwochenendes .

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Oberorganisator und G5-Polo-Pilot Werner Fuchs

Die Streckenführung im Bereich des riesigen Wendebogens nach dem Taxiway deutlich schneller, so mancher Akteur sprach anschließend sogar von zu schnell.   Pylonen fielen ohne Ende, quer durch alle Klassen, in den Gruppen F und H besonders viele, da war der Siegeswillen und somit auch die Risikobereitschaft der Fahrer enorm hoch. Die Siegerehrung fand wieder als Abendveranstaltung statt, heuer in der Eggenfelder Stadthalle mit bayerischen Flair und Stil. Die Verpflegung an beiden Tagen mit großer Auswahl, zünftig bayerisch, das Personal sehr freundlich, das Wetter trocken, windig, sonnig. „Hoher“ Besuch am Sonntag durch den DMSB Vizepräsidenten Dr. Hans-Gerd Ennser , der als ehemaliger Slalom-, und Rallyefahrer den direkten Kontakt zu Fahrern und Offiziellen suchte – bei einem „runden Tisch“ – hier einer bayerischen Bierbankgarnitur fand ein offenes und herzliches Gespräch bezüglich der Slalomszene, Lizenzen, Reglement und dem „Drum herum“ statt. Auch der Wagenreferent des ADAC Südbayern, Wolfgang Gasdorfer war wie jedes Jahr vor Ort und suchte den persönlichen Kontakt zu Veranstalter und Fahrern.

So, und nun zum Geschehen auf der Piste, in der G6 gerade mal drei Starter, Lokalmatador Hans-Josef Weidinger von der MSG Hutthurm dominiert in seinem 55-PS-Polo 86c das Geschehen nach Belieben und konnte den ersten Klassensieg des Rennslalomwochenendes mit 16 Sekunden Vorsprung feiern.

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Hans Josef Weidinger im VW Polo

In der G5 setzte Richad Raß seinen Siegeszug im roten BMW compact fort – nachdem der Auto-Bild-Motorsport-Super. Amateur 2010 erst vor knapp zwei Wochen auf dem Hockenheim einen 300 PS Seat Leon Super Coppa testen durfte, und von dem schnellen Flitzer und der Rundstrecke begeistert war. Der Rosenheimer pro Lauf über zwei Sekunden schneller als sein bayerischer Compact-Markenkonkurrent Bernhard Kocks von der MSF Garching. „Hammermann“- Nordlicht Hartmut Müller dritter der Compact-Fraktion, auf Rang drei, schnellster „Nicht-BMW-Fahrer“ war Werner Fuchs im VW Polo 86c als fünfter.

In der G4 sechs Starter, das erwartete ewige Duell Hans-Dieter Meckel gegen Claus Mahle fand so gut wie nicht statt. Mantatreter Mahle beklagte eklatante Reifenprobleme, fing sich jede Menge Pylonen ein und landete auf dem letzten Platz. BMW 318is Pilot Meckel dagegen fehlerfrei und schnell, der überlegene Klassensieg mit neun Sekunden vor Hendrik Uenzen , der wie seine beiden Mitstreiter zu den einheimischen Nachwuchspiloten gehört, die hier einen frontgetriebene Toyota Corolla zum ersten Mal bei einem DRSM-Slalom lenkten. In der Divisionswertung musste sich G4-Fahrer Hans Dieter Meckel allerdings G5-Pilot Richard Raß beugen, der Rosenheimer deutlich schneller.

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Richard Raß im BMW compact

Auch die G3 für Süd-Verhältnisse mit sechs Startern schwach besetzt, was der Qualität aber keinen Abbruch tat. Michael Frank wollte im Diesel Polo – von der Leistungscharakteristik her gesehen, das optimale Gefährt – schon im Training zeigen, wer auf der horrend schnellen Piste das Sagen hat, zur Trainingsbestzeit gesellten sich aber drei Pins. Auch in seinen beiden Rennläufen war der Untergruppenbacher schnell, aber auch mit je einem Pylon behaftet. Schlussendlich Platz zwei, ohne die sechs Strafsekunden hätte das den knappen Sieg bedeutet. Auf Rang drei ein BMW 318is, der Herrenberger Ralf Piscol auch mit zwei Hütchen, die allerdings im langsameren ersten Lauf, Ralf mit deutlichem Aufwärtstrend auf den schnellen Pisten. An der Spitze ebenfalls ein BMW 318is, der junge Mann scheint über den Winter mächtig an sich gearbeitet zu haben, nach dem Sieg beim DM-Auftakt in Heilbronn nun der erneute Sieg in Eggenfelden, Marcel Gapp von derScuderia Lindau. Papa und BMW-Spezialist Norbert Gapp verriet, dass das Fahrwerkssetup über den Winter etwas verändert worden war, das war aber auch schon alles, Marcel jedenfalls „sauschnell“ mit sauberer Linie und viel Ruhe in 4.55.90 zum Klassensieg sowie Divisionsrang vier.

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Marcel Gapp im BMW 318is

In der G2 auch sechs Akteure, die Podestplätze blieb der bayerischen Fahrerfraktion vorbehalten. Interessanterweise vertrauten alle sechs auf das 192 PS starke 328er Coupe der E 36Baureihe aus dem Hause BMW. Leider ohne Wertung ein junger Mann und ein „alter“ Hase, Jannik Sanin und Thomas Schwab beide mit Pylonenfehlern und neben der offiziellen Piste, wobei Jannik im ersten Lauf nach der Spurgasse auf dem Taxiway heftig in einem fulminantem Dreher von der Strecke ins Grün rodelte. Somit Daniela Schwab vierte, Marco Clos mit insgesamt 18 Strafsekunden dritter, Hermann Wutz mit 21 Strafsekunden zweiter – nur der Sieger ohne Pins, Patrick Clos in 4.44.48 zum Klassen-, Gruppen-, und Divisionssieg.   In der G1 ebenfalls sechs Akteure, auf das Stockerl kamen ausschließlich Fronttriebler , Hans und Kira Köhnle konnten mit ihrem älteren BMW 325 der E 30 Baureihe in Sachen Hochgeschwindigkeit nicht mit den moderneren Autos mithalten – wobei Kira in 5.11.52 die Damenwertung der Samstagsveranstaltung gewann. Klaus Bayer vom MSF Garching im Opel Astra OPC dritter, Norbert Enning im Seat Ibiza Cupra zweiter, dessen Bruder Thomas mit demselben Flitzer wie so oft der Schnellste, die 4.45.58 bedeuteten neben dem Klassensieg auch Rang zwei in der Division.      Zur moderat verbesserten Gruppe F, die 1400ter Klasse in Bayern immer mit einem megamässigen Starterfeld, heuer sage und schreibe 21 Slalomcracks, fünf davon mussten nach dem ersten Rennlauf allerdings die Segel streichen, die Technik der kleinen Flitzer streikte. In die Top Ten konnten nur zwei „Fremdlinge“, also Nichtbayern einbrechen. Besagter zehnter Platz gegen die starke Konkurrenz für Stephanie Heller, vom MSC Straubing, die mit ihrem kleinen Polo damit auch die drittschnellste Zeit der Damenwertung erzielte. Die beiden Auswärtigen waren Nordlicht Hartmut Grebe mit seinem Ford Fiesta als neunter und Peter Magin vom ADAC Nordbaden im schwarzen Steilheckpolo 6N als fünfter – ein Hütchen kostete den „Ölspezialisten“ den vierten Rang. Den holte sich mit zwei fehlerfreien, unspektakulären Läufen Michael Scheuerer vom AMC Deuerling im roten Fiat Panda. Als dritter auf das Podest fuhr sich Christian Brandlmeier mit einem gelben Steilheckpolo der 6N Baureihe. Nach einer kleinen Sensation roch es nach dem ersten Rennlauf, nicht der hochfavoritisierte Fiat Panda Zweiradakrobat Christian Allkofer führte, sondern mit fast wie Sekunden Vorsprung stand Manuel Schmid im schlichten schönen grünen VW Polo 86c vom MC Labertal an der Spitze. Doch Allkofer machte im zweiten Stint seinen Patzer von Lauf eins mehr als wett, er donnerte in gewohnt spektakulärer Fahrt in 2.25.66 um den Kurs und sicherte sich so doch noch den Sieg mit 1,8 Sekunden vor Manuel Schmid.

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Christian Allkofer im Fiat Panda

12 Piloten in der F 1600, hier bestimmten die Auswärtigen die Pace – und wie in der DRSM seit Jahren gewohnt ein extrem harter Kampf auf des Messers Schneide im Hundertstelsekundenbereich zwischen vier BMW-Piloten, denen in Eggenfelden ein Honda CRX heftigst Parole bot. BMW-Treter Christian Laumann mit einem Pin pro Lauf vierter, der Flensburger – ca. 1000 Kilometer Anreise nach Eggenfelden – Björn Dau im rot-weißen Honda Fronttriebler mit fehlerfreien Stints auf Rang drei, Endzeit 4.50.25. Ganze 15 Hundertstelsekunden schneller – zwischen seinem ersten und zweiten Lauf lag gerade mal der Wimpernschlag von zwei Hundertstel – wedelte der Solinger Klaus Königsberg im Bärchen-BMW auf Position zwei. Nochmals neun Hundertstel schneller, Sieger Mike Röder, der als einziger in dieser Klasse gleich zwei 2.23er Zeiten zelebrierte, dabei aber aus Lauf eins einen Pin mitbrachte, der ihm fast zum Verhängnis geworden wäre. Der neue Motor im Röder-BMW lief noch nicht ganz problemlos, da müssen die Schrauber und oder Tüftler noch etwas nachbessern, aber der Sieg zeigt schon ganz eindeutig in die richtige Richtung. Mit nur 1,1 Liter Hubraum, aber mit Lader am Golfmotor Klaus D. Hens, vom DMSB FA Slalom, der Reifen testete, und mit einer gebrochenen Spurverbreiterung kämpfend auf Rang sechs landete.      In der F bis 2000 gerade mal drei Fahrer, Michael Pfeiffer gewann sorgenfrei mit 5.05.84, nachdem der Kellendorfer-Polo mit Antriebwellenschaden ausgefallen war.      In der F-Überliter der gewohntgrosse Showdown um den Gruppensieg, zwei Podestplätze gingen auf dem horrend schnellen Flugplatzgeläuf an die Turbofraktion, die sich allesamt zudem Hütchen leistete. Mit einem Nicht-Turbo auf Rang vier, Rainer Krug, der sich mit seinem BMW M3 der E 36 Baureihe die Seele aus dem Leib fuhr, sogar über die 100 Prozent Grenze ging, alles riskierte, aus Lauf eins zwei Hütchen mitbrachte, aber auch ohne diese sechs Strafsekunden nicht über den vierten Platz hinaus gekommen wäre – „ zu wenig Leistung und nur eine angetriebene Achse im Gegensatz zur Allrad-Turbo-Fraktion da ist nicht zu machen“, so der EX-EM-Berg-Pilot vom Racingteam Süd. Ein ganz anders Problem hatte Lars Bröker im Mitsubishi EVO 10, der beim Nord-DM-Auftakt vor einer Woche in Meschede noch mit den Gesamträngen zwei und vier auftrumpfte. Im Nachhinein stellte sich das Motorenproblem als „zu wenig Sprit“ heraus, Lars mit seinem 400 PS-Flitzer trotz eines Pins in Lauf zwei in 4.36.32 dritter. Nach der schnellsten – und zudem fehlerfreien – Trainingszeit sah es anfänglich nach einem Triumph vom amtierenden DRSM-Meister Andre Jeuschede aus, doch der BMW M3 Pilot aus Herdecke brachte aus Stint eins gleich zwei Pylonenfehler mit, schlussendlich in 4,34.47 Klassenzweiter . Verhaltenes Training mit Pylonenfehler für Jörg Kuhn, der vom frontgetriebenen Golf GTi Turbo heuer auf einen Hohenester Audi TT RS Quattro umgestiegen ist. Im ersten Heat der Neuenstädter mit traumhaften 2.13.80, dies zudem fehlerfrei, ein Raunen ging durch die Zuschauer-, und Konkurrentenreihen. 2.12.58 mit einem Hütchen im zweiten Stint, der Allradler fühlte sich mit seinem Fahrer auf der schnellen Piste sichtlich wohl, schlussendlich eine Endzeit von 4.29.38, die den Klassen-, Divisions-, und Gruppensieg bedeutete. Die schnellen Gruppe H-Piloten unkten bereits, ob diese genialen Zeiten von ihnen wohl gefahren werden können – nach der letzten Zieldurchfahrt am Abend war dann die Überraschung perfekt, Jörg Kuhn war mit dem TT RS Gesamtsieger vom 8. Eggenfelder ADAC Flugplatzslalom !

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Jörg Kuhn im Audi TT RS

Die Gruppe H rollte in den Vorstartbereich, fünf Starter in der 1300ter Klasse, die aufgrund diverser Pylonenfehler entschieden wurde. Mit drei Hütchen belastet Thomas Pröschel, dadurch nur dritter, ohne Pins wäre das der Sieg für den Polofahrer der Motorsportfreunde Ettetal gewesen. Dessen Mitstreiter Ronnie Bucher leistete sich im ersten Lauf mit demselben Polo zwei Pylonen, somit Rang zwei – die eklatanten Elektronik-, und Spritzufuhrprobleme am Flitzer der beiden aus der letzten Saison scheinen behoben zu sein, der Motor drehte sauber und problemlos, das Gefährt liegt zudem bestens auf der Strasse . Von der Pollerorgie der beiden Hohenloher profitierte Jens Müller, der zwar minimal langsamer unterwegs war, aber fehlerfrei und somit der Sieg für den Vorsitzenden des FA Slalom aus Siegen.   In der 1600ter Klasse fünf Akteure, an der Spitze unangefochten Guido Keller. Der amtierende Deutsche Vize Slalommeister hat über den Winter einen bildschönen BMW compact aufgebaut, ist von der Gruppe F in die H gewechselt, und fährt hier gleich von Erfolg zu Erfolg, seine beiden 2.20er Zeiten sprechen eine eindeutig (schnelle) Sprache, trotz eines Pins der überlegene Sieg, zudem Rang sieben in der Gruppenwertung H !! Ebenfalls mit einem Pin aus Lauf eins behaftet, Thomas Ahles im frontgetriebenen Ford Fiesta ST, der allerdings satte 7,62 Sekunden Rückstand als zweiter hatte.

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Guido Keller im BMWcompact

„Nur“ 12 Fahrer in der H 2000, der so genannten Königsklasse, für Südverhältnisse eine schwache Zahl, immens viele der schnellen Süd-DM-Piloten bleiben der DRSM fern, was mich eigentlich sehr verwundert. Die Klasse qualitativ sehr stark besetzt, es wurde um jeden Zentimeter gekämpft, dementsprechend war die Ergebnisliste mit Strafsekunden für Pylonenfehler übersät. Auf Rang sechs, mit je drei Pylonenfehlern pro Lauf, Reinhard Nuber , der Auftaktsieger vom Jahr 2010, mit seinem BMW 320 i WTCC – ohne die 18 Strafsekunden wäre Platz zwei möglich gewesen. Der krasse optische Gegensatz zu Reinhards E 46 BMW war der 320er der E 21 Baureihe von Jörg Gröndahl, der den gelben Bayernflitzer mit einem Pin in Lauf eins auf Rang fünf lenkte. Eric Staubach im schlichten BMW 320is nach zwei fehlerfreien Stints auf Rang vier, den dritten Podestplatz hat der Fahrer vom MSC Mühlheim um gerade mal 47 Hundertstel verpasst, nachdem er im zweiten Lauf fast drei Sekunden schneller ins Ziel kam als in Lauf eins. Trotz vier Pins und den dafür erhaltenen 12 Strafsekunden auf dem dritten „Stockerlplatz“ Hans-PeterEller , der den WTCC BMW von Schwiegerpapa Reinhard Nuber erst zum dritten Mal „ausführte“. Der Bergcuppilot, der dort mit einem frontgetriebenen VW Scirocco und einem klassischen C Kadett Coupe agiert, fühlt sich in dem Hightechgerät sichtlich wohl, Hansi als einziger mit einer gigantischen 2.13er Zeit, wenn da nur nicht die Pylonen im Weg gestanden hätten – der BMW ist hat deutlich breiter als der Kadett, lies Hansi verlauten. Unauffällig und fehlerlos der Zweitplatzierte mit einem klassischen Opel Kadett C Coupe, ein junger Mann aus dem Allgäu vom MSC Eglofstal, Michael Achberger. 2.20.26 und 2.18.71, wie gesagt, beide Zeiten fehlerfrei, auch beim DM-Süd-Auftakt in Heilbronn der „Michi“ schon schnell, von dem wird Zukunft sicherlich mehr zu berichten sein.

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Michael Achberger Opel Kadett C

In 2.14.12 fuhr Ralph Noelle im ersten Heat die schnellste Einzelzeit der Klasse, brachte allerdings ein Hütchen mit, der Mann „aus dem Moor“ lies dann im BMW 320is eine minimal langsamere 2.14.41 folgen, diese fehlerfrei, und somit ging der Klassen-, Gruppen-, und Divisionssieg nach Elsfleth – schlussendlich auch der zweite Gesamtrang.    In der H-Überliter neun Starter und ein neuer Flitzer, ein in „Porsche GT3-Grün“ lackierter BMW M3 der E 30 Baureihe, bestückt mit einem 2,5 Liter Motor und ca. 285 PS Leistung, den Martin Schäfer und Axel Duffner in den letzten zwei Jahren aufgebaut haben. Nach den ersten 100 Trainingsmetern landete Martin bei seiner ersten Ausfahrt bereits in der Wiese, grünes Klebeband musste den Frontspoiler wieder in Form bringen. Axel war hier der deutlich schnellere, der trotz eines Pollers pro Lauf auf den dritten Podestplatz fahren konnte. Aussage der beiden: „das Auto hat Potential, es wird konkurrenzfähig werden“, Die Berliner Fraktion Felix und Harald Budzisch sowie Martin Skrizipietz landete mit dem 325 „Gnubbel“ BMW auf hinteren Plätzen – die Truppe wurde das gesamte Wochenende von technischen Problemen gebeutelt. Zweiter mit je einem Pin pro Lauf Werner Euringer , der dort anknüpfte, wo er letzte Saison aufgehört hatte, mit schnellen Zeiten im 300 PS starken Audi A3 TSFI. Drei Fehler und somit neun Strafsekunden auf der Ergebnisliste und trotzdem Klassensieger – da waren schnelle Fahrzeiten klar, vor allem in Stint eins die 2.14. 96 ließ auf einiges hoffen, doch Hans Martin Gass völlig unzufrieden, da hat eigentlich nichts gepasst, so der Routinier vom Racingteam Süd.   Gefreut hat sich Audi Pilot Hans Martin eigentlich nur über die Klassensiegerpunkte zum Auftakt, für den Sonntagsslalom war Wiedergutmachung angesagt.

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AxelDuffner im BMW M 3

Zum Abschluss die Gruppe Freestyle, nur zwei Piloten, der Mantapilot Hans Heinrich Ernst zweiter, ganz vorne sowohl in der Gruppe Freestyle wie auch als Gesamtdritter der Tageswertung Gerold Schneider, der seinem Opel Kadett C City ordentlich die Sporen gab und zudem fehlerfrei agierte.      Nach der gemeinsamen Siegerehrung bei der Abendveranstaltung in der Stadthalle waren die ersten Fahrer schon wieder am frühen Sonntagmorgen um sieben Uhr auf dem Flugplatz – beim Gang zu Fuss durch die Pylonentore kann der ambitionierte Slalomcrack doch noch das meiste erörtern und lernen. Minusgrade sorgten für heftig Kälte, wabernde Bodennebelschwaden für eine interessante Kulisse, dann ein traumhafter Sonnenaufgang, und jede Menge dicker fetter Bremsspuren an den Schlüsselstellen der Flugplatzpiste…….      In der G6 gewann erneut Hans Josef Weidinger im VW Polo, der G5-Sieger hieß erneut Richard Raß, dahinter schob sich allerdings Hammermann Hartmut Müller als zweiter, Bernhard Kocks wurde dritter, wie am Vortag drei Compact-Piloten auf dem Stockerl. In der G4 hatte Claus Mahle eine andere Reifenkonstellation auf den Manta aufgezogen, kam in Lauf eins bedrohlich an den führenden BMW von Hans Dieter Meckel , doch der konterte und gewann erneut, zweiter Claus Mahle, dessen Tochter Karina verfehlten nach einer tollen und schnellen Fahrt in Lauf zwei das Podest als vierte nur um wenige Zehntel. In der G3 leistete sich Michael Frank im Diesel-Polo eine wahre Pollerorgie mit insgesamt 30 Strafsekunden und wurde dritter, nachdem Ralf Piscol im zweiten Heat kurz vor der Zielgasse mit einem fulminanten Dreher über die Piste gerodelt war. Zweiter Papa Norbert Gapp , vorn wie am Vortag Sohn Marcel Gapp , erneut fehlerfrei und nochmals schneller als am Samstag, der BMW 318is Fahrer der Scuderia Lindau momentan mit einem tollen Lauf. In der G2 rehabilitierte sich Thomas Schwab eindrucksvoll. Zwei fehlerfreie Läufe, in Stint eins zudem mit 2.20.37 die schnellste Einzelzeit der Gruppe G, der Schwalbacher BMW Pilot meldete sich mit einer perfekten Vorstellung eindrucksvoll zurück, bewegte das 328 BMW Coupe schnell und sicher, Patrick Clos mit 51 Hundertstel Rückstand auf Platz zwei, Hermann Wutz mit weiteren fünf Sekunden Rückstand dritter. In der G1 landete Vortagessieger Thomas Enning beim Angriff im zweiten Rennlauf im oberen Wendebogen mit seinem Seat Ibiza im Zaun neben der Piste und musste aufgeben.   Dadurch gewann Klaus Bayer im weißen Opel OPC nach zwei fehlerfreien Läufen vor Norbert Enning, den drei Hütchen aus Lauf eins den Sieg kosteten.

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Thomas Schwab im BMW 328 Coupe

In der F8 machten es die beiden Panda-Piloten an der Spitze extrem spannend, Michael Scheuerer in beiden Stints bedrohlich nahe an Christian Allkofer , Scheuerer dadurch zweiter mit nur acht zehntel Sekunden Rückstand – und das bei insgesamt 9200 Metern Slalom in zwei Rennläufen – Spannung und Action pur. Allkofer wie schon am Vortag Klassensieger, und heuer auch in der Divisionswertung durch die schnellen fehlerfreien Einzelzeiten weit vorn, sensationell auf Rang drei!!  In der Klassenwertung schob sich Peter Magin nach fehlerfreien Stints auf den dritten Podestplatz, nachdem Christian Brandlmeier und Manuel Schmid mit je einem Pin ins Ziel wedelten. Bei den 1600tern sorgte Börn Dau für einen Paukenschlag, nach dem ersten Lauf nur die fünftschnellste Zeit, wuchs der Honda CRX Pilot im zweiten Heat über sich hinaus und stanzte eine sagenhafte 2.22.32 fehlerfrei in den Eggenfelder Flugplatzasphalt – da hat wirklich alles gepasst. Lohn der traumhaften Fahrt war der Klassen-, und Divisionssieg. Dahinter die große BMW Fraktion Klaus Königsberg (zweiter), Christian Laumann (dritter, ein Pin verhinderte den rechnerisch möglichen Sieg), ThorstenKanis (vierter) und Mike Röder (fünfter).

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Björn Dau im Honda CRX

Die F-Überliterwurde nach der gigantischen Samstagsvorstellung mit Spannung erwartet, auf den beiden vordersten Plätzen tauschten die Samstagsinhaber ihre Positionen. Andre Jeuschede mit seinem 296 PS M3 zelebriere in beiden Stints die schnellsten Einzelzeiten mit 2.13.03 und 2.13.67, wobei er sich im ersten Rennlauf aber gleich zwei Pylonenfehler einfing. Davon nicht profitieren konnte Audi TT RS Fahrer Jörg Kuhn, der nach fehlerfreien 2.13.17 schon wie der sichere Sieger aussah, dann aber durch einen Patzer „nur“ 2.15.17 beim zweiten Umlauf ins Ziel brachte, die dann zusätzlich mit sechs Strafsekunden für zwei Pins addiert wurden somit Rang zwei. Auf Podestrang drei schob sich ein weiterer Turbo-Allradler , Thomas Weber mit dem roten Mitsubishi Lancer EVO VIII, ein Hütchen in Lauf eins verhinderte den rechnerisch möglichen Sieg nach zwei sehr tiefen 2,16er Zeiten – der Bolide nach dem heftigen Graben-Ausritt beim DM-Auftakt in Heilbronn wieder in bester technischer und optischer Verfassung. Ebenfalls mit zwei 2.16er Zeiten donnerte Rainer Krug ins Ziel, brachte aber im zweiten Stint gleich drei Pylonen mit und wurde so nur fünfter. Auf vier schob sich nach zwei fehlerfreien Läufen Florian Schubert, der ebenfalls einen BMW M3 der E 36 Baureihe steuert.

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Andre Jeuschede im BMW M3

Zur Gruppe H, die fünf 1300ter allesamt ohne Pylonenfehler in den Rennläufen, nachdem die Cracks im Training massiv gepollert hatten. An der Spitze ging es sehr eng zu, Sieger Ronnie Bucher hatte nur 44 Hundertstel Vorsprung auf den Siegener Jens Müller. Nach Lauf eins hatte Ronnie noch 2.44 Sekunden Vorsprung gehabt, zeigte in Stint zwei jedoch Nerven und kam mit fast drei Sekunden mehr auf der Uhr zurück. Jens Müller dagegen in Angriffslaune, die 2.23.40 in Stint zwei seine persönliche Bestzeit beim Eggenfelder Slalomwochenende, die fast zum Doppelsieg gereicht hätten.

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Ronnie Bucher im VW Polo

Ein Drama in der 1600ter Klasse, Jennifer Eschler konnte im Fiesta ST zwar noch den Trainingslauf absolvieren, dann ging nach einem Antriebswellenschaden aber nichts mehr, Mitstreiter Thomas Ahles musste tatenlos zusehen. Auch der Berliner Christian Müller musste seinen tiefen und breiten Peugeot 205 nach technischen Problemen bereits im Training abstellen, schon am Morgen wurde an der Hinterachse des Fronttrieblers heftig geschraubt, die Sorgenfalten der Berliner Truppe wurden aber nicht weniger – somit blieben von fünf gemeldeten lediglich Harry Holz im skurrilen Fiat X 1/9 und Guido Keller im BWW STW compact übrig, die dann reglementsbedingt in die deutlich leistungsstärkere H 2000 hochgestuft wurden. Dort schlug sich Guido Keller sehr wacker, zwei 2.19er Zeiten, dazu ein Pin, das ergab Platz fünf. Kadett-Treter Michael Achberger versuchte nach seinem zweiten Platz vom Samstags den Angriff auf schnellere Zeiten, was mit zwei 2.16.er zwar gelang, aber der Allgäuer die erfolgreiche Zeitenhatz mit drei Pylonenfehlern bezahlen musste, somit „nur“ Platz sieben. Sechster Eric Staubach, genau eine Zehntelsekunde hinter Guido Keller. Durch zwei fehlerfreie Läufe 52 Hundertstel in der Gesamtzeit etwas schneller Jörg Gröndahl mit seinem E 21 BMW 320 auf Rang vier. Die Podestplätze – genau wie die Ränge vier bis sechs – allesamt von BMW-Piloten besetzt, die allerdings alle drei nicht fehlerlos blieben. Wiedergutmachung war bei Reinhard Nuber angesagt, ein Hütchen in Lauf eins und eine Gesamtzeit von 4.35.05 für den Isnyer im WTCC BMW des Engstler Rennstalls ergab Rang drei, eine Diskussion über den Sturz der Vorderräder und die Geometrie der Vorderachse zwischen BMW-Piloten und Turbo-Allradlern war am Vormittag vorausgegangen, ob da dann noch etwas auf die Schnelle verändert wurde ?? Ebenfalls ein Hütchen, ebenfalls in Lauf eins, Hansi Eller , im zweiten Stint dagegen etwas schneller als Fahrzeugeigner Reinhard, der Opfenbacher dadurch zweiter. Mit 2.14.34 die schnellste und zudem fehlerfreie Zeit in Lauf eins war der Grundstock für den Klassensieg von Ralph Noelle. Der Elsflether in der letzten Saison an derselben Stelle mit dem 260 PS starken BMW 320is Gesamtsieger, wollte das wohl auch heuer, gaste in Stint zwei gewaltig an, die Uhr blieb bei gigantischen 2.11.92 stehen, dazu gesellten sich dann aber zwei Hütchen und somit sechs Strafsekunden, die den Sieg aber nicht gefährdeten.

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Ralph Noelle im BMW 320is

Paukenschlag beim Training der H-Überliter, Hans Martin Gass lenkte seinen A3 in 2.11.89 um den Kurs – auf der absolut letzten Rille, fehlerfrei, die schnellste Einzelzeit des Tages, er selbst sprach anschließend von „Harakiri“. Der Köschinger Audi-Ingenieur in den Rennläufen erneut schnell, 2.13.76 fehlerfrei und 2.14.45 zusätzlich mit einem Pin, Endzeit 4.31.21, das war der Klassen-, Divisions-, und Gruppensieg, zum Gesamtsieg fehlten Hans Martin nach der letzten Fahrt des Sonntages 25 hundertstel Sekunden, ein tolles Ergebnis für den Fahrer vom Racingteam Süd. Dessen Mitstreiter Werner Euringer musste sich mit Rang drei begnügen, der Ottenbacher brachte aus dem ersten Stint zwei Hütchen mit, die ihn Platz zwei kosteten. Besagten zweiten Rang konnte Felix Budzisch von der Scuderia Avus Berlin einfahren, im 325erGnubbel-BMW steigerte sich der Berlner von 2.20.98 auf tolle 2.17.80. Seinen Mitstreiter Harald Budzisch und Martin Skrizipietz ohne Wertung, der rote BMW war mit Problemen an der Lenkung im oberen Streckenbereich neben die Piste gerodelt. Auch der grüne neue M3 von AxelDuffner und Martin Schäfer nach technischen Problemen gestrandet, Martin rollte zwar noch über die Ziellinie, Axel konnte zum zweiten Lauf aber nicht mehrantreten.

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Hans Martin Gass im Audi A3 TSFI

Die letzten drei Fahrzeuge in Eggenfelden waren die Freestyler, und hier bestimmte wie schon am Vortag Gerold Schneider die Pace. Gerold bestätigte seinen dritten Gesamtrang vom Samstag eindrucksvoll, bei 2,15.21 und 2.15.75 blieb die Uhr der Zeitnehmer stehen, von der Stracke wurden keine Fehler vermeldet, der City Kadett mit seinem 2,5 Liter Motor war mit Pilot Gerold Schneider am Volant somit der Gesamtsieger vom 9. ADAC Flugplatzslalom Eggenfelden. Gerold hatte tags zuvor bekannt gegeben, dass er im Juni nach Amerika auswandern wird, da wird sowohl der DRSM-Szene wie auch der gesamten deutschen Slalomszene ein sympathischer und fairer Sportsmann mit einem interessanten, älteren und wie er selbst sagt, kostengünstigen Sportgerät fehlen! I

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Gerold Schneider im Opel Kadett C City

Soviel aus Eggenfelden, den noch nicht in die Rennslalommeisterschaft eingeschriebenen Slalomcracks empfehle ich dies jetzt eiligst zu tun!!

Grüssle  aus dem Schwabenländle

Wilfried Ruoff