Zweitägiges Finale der Deutschen Automobil Slalommeisterschaft auf dem Flugplatz Mainbullau beim MSC Mühlheim

BMW 318 is-Pilot Daniel Dichter ist der neue Slalom-Champion

Die Scuderia Süd verteidigt auch mit neuer Besetzung den Team-Titel

Es war spannend, sehr eng, sorgte im Vorfeld und am Veranstaltungswochenende für „mächtige Wellen“ sowie heftige verbale Auseinandersetzungen und immense „Sticheleien“, das wechselhafte Wetter tat ein übriges, Slalomsport vom feinsten gab es auch – das DM-Slalomfinale 2013 wird in Erinnerung bleiben! Immens viele lebendige Fotos wird es bald von Dagi Bockstaller auf  http://www.bigt-racing.de geben, Movie-Georg war auch zum Filmen und fotografieren vor Ort, des Weiteren war so mancher Fotograf mit Riesenobjektiv an der Piste, als an alle Interessierten im Internet oder unter den bekannten Adressen und Foren schauen!!

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Daniel Dichter

Ort des Geschehens der Odenwaldflugplatz Mainbullau bei Miltenberg, wo im Sommer beim Süd-Vorlauf auch schon eine knapp dreistündige Unterbrechung wegen einer heftigen Ölspur über die gesamte Piste für einen einzigen Wertungslauf ab der F-Überliter sorgte. Der veranstaltende MSC Mühlheim sehr engagiert, die vielen Streckenposten sehr aufmerksam, viele Infos im Vorfeld, 100 Starter auf der Nennliste, perfekte Moderation von Hans Bauer der nach drei Doppelwochenenden   (DRSM Bitburg, DRSM Meschede, DM-Finale Mainbullau) nun dringend eine Pause braucht…  zum geplanten Start am Samstag um 7.30 Uhr starker Nebel, der teilweise nur eine Sicht von knapp 50 Metern zuließ, da dadurch erst um  10.00 Uhr gestartet wurde, entschied sich die Rennleitung für nur einen Rennlauf  – ergo musste bei den Aktiven nach dem Training alles auf eine Karte gesetzt werden.

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Schnappschuss vom zweiten Finaltag, Lokalmatador Sven Linn beim Pylonenräubern

Beim Start die Piste nass und schlüpfrig, ohne Regenreifen ging nichts, alternativ wäre ein weicher Intermediate möglich gewesen, sofern man das im Gepäck hatte. Drei Starter in der G7, Uwe Nowaczyk gewinnt im VW Polo mit 76 Hundertstel vor Routinier Manfred Vogt im Opel Corsa. Auch in der G6 drei Starter, hier dominiert Jan Hoffmann im Polo vor Markenkonkurrent Mario Nowaczyk mit 2,52 Sekunden. Ebenfalls lediglich drei Starter in der G5, wo „Altmeister“ Hans Dieter Meckel im BMW compact vor Junior Patrick Spahr im BMW 316 E 30 gewinnt. Dasselbe bescheidene dreier-Startaufkommen in der G4, wo es zur ersten Überraschung kommt. Diesel-Polo-Pilot Michael Frank schlägt Anton Benke, der im BMW 318 is Coupe nach sieben Vorlaufsiegen 1,27 Sekunden hinter dem Fronttriebler die Ziellinie quert. Dann das erste große Highlight, 12 Starter in der G3, davon elf punkteberechtigt, darunter fünf Fahrer  die ihre angestammte Klasse für die Endläufe verlassen haben, um Kumpel Daniel Dichter zu unterstützen. Wie schon beim Süd-Vorlauf in Mainbullau Marcel Gapp stark im Training und der einzige der in Daniel Dichters Nähe kam – beim Vorlauf konnte Marcel als einziger in der laufenden DM-Saison Daniel hier schlagen. Für den ersten Ausfall sorgte Achim Meier, der von der Piste über eine Landeleuchte rodelte, dadurch den Kühler beschädigte. Mario Fuchs musste als zehnter feststellen, dass sich ein BMW 318 is ganz anders verhält als seine angestammten immer verdammt flott bewegten Allradler. Dasselbe bekam Jürgen Plumm  – im gleichen BMW 318 is unterwegs – als sechster zu spüren. Johnnes Dambach und Blazej Stosik bei den Endläufen nicht im Nissan Micra der Gruppe H sondern im Suzuki Swift Sport mit nur 125 Pferdchen unter der Haube am Start in der G3, Johannes vierter, Blazej achter, beide mit mehreren Hütchen im Gepäck. Dritter Hubbi Sowart in 2.02.32, zweiter der jüngste Pilot beim DM-Finale, der 16jährige Moritz Oberheim, der seinen BMW 318 is ( das frühere Hubbi-Sowart-Fahrzeug) sehenswert in 1.57.92 durch die Pylonentore lenkte. An der Spitze sehr schnell, sehr sicher, sehr souverän, Daniel Dichter in fehlerfreien 1.54.53 somit 21,8 Punkte für den Bitburger im weissen BMW 318 is und große Freude beim Team Pro Motorsport und dessen Freundeskreis.

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Daniel Dichter im BMW 318 is

Mittlerweile die Ideallinie auf dem Flugplatzparcours mit trockenen Stellen, Slicks waren angesagt. In der G2 sieben Starter, das starke Nord-Nachwuchstrio Hirrig/Hahn/Freese im Mazda MX5 – der steht mittlerweile auf 17-Zöllern, die bei der Dreifachstarterbesetzung und angepasstem Fahrwerk einen optimale Lösung sind – gegen die nicht punkteberechtigten Bodin‘s und DM-Routinier Thomas Schwab, die auf das 328er BMW Coupe setzten, vermisst habe ich hier Marco Cloß, der nach fünf Vorlaufsiegen als Süd-Achter in den End-Top-Ten hätte landen können. Die Mazda-Piloten konnten um den Sieg nicht mithalten, Markus Hirrig in 1.52.37 dritter. Florian Bodin in 1.51.14 zweiter, Thomas Schwab hatte als Gewinner im Ziel gerade mal 19 hundertstel Sekunden Vorsprung, Riesenfreude  beim Fahrer vom Racingteam Süd, denn Thomas hatte in der Saison 2013 lediglich den Süd-Auftakt in Breisach auf dem obersten Podestplatz der Klasse G2 erlebt. In der G1 drei Starter, und da zeigte der Rennslalomvizemeister Roland Wallrab was Sache ist, 1.49.81 , Klassensieg vor Hans Köhnle im betagten, hochbereiften BMW 325 mit 4,02 Sekunden Vorsprung, Roland mit seinem schweren, 360 PS starken BMW M3 CLS souveräner Gruppensieger – und am Ende des Tages auch Gesamtsieger, denn das Wetter sollte sich noch ändern.

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Klassen-, Gruppen-, und Gesamtsieger Roland

Wallrab im BMW M3 CSL

Zur moderat verbesserten Gruppe F, bei den 1400tern setzte sich das fort, was schon die gesamte Saison über Bestand hatte. Ein fahrerisch überragender Eric Hener distanzierte im lediglich 100 PS starken Polo 86c die Konkurrenz, Endzeit 1.51.39, der zweite Karl Ernst Bartel mit schon 5,24 Sekunden Rückstand, Eric’s Schwester gesundheitlich schwer gehandicapt dritte, Daniel Rufle als DM-Neueinsteiger in der Saison 2013 vierter – der hatte bis tief in die Nacht geschraubt, um den Polo 6N für die Endläufe flott zu kriegen. Wie schnell Eric Heners Zeit war, zeigte sich nach dem Zieleinlauf bei den acht 1600tern. Rennslalomchampion Christian Laumann souverän in 1.50.80 erster (gerade mal 59 Hundertstel schneller als Polo-Pilot Eric Hener !), Alexander Schramm mit 2,04 Sekunden Rückstand zweiter, Christians „Bärenbruder“ Klaus Königsberg mit weiteren 13 Hundertstel Rückstand dritter – alle drei in BMW 316 Modellen der E 30 Baureihe. Dann zur Zweiliterklasse, satte elf Starter, aber nur fünf Punkteberechtigte, das erwartete Duell zwischen Nord-Tabellenführer Lars Bröker  und  dem Süd-Dritten Robert Firsching ging eindeutig an den Hecktrieblerpiloten. Beide im Training mit weitgehend trockener Piste, im Wertungslauf dann Regen, Robert  im BMW 320 is in 1.54.34 Sieger vor Helmut Eberhard (1.55.14) im BMW und Harald Dörfler (1.55.90), der ebenfalls einen BMW der E 30 Baureihe durch die Pylonen zirkelte. Honda Civic Type R Fahrer Lars Bröker brachte seine – mit Heizdecken auf Temperatur gebrachten Hinterräder – nur im Training auf Rennbetriebswärme, da war er nur  35 Hundertstel von Robert weg, im Rennlauf dann der Absturz ans Tabellenende, 2.02.11, dazu noch vier Pylonenfehler, für den Großalmeroder der erste Endlauftag zum vergessen. Mit einer sauberen Linie auf Platz sieben schob sich Lilo Krug, die ihren roten BMW 318 is fehlerfrei durch den Parcours lenkte.

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Robert Firsching im BMW 320 is

Mit in dieser Startgruppe auch die F-Überliter, die auch vom einsetzenden Regen betroffen war. Die sechs Starter allesamt Süd-Piloten, der trainingsschnellste Thomas Weber im Turbo. Allrad-EVO beim Rennlauf neben der Piste und somit nur sechster. Jörg Kuhn nutzte den Allradtraktionsvorteil optimal, 1.50.08 im Hohenester Audi TT RS, Klassen-, und Gruppensieger, schlussendlich auch Gesamtzweiter. Hinter Jörg lief Rainer Krug im Regen mit seinem Hecktriebler BMW M3 zu Höchstform  auf, 1.52,45, Klassenplatz zwei, der dritte, Michael Lachner im Porsche 911 in 1.58,39 schon überdeutlich zurück.

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Jörg Kuhn Im Audi TT RS – Spoilerlippenschaden nach Pylonenkontakt im Training

Dann die „Boliden“der Gruppe H, vier Starter in der H 1300, hier setzte „Regenspezialistin“ Anja Milewsky im VW Polo als zweite mit lediglich 1,35 Sekunden Rückstand ihren Lebensgefährten Jens Müller unter Druck, der in 1.59,02 Sekunden die Klasse gewann. In der H 1600 war DM-Rückkehrer Stefan Faulhaber im C Kadett der allerschnellste, die über fünf Sekunden Vorsprung bei der Zieldurchfahrt nützten aber nichts, denn Stefan hatte drei Pins abgeschossen, somit nur vierter. Vier Hundertstel schneller, mit einem Pin im Gepäck, „Sunny “Kern im VW Golf, weitere acht Hundertstel schneller, ohne Pylonenfehler Dieter Schüller aus der Region Nord mit seiner Toyota Corolla. In 2.01.50 gewann Thomas Claus die Klasse im BMW 316 is, den der KFZ-Meister zusammen mit Frank Sperrfechter aufgebaut hat. „Sperri“, Deutscher Meister auf einem C Kadett 2011, konnte beruflich bedingt nicht an den Endläufen teilnehmen, für Thomas Claus war es der erste Sieg bei einem DM-Lauf in der Saison 2013.

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Thomas Claus im BMW 316 is

Die Zweiliterklasse mit 13 Startern keine „Königsklasse“, viele etablierte DM-Cracks leider nicht am Start, insgesamt nur neun Punkteberechtigte. Der Trainingszweitschnellste im Rennlauf auch mit der zweitschnellsten Zeit, dazu gesellte sich aber ein Torfehler, somit Platz elf für den jungen Dennis Zeug vom Schwarzwälder MSRT Freiamt im Opel Kadett C Coupe. Opel-Könner Dirk Schäfertöns völlig von der Rolle, Platz neun. Reinhard Nuber im BMW 320 WTCC ohne Pylonenkontakt fünfter, Ralph Noelle ebenfalls fehlerfrei im BMW 320 is vierter, Endzeit 1.52,87. Der nicht punkteberechtigte Bergpilot Patrick Orth im BMW 320 is dritter in 1.52,56. Lokalmatador Sven Linn, der ebenfalls einen BMW 320 is pilotiert, kommt in 1.52,18 ins Ziel, vorläufig die schnellste Einzelzeit. Als letzter geht Lars Heisel auf die Reise, Trainingsbestzeit von 1.50.82 – fehlerfrei – im Gepäck, der „Wahlbayer“ schnell, aber im Böhm C Kadett Coupe nicht ganz so risikoreich wie im Training, das herausgenommene Risiko war ein Tick zu viel des guten, die Uhr blieb bei 1.50,30 stehen, Sven Linn mit 12 hundertstel Sekunden Vorsprung sensationeller Gewinner der Zweiliterklasse.

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Patrick Orth im BMW 320 is

Zum Abschluss des ersten Finaltages die H-Überliter, bei immer stärkerem Regen bekamen die Audi A3 Fahrer Gass und Euringer ihre Hinterreifen nicht auf optimale Temperatur, Werner vierter, Hans-Martin dritter, den kostete das ausschwenkende Audiheck durch einen dadurch weggeschossenen Pin in der Zielgasse Platz zwei. Den sicherte sich Sebastian Dormann im Porsche GT3 Cup durch eine sehenswerte fahrerische Leistung in 1.54.79. Satte 2,79 Sekunden schneller ein weiterer  Hecktriebler, der Rennslalommeister von 2010, Andre Jeuschede im BMW M3 der E 36 Baureihe, absolut perfekte Fahrzeugbeherrschung bei den widrigen äußeren Bedingungen für den BMW-Spezialisten aus Herdecke.

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Andre Jeuschede im BMW M3

Somit nach Tag eins das DM-Podest in der Reihenfolge Daniel Dichter vor Robert Firsching und Lars Heisel – gemeinsame Siegerehrung im „eiskalten“ Hangar, danach auch die DRSM-Siegerehrung, die der FA-Slalom-Vorsitzende Jens Müller vornahm. Draußen wurde es sehr kalt, es wurden Pläne geschmiedet, Vermutungen angestellt, Hochrechnungen gemacht, was wäre wenn, und dann war es auch schon Sonntag  früh ……  kurz vor 7.30 Uhr, kein Nebel, kein Regen die Piste aber nass, Veranstalter und Rennleitung „übervorsichtig“, geplant und bekanntgegeben wird, dass Training und Rennläufe nur über eine Runde gehen sollen, Protest aus den Fahrerreihen, lange Diskussionen, um 8.00 Uhr geht das erste G7 Fahrzeug dann endlich auf die Reise, es werden jetzt doch die ausgeschriebenen zwei Runden pro Stint gefahren. Aufkommender Nebel sorgt eine knappe Stunde für eingeschränkte Sicht, es ist aber immer weit über 100 Meter zu sehen. Uwe Nowaczyk gewinnt erneut vor Manfred Vogt die G7, Jan Hoffmann erneut vor Mario Nowaczyk die G6. In der G5 besticht Patrick Spahr durch schnelle Zeiten, hat aber im Lauf eins einen Torfehler im Gepäck, dadurch der 24jährige Rhein-Neckar-Pokal-Gesamtsieger erneut zweiter vor Hans Dieter Meckel. In der G4 schlägt Anton Benke zurück, deutlicher Sieg vor BMW-Mitstreiter im 318is Coupe Nils Jenschur und Michael Frank, der nach einem Pin in Lauf zwei mit Platz drei vorlieb nehmen muss. Showdown in der G3, Marcel Gapp mit gigantischen 1.53,93 im Training, diese auch noch fehlerfrei, der junge Mann von der Scuderia Lindau in Stint eins mit einer sensationellen 1.52,02 aber zwei Pins, zwei weitere Hütchen in Lauf zwei, schlussendlich Platz fünf. Daniel Dichter wechselte nach dem Training von Michelin auf Dunlop (immer noch alle mit Regenreifen) und schoss in der ersten Runde in der Spurgasse drei Pins ab, Fahrzeit 1.54,25 – nach Lauf eins nur Platz zehn für den Bitburger, das Ende vom Meisterschaftstraum?!? Mitnichten, denn in Lauf zwei gab es dann eine wahre  „Pollerorgie“ in der G3, Achim Meier hatte über Nacht einen neuen Kühler eingebaut, der Fahrer zweimal fehlerfrei und dadurch siebter.

Frank Teusch ebenfalls zweimal fehlerfrei achter, „Senior“ Norbert Gapp ebenfalls fehlerfrei und dritter. Ganz vorne stand der jüngste Fahrer der Endläufe, Moritz Oberheim gewann mit zwei fehlerfreien 1.56er Zeiten die G3. Dahinter konnte Daniel Dichter durch die Klassenbestzeit von 1.54,21 Platz zwei erringen, der zum Titel reichen würde. Zuvor gab es besagte „Pollerorgie“ – Ralph Orth mit zwei Hütchen vierter, Hans-Hubert Sowart mit drei Pins sechster, Blazej Stosik mit einem Torfehler neunter, Jürgen Plumm mit drei Pins zehnter, Mario Fuchs mit vier Hütchen elfter und Johannes Dambach mit 27 (!!) Strafsekunden zwölfter. Internen Rechnungen zufolge war damit das Championat entschieden, denn weder Lars Heisel noch Robert Firsching konnten aufgrund der zu erzielenden Zusatzpunkte jetzt noch am Bitburger vorbeiziehen, die Stimmung auf dem Slalomplatz sehr gereizt, das „Dichter-Umfeld“ und das „Heisel-Umfeld“ mehr als konträr. Slalomsport wurde dann aber auch noch geboten, in der G2 verzichtete „Papa“ Stefan Bodin auf seinen zweiten Rennlauf, sodass „Sohn“ Florian Bodin mit den weichen Regenreifen einen gigantischen zweiten Stint in den Mainbullauasphalt brennen konnte – sensationelle 7,05 (!!!) Sekunden schneller als in Lauf eins –  der zum Sieg vor Mazda-Pilot Markus Hirrig reichte. Dritter der Vortagessieger  Thomas Schwab, vierter Steffen Freese von den drei Mazda-Junioren. Florian Bodin durch die geniale 1.49,60 in Lauf zwei auch Gruppensieger, denn die G1 kam bei weitem nicht an die 1.50er Schallmauer heran. Roland Wallrab im BMW M3 mit zwei 1.53er Zeiten erneut Sieger vor Hans Köhnle.

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Der Mazda MX5 vom Nord-Juniorentrio Freese/Hirrig/Hahn ähnliche Zeiten „zelebrierte“ Eric Hener in der F bis 1400ccm als Klassensieger vor seiner Schwester Katrin Kehl, Daniel Rufle dritter, Karl Ernst Bartel rodelte von der Piste, 15 Strafsekunden, vierter und letzter. Auch zwei Hütchen im ersten Lauf konnten Christian Laumann nicht von Platz eins in der 1600ter Klasse verdrängen, der rote, ca. 150 PS starke BMW 316 und Laumann sind momentan ein perfektes Duo, Klaus Königsberg fehlerfrei mit 27 hundertstel Sekunden Rückstand zweiter, Ronny Rometsch trieb seinen frontgetriebenen Opel Corsa GSI auf Podestplatz drei.

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Der BMW 316 von Klaus Königsberg und Christian Laumann

In der Zweiliterklasse wurde es spannend, Lars Bröker auf mittlerweile  trockener Piste  Trainingsschnellster mit deutlichem Vorsprung, aber der Civic-Pilot kam mit einem Pin aus Lauf eins zurück, da nützte auch die fehlerfreie Klassenbestzeit von 1.46.05 in Lauf zwei nichts mehr, „nur“ Platz vier für Lars, der alles versucht hat, den Serienklassensieger aus dem Süden zu schlagen. Torsten Kanis im BMW 320 is dritter mit lediglich 15 hundertstel Sekunden vor Lars Bröker. Tolle Vorstellung von Alexander Wolk, der seinen VW Golf II in 3.33.89 auf Platz zwei trieb. Wie am Vortag dominierte hier aber Robert Firsching in seiner ruhigen und schnellen Fahrweise, der BMW 320 is liegt perfekt, Robert mit dem BMW eine „EINS“ , Endzeit 3.32,67, erneuter Klassensieg für den Fahrer vom AC Schweinfurt.

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Lars Bröker im Honda Civic Type R

Mittlerweile kam auch die Sonne von Zeit zu Zeit hinter den Wolken hervor, die Flugplatzpiste erwärmte sich ganz langsam, die F-Überliter rückte aus. Vortagessieger Jörg Kuhn mit den bekannten Problemen an der Hinterachsbereifung, zwei Hütchen in Lauf eins, dann fehlerfreie 1.42,68 in Stint zwei, ergaben Platz vier im Audi TT RS. Mit einem Hütchen in Lauf zwei erreichte Kevin Böhnlein im EVO IX Platz drei, ebenfalls ein Hütchen leistete sich der zweite Thomas Weber im EVO VIII allerdings schon in Lauf eins. Zu Hochform lief erneut Rainer Krug auf, der Mainbullauparcours – papierformmässig absolutes Allrad-Turbo-Favoritenland mit den drei Wenden pro Lauf – scheint dem Fahrer vom MSC Ehlhalten zu liegen, Klassen-, und Gruppenbestzeit von 1.42,33 in Lauf eins, dazu eine 1.43,39 ergaben den Klassen-, und Gruppensieg für Rainer Krug im BMW M3 der E 36 Baureihe.

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Top-Vorstellung von Rainer Krug im BMW M3

Zur Gruppe H, bei den 1300tern rodelte Jens Müller im Training nach der Spurgasse heftig von der Strecke, lies sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und sicherte sich im eigens aufgebauten, giftgrünen Polo den erneuten Klassensieg. Bei trockener Piste Anja Milewsky mit demselben Polo nicht ganz so schnell wie am Vortag, schlussendlich dritte. Dazwischen schob sich Lokalmatador Stephan Abb aus dem benachbarten Amorbach im Schneider-Polo 8V.

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Der schnelle VW Polo von Anja Milewsky und Jens Müller

In der h 1600 rückte Stefan Faulhaber die Verhältnisse nach der „Vortagespleite“ zurecht, gigantischer Auftritt des Brühlers mit seinem C Kadett Coupe, die Uhr blieb bei 1.41 sowie 1.42 stehen, satte zehn Sekunden Vorsprung auf den zweiten Thomas Claus im BMW 316 is, der noch am Vortag die Nase vorn hatte. Dieter Schüller kostete ein Pin in Lauf zwei den möglichen zweiten Platz, der Corolla-Pilot somit dritter.

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Stefan Faulhaber im Opel Kadett C Coupe

In der Zweiliterklasse fuhr sich Lars Heisel den Frust von der Seele, und zwar in einer Art und Weise, die bedenklich macht. Trainingsbestzeit, und zwei Einzellaufbestzeiten, jeweils fehlerfrei, einen Machdemonstration der besonderen Art, 1.36,30 – 1.36,38 – 1.36,14 der C-Kadett „geht“ gigantisch, der C Kadett liegt gigantisch und Lars zelebrierte damit gigantischen Slalomsport, besser und schneller geht’s meiner Meinung nach nicht. Der nicht gerade als langsamer Fahrer bekannte Reinhard Nuber im BMW 320 i WTCC als Klassenzweiter sage und schreibe 11,08 Sekunden zurück, C Kadett-Fahrer Dennis Zeug als dritter weitere 1,36 Sekunden. Die drei bildeten dann auch das Gesamtsiegerpodest am zweiten Finaltag in Mainbullau.

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Reinhard Nuber im BMW 320 WTCC

Ralph Noelle vergab durch zwei Pins in Lauf eins den rechnerisch möglichen zweiten Platz und wurde im BMW 320 is fünfter, Lokalmatador Eric Staubach im BMW 320 is vierter. Patrick Orth im ersten Stint in 1.37.63 noch in der Nähe von Lars Heisel wendete in Lauf zwei neben der Wendemarkierung, 15 Strafsekunden für den Fahler ergaben Rang acht, trotz der total verkorksten Wende blieb die Uhr bei 1.37,09 stehen. Ganz böse erwischte es Vortagessensationssieger Sven Linn, der mit insgesamt fünf Pylonenfehlern auf Platz 13 einlief, letzter Dirk Schäfertöns, der satte 45 Strafsekunden im Schlepptau hatte.

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Gesamtsieger Lars Heisel im Böhm-Kadett C Coupe

In der F-Überliter erneut Hinterachsreifenprobleme am frontgetriebenen Audi A3 TFSI von Werner Euringer und Hans-Martin Gass. Werner fehlerfrei vierter, Hans-Martin mit zwei Hütchen in Lauf eins, dann andere Hinterachspneus in Rekordzeit montiert, fehlerfreie Klassenbestzeit in 1.40,73, Platz drei mit vier hundertstel Sekunden Vorsprung auf Mitstreiter Werner Euringer. Sebastian Weißwange in der Opel C Kadett Limousine zweiter, ganz oben auf dem Podest der Vortageszweite Sebastian Dormann, der aus dem Porsche GT3 Cup mehr und mehr herauspresst. Vortagessieger Andre Jeuschede musste seinen BMW nach dem ersten Lauf mit defektem Kühlerschlauch leider abstellen.

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Sebastian Dormann im Porsche GT3 Cup

Nach meinen Berechnungen heißt der neue Deutsche Slalommeister Daniel Dichter, Vizechampion ist Lars Heisel, dritter Robert Firsching  – noch inoffiziell – das offizielle Ergebnis demnächst auf der DMSB-Homepage. In Sachen Team-DM hat das Team Scuderia Süd mit neuer Besetzung  Lars Heisel/Roland Wallrab/Jörg Kuhn/Thomas Weber seinen Titel verteidigt, zweite sind die Piloten des ADAC Pfalz mit Christian Laumann/Klaus Königsberg/Dirk Schäfertöns/Dieter Schüller, auf Platz drei wedelten die Truppe „Slalomteam 60 Plus“ mit den Fahrern Ralph Noelle/Jan Hoffmann/Uwe Nowaczyk/Manfred Vogt – allen Siegern und Platzierten herzliche Glückwünsche und vielen Dank für euer  Engagement in Sachen Slalom-DM.

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Fahrer und Fahrzeuge vom Team Scuderia Süd

Zurzeit wird vom FA-Slalom schon die DM und DRSM-Saison 2014 geplant, mit eventuellen neuen Strecken, neuen Veranstaltern und hoffentlich vielen Startern.

Soviel vom Moment aus dem Schwabenländle vom DM-Finale 2013

Grüssle

Wilfried Ruoff